Schmacht

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Schmacht (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Schmacht
Genitiv des Schmachtes
des Schmachts
Dativ dem Schmacht
dem Schmachte
Akkusativ den Schmacht

Worttrennung:

Schmacht, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schmacht (Info)
Reime: -axt

Bedeutungen:

großer Hunger und Durst
Verlangen nach einer Person oder Sache
Sehnsucht nach einer Person oder Sache

Herkunft:

Etymologie: mittelhochdeutsch smaht → gmh (Maskulinum) „Schmachten, großer Hunger und Durst“, mittelniederdeutsch smacht → gmlEntbehrung, verzehrender Hunger“, ausgehend von althochdeutsch smāhi → goh „klein, gering“, ebenso mittelhochdeutsch smæhe → gmh und mittelniederdeutsch smā; diese im Mittelniederdeutschen gut vertretene Wortgruppe dürfte semantischen Einfluss auf das neuhochdeutsche Verb schmachten in der Bedeutung „nach etwas schmachten, etwas heftig verlangen, ersehnen“ im 18. Jahrhundert genommen haben[1]
Anmerkung: bei Grimm wird auch noch auf eine – heute nicht mehr gebräuchliche – weibliche Wortform die Schmacht verwiesen, deren zweite Bedeutung der männlichen Wortform entspricht[2]

Synonyme:

Hunger und Durst, Appetit, umgangssprachlich: Kohldampf
Begehren, Gier, umgangssprachlich Jieper, Verlangen
Liebessehnsucht, Nostalgie, Sehnsucht

Gegenwörter:

Völlegefühl
Widerwillen
Hass, Interesselosigkeit

Oberbegriffe:

körperliches Bedürfnis
Trieb
Emotion

Beispiele:

»Und nun an die Gewehre! Ich habe einen Schmacht, daß ich Matzes fressen könnte.«[3]
Der Schmacht des angehenden Nichtrauchers nach Zigaretten ist nur in den ersten drei Tagen auf eine körperliche Sucht zurück zu führen.
Die gute Nachricht: Der Schmacht dauert nicht ewig.[4]
Der emotionale Schmacht ist Ausdruck eines tief in der Seele sitzenden Mangels.
Mit Schmacht, Schmelz und dem Pathos einer Diva singt sie über Liebe, Schmerz und Unabhängigkeit und wärmt die Herzen mit Leichtigkeit, wie nur der süße Vogel Jugend es kann.[5]
Im Fall der ewig gestrigen Musikhörer ist es klar: Da sind Werke zu hören voller Schmacht und Schmerz, aufgewühlt-leidenschaftlich und zärtlichempfindsam.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

Schmacht empfinden, haben
gegen, ohne Schmacht

Wortbildungen:

schmachten, Schmachten, schmachtend, schmächtig, Schmachtfetzen, Schmachtkorn, Schmachtlappen, Schmachtlocke, Schmachtriemen

Übersetzungen

Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
The Free Dictionary „Schmacht
Redensarten-Index „Schmacht haben
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schmacht
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchmacht

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1219
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schmacht
  3. Hermann Löns: Dahinten in der Heide. In: Projekt Gutenberg-DE. Die Schwalbe (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
  4. Ablenken hilft. In: FOCUS Online. 3. Januar 2007, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 29. August 2012).
  5. Vögelchen mit Stimme. Leute von Welt. In: Welt Online. 20. Mai 2008, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 29. August 2012).
  6. Eckhard Roelcke: In Schönheit sterben. In: Zeit Online. Nummer 20/1994, 13. Mai 1994, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 29. August 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Macht, Schacht, Schlacht, Schmach, Schmand, Schmant