schmachten

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schmachten (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich schmachte
du schmachtest
er, sie, es schmachtet
Präteritum ich schmachtete
Konjunktiv II ich schmachtete
Imperativ Singular schmacht!
Plural schmachtet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geschmachtet haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schmachten

Worttrennung:

schmach·ten, Präteritum: schmach·te·te, Partizip II: ge·schmach·tet

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild schmachten (Info)
Reime: -axtn̩

Bedeutungen:

intransitiv, gehoben: eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
intransitiv, gehoben: sich schmerzlich nach jemandem oder nach etwas sehnen, vor Sehnsucht dahinwelken
intransitiv, transitiv, veraltete Bedeutung: seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen

Herkunft:

Das seit dem 17. Jahrhundert im Neuhochdeutschen nachzuweisende Verb geht auf das mittelniederdeutsche smachten (Hunger leiden, dahinsiechen) zurück, welchem das althochdeutsche gismahtōn (dahinschwinden) und das mittelhochdeutsche versmahten (unter Hunger und Durst leiden) zugrunde liegen. Die jüngeren Formen sind wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen maskulinen Substantiv smaht (starker Hunger und Durst, Verschmachten) und vom mittelniederdeutschen smacht (Entbehrung) abgeleitet. Ausgegangen sein dürfte die Entwicklung wohl vom althochdeutschen smāhi (klein, gering), das im Mittelhochdeutschen als smœhe und im Mittelniederdeutschen als smā existierte. Ursprünglich hat schmachten somit wohl für ‚schwinden‘ und ‚geringer werden‘ gestanden.[1] Die heute üblichen Bedeutungen und sind seit dem 17. beziehungsweise 18. Jahrhundert existent.[2]

Synonyme:

darben
begehren, verlangen

Beispiele:

„Kinder von 1 bis 7 Jahren überstehen die See-Reise selten, und müssen die Eltern ihre Kinder manchmal durch Mangel, Hunger, Durst und dergleichen Zufälle elendiglich schmachten, sterben und ins Wasser geworfen sehen.“[3]
Der grausame Ritter ließ die Gefangenen monatelang im Kerker schmachten.
Erni erzählte mir, er habe bei der Wanderung in der Hitze ganz schön geschmachtet.
„Bald begannen sie ihm zuzuzwinkern und nach ihm zu schmachten, und jede einzelne von ihnen hätte sich nichts sehnlicher gewünscht, als in seinen Armen zu liegen.“[4]
Nach dem Ausflug in die Sahara schmachtete die Reisegruppe nach Wasser.
Die Mägde des Fronherren schmachten gern an unserem Tisch.

Wortbildungen:

Adjektiv: schmächtig
Konversionen: Schmachten, schmachtend
Substantive: Schmacht, Schmachtfetzen, Schmachtkorn, Schmachtlappen, Schmachtlocke, Schmachtriemen
Verben: anschmachten, verschmachten

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schmachten
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schmachten
Duden online „schmachten
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalschmachten
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „schmachten

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „schmachten“, Seite 1219
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, „schmachten“, Seite 727
  3. Gerhard E. Sollbach: Reise des schwäbischen Schulmeisters Gottlieb Mittelberger nach Amerika 1750-1754, Wyk auf Föhr: Verlag für Amerikanistik 1992, Seite 32-48
  4. Tausendundeine Nacht, übersetzt von Claudia Ott, C. H. Beck, 2004, Seite 249

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schachten, schlachten