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Worttrennung:
- quin·tie·ren, Präteritum: quin·tier·te, Partizip II: quin·tiert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: quintieren (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- Musik, Blasinstrument: beim Überblasen (durch Blasdruck Obertöne erzeugen) in die Duodezime (Quinte der Oktave, den dritten Teilton) überschlagen
- Musik, Gesang, meist historisch: zur Grundstimme die Gegenstimme in parallelen Quinten singen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch quintieren, mittelniederdeutsch quinteren, das auf quint/quinte zurückgeht (vergleiche Quinte), welches von mittellateinisch quinta → la beziehungsweise quintare → la „in Quinten singen“ stammt[1]
- strukturell: Derivation (Ableitung) zum Stamm des Substantivs Quinte mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ier und der Flexionsendung -en[2]
Gegenwörter:
- oktavieren
- improvisieren
Beispiele:
- „Die heute gebräuchliche Baßklarinette (in Bb) entwickelte kein Geringerer als Adolphe Sax Mitte des 19. Jahrhunderts. Alle diese Klarinetten quintieren: Beim Überblasen schlägt ihr Ton in die Duodezime und verlangt deshalb einen weitaus besser kontrollierten Ansatz als etwa das Saxophon.“[3]
- „Etwa um 1435 begann er, sich strenger an das Verbot der Parallelbewegung zweier Stimmen in Quinten und Oktaven zu halten. Theoretisch hatte man diese Regel zwar schon Anfang des 14. Jahrhunderts formuliert, aber bis dahin wenig beachtet. (Der Zweck der Regel war vermutlich, den Kontrapunkt von der bis ins 15. Jahrhundert nachweisbaren Improvisationspraxis abzugrenzen, einfach in Quintenparallelen zu singen. Das Quintieren lernten mittelalterliche Sänger zuerst; fortgeschrittenen Schülern brachte man das kunstvollere kontrapunktische Improvisieren bei.)“[4]
Übersetzungen
- Wikipedia-Suchergebnisse für „quintieren“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „quintieren“
- Duden online „quintieren“
- Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909 , Stichwort „Quintieren“ (Wörterbuchnetz), „Quintieren“ (Zeno.org)
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1135.
Quellen: