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Nebenformen:
- schachten
Worttrennung:
- schäch·ten, Präteritum: schäch·te·te, Partizip II: ge·schäch·tet
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: schächten (Info)
- Reime: -ɛçtn̩
Bedeutungen:
- transitiv: mittels einer Schlachtmethode schlachten, wobei dem gefangenen Schlachtvieh betäubungslos der Hals aufgeschnitten wird, um es ausbluten zu lassen
Herkunft:
- seit dem 17. Jahrhundert bezeugt; zugrunde liegt die hebräische Wurzel שָׁחַט (CHA: šḥṭ) ‚schlachten‘[1]
- schâchát (schlachten) → he nach jüdischem Ritus[2]; šạhaṭ (schlachten) → he [3]
Synonyme:
- abstechen, stechen, umgangssprachlich: totstechen
Oberbegriffe:
- abschlachten, massakrieren, metzeln, niedermetzeln, schlachten, töten
Beispiele:
- „Die Tätigkeit eines nichtdeutschen gläubigen muslimischen Metzgers, der Tiere ohne Betäubung schlachten (schächten) will, um seinen Kunden in Übereinstimmung mit ihrer Glaubensüberzeugung den Genuss von Fleisch geschächteter Tiere zu ermöglichen, ist verfassungsrechtlich anhand von Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 4 Abs. 1 und 2 GG zu beurteilen.“[4]
- „Der Tierschutz in Deutschland hält manche Überraschung bereit. Schächtet ein jüdischer Metzger ein Kalb, tötet es also ohne Betäubung, dann stirbt es schmerzfrei und damit gewissermaßen mit dem Segen des deutschen Tierschutzrechts. Schächtet hingegen ein muslimischer Metzger das Kalb, verendet es anerkannt qualvoll. Deshalb ist jüdischen Metzgern das Schächten hier zu Lande erlaubt, muslimischen Metzgern hingegen verboten.“[5]
- „Der türkische Metzger Rüstem Altinküpe aus dem mittelhessischen Aßlar darf nach einem Beschluss des Gießener Verwaltungsgerichts betäubungslose Tiere schlachten, also schächten.Das Verwaltungsgericht hatte im Dezember 2008 einen Eilantrag von Altinküpe abgelehnt, über ein Kontingent von 500 Schafen und 200 Rindern in diesem Jahr weiter Tiere schächten zu dürfen. Diese Menge hatte der Lahn-Dill-Kreis genehmigt. Tatsächlich hatte er bis Dezember bereits mehr als 2000 Schafe und 106 Rinder geschächtet.“[6]
- „Ja, wir haben die Situation, dass im Jahr 1997 von ihm beantragt wurde ca. 700 Tiere pro Jahr zu schlachten oder jetzt zu schächten. Inzwischen möchte er 3.540 Tiere pro Jahr schlachten oder, genau gesagt, schächten.“[7]
- „Muslime haben versucht einen Stier im Linzer Schlachthof zu schächten, was vom Amtstierarzt aufgrund der Landesgesetzgebung untersagt wurde.“[8]
Wortbildungen:
- Schächter, Schächtung
Übersetzungen
- vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1441
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schächten“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „schächten“
- Duden online „schächten“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schächten“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 790
- ↑ schächten woerterbuchnetz.de, abgerufen am 31. Oktober 2014
- ↑ schächten www.duden.de, abgerufen am 31. Oktober 2014
- ↑ L e i t s ä t z e zum Urteil des Ersten Senats vom 15. Januar 2002 www.bverfg.de, abgerufen am 31. Oktober 2014
- ↑ Online-Ausgabe der Berliner Zeitung, Sure fünf, Kapitel drei, 07.11.2001 www.berlinonline.de, abgerufen am 31. Oktober 2014
- ↑ Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Verwaltungsgericht Gießen - Metzger darf unter Auflagen schächten, 25.02.2009 www.faz.net, abgerufen 31.Oktober 2014
- ↑ Ist Schächten Tierquälerei? - Neue Erkenntnisse der Bundestierärztekammer www.swr.de, abgerufen am 31. Oktober 2014
- ↑ Schächten ist keine freie Religionsausübung sondern Tierquälerei www.tierschutz.cc, abgerufen am 31. Oktober 2014