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Worttrennung:
- schleu·dern, Präteritum: schleu·der·te, Partizip II: ge·schleu·dert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: schleudern (Info)
Bedeutungen:
- transitiv, mit Hilfsverb „haben“:
- auch intransitiv: etwas mit großem Schwung von sich werfen
- übertragen, im Sinne von: jemandem etwas entgegenbringen
- etwas durch schnelle Rotation unter Ausnutzung der Fliehkraft trocknen
- etwas aus etwas schleudern: etwas durch den Prozess von von etwas trennen
- intransitiv, mit Hilfsverb „sein“, seltener auch mit „haben“[1]:
- in einer Schlingerbewegung sein; schnell und unkontrolliert nacheinander nach links und rechts von der Fahrspur abkommen
Herkunft:
- erstmals im 16. Jahrhundert bezeugt; verwandt mit mittelhochdeutsch slūdern „schlenkern“, zurückgehend auf die indogermanische Wurzel leu- „schlaff herabhängen, schlaff“;[2] verwandt mit Schleuder
Synonyme:
- umgangssprachlich: schmeißen; katapultieren, stoßen, werfen
- zentrifugieren
- ausbrechen, (hin und her) rutschen, schlingern; umgangssprachlich: schwimmen
Unterbegriffe:
- aufschleudern, emporschleudern, fortschleudern, herausschleudern, hinschleudern, hinüberschleudern, hochschleudern, wegschleudern, zurückschleudern
- trockenschleudern
Beispiele:
- Er schleudert den Ball 60 Meter weit.
- „Brenn mich, brenn mich, brenn mich, singt die alte Frau und dreht sich dabei, hübsch langsam und bedächtig, und jetzt schleudert sie die Holzpantinen von den Füßen, da fliegen sie im Bogen bis an den Zaun, und sie dreht sich nun noch schneller unter dem Apfelbäumchen.“ (Johannes Bobrowski: Brief aus Amerika)
- Sein Auto wurde kürzlich aus der Kurve geschleudert, da er nicht bemerkt hatte, dass die Straße glatt war.
- „In Minuten verdüsterte er sich oft und schleuderte seine Blitze, als rase er in jähem Haß wider die Welt, die er wochenlang leuchtend mild überdacht hatte.“ (Alfred Schirokauer: Mirabeau)
- Die Wäsche wurde geschleudert und gebügelt.
- Die Waschmaschine schleudert noch.
- Der Honig wurde aus der Wabe geschleudert.
- Das Auto begann unerwartet zu schleudern.
Redewendungen:
- jemanden aus der Bahn schleudern
Charakteristische Wortkombinationen:
- im Sport: einen Ball/Hammer/Speer schleudern; die Schuhe von den Füßen schleudern; jemanden gegen etwas schleudern; jemanden zur Seite / zu Boden schleudern; aus einer Kurve / aus einem Fahrzeug geschleudert werden
- gehoben: einen Bannstrahl gegen jemanden schleudern (= jemanden verbannen)
- Honig/Wäsche schleudern
- das Wasser aus der Wäsche schleudern; den Honig aus den Waben schleudern
- ins Schleudern geraten/kommen (auch übertragen für: unsicher werden); jemanden ins Schleudern bringen (= jemanden in Bedrängnis bringen; jemanden unsicher werden lassen)
Wortbildungen:
- trockenschleudern, verschleudern
- Schleuderflug, Schleudern, Schleudersitz
Übersetzungen
auch intransitiv: etwas mit großem Schwung von sich werfen
übertragen, im Sinne von: jemandem etwas entgegenbringen
etwas durch schnelle Rotation unter Ausnutzung der Fliehkraft trocknen
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Zehn Bände auf CD-ROM. CD-ROM-Ausgabe der 3. Auflage. Bibliographisches Institut und Brockhaus, Mannheim 2005, ISBN 3-411-06448-X, DNB 975626558 , Eintrag „schleudern“.
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schleudern“
- The Free Dictionary „schleudern“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „schleudern“
Quellen:
- ↑ Vgl. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schleudern“. Nur mit „sein“ bei Duden, Großes Wörterbuch, a. a. O.
- ↑ Vgl. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2 , Eintrag „schleudern“, sowie Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Beta, Internet http://beta.dwds.de/?qu=schleudern&view=1, abgerufen am 18.1.2011.