oktroyieren

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes oktroyieren gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes oktroyieren, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man oktroyieren in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort oktroyieren wissen müssen. Die Definition des Wortes oktroyieren wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonoktroyieren und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

oktroyieren (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich oktroyiere
du oktroyierst
er, sie, es oktroyiert
Präteritum ich oktroyierte
Konjunktiv II ich oktroyierte
Imperativ Singular oktroyier!
oktroyiere!
Plural oktroyiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
oktroyiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:oktroyieren

Worttrennung:

ok·t·ro·y·ie·ren, Präteritum: ok·t·ro·y·ier·te, Partizip II: ok·t·ro·y·iert

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild oktroyieren (Info), Lautsprecherbild oktroyieren (Info), Lautsprecherbild oktroyieren (Österreich) (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

transitiv: jemandem etwas aufzwingen, aufdrängen
transitiv, Staatsrecht: ein Gesetz nicht verfassungsgemäß erlassen, eine Verfassung einem Volk aufzwingen
transitiv, veraltete Bedeutung: verleihen

Herkunft:

die ursprüngliche Bedeutung entstand Anfang des 17. Jahrhunderts für „landesherrlich bewilligen, verleihen“, entnommen aus dem französischen octroyer → fr in gleicher Bedeutung, altfranzösisch otroiier, otriier in der Bedeutung „bewilligen, gewähren, gutheißen, zusichern“, das sich über vulgärlateinisch *auctōrizāre aus lateinisch auctorare → la, einer Derivation aus auctor → la „Förderer, Urheber, Veranlasser“ (vergleiche dazu Autor), entwickelt hat; die heutige Bedeutung entwickelte sich im Zusammenhang mit der Revolution von 1848, ebenso das Verb aufoktroyieren[1]

Synonyme:

aufzwingen, aufdrängen, aufnötigen, aufoktroyieren, diktieren

Beispiele:

Im Geist, auf dem Reißbrett, steht die Stadt der Zukunft. Aber lässt sich soziale Wandlung einfach organisieren? Lassen sich Ideen und Programme oktroyieren?[2]
Dabei kommt Betancourt nicht gut weg. Sie wird beschrieben als geltungssüchtige "Prinzessin", der nur daran gelegen war, sich in den Vordergrund zu spielen, anderen ihre Willen zu oktroyieren, ihnen sogar Kleider und Schreibmaterial zu entwenden.[3]
Alle (nicht nur die Georgier) sehen die Sowjetherrschaft als etwas, das ihnen von außen oktroyiert wurde und von dem sie sich 1991 mit einem Schlag wie von einem Bann, einem Phantom befreiten.[4]
„In den neu entstandenen Verfassungen finden sich dabei Zugeständnisse an das Volk (zum Teil Abschaffung der Leibeigenschaft gegen einmalige Zahlungen, Land etc.), denn diese wurden nicht oktroyiert, sondern in Vereinbarung mit den Ständen bzw. deren Vertretungen in Versammlungen erarbeitet.“[5]
„Am nächsten Morgen rasselte der schwere, leinwandgedeckte Korbwagen Simon des Kutschers (der Ahn des Mannes mußte jener kaiserlich-königlichen Militärkommission, welche zu Josefs II. Zeit den Juden Galiziens Familiennamen oktroyierte, wenig imponiert haben, denn sie hatte ihm den Namen Galgenstrick erteilt) vollgeladen zum Städtchen hinaus.“[6]

Wortbildungen:

aufoktroyieren (umgangssprachlicher Neologismus; eigentlich stellt das Wort "aufoktroyieren" einen Pleonasmus dar), das Oktroyieren, oktroyiert

Übersetzungen

Uni Leipzig: Wortschatz-Portaloktroyieren
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „oktroyieren
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 5, Bibliographisches Institut, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1997, ISBN 3-411-04056-4, DNB 950063258 „oktroyieren“

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 948.
  2. Christian Schüle: Hier beginnt das Morgen. In: Zeit Online. 8. April 2009, ISSN 0044-2070 (URL).
  3. Hildegard Stausberg: Ingrid Betancourt und der Dschungel-Zickenkrieg. In: Welt Online. 28. Februar 2009, ISSN 0173-8437 (URL).
  4. Michail Ryklin: Bessere Menschen. In: Zeit Online. 28. August 2008, ISSN 0044-2070 (URL).
  5. Wikipedia-Artikel „Konstitutionalismus
  6. Karl Emil Franzos: Moschko von Parma. In: Projekt Gutenberg-DE. Drittes Kapitel (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: okulieren