stoßen

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes stoßen gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes stoßen, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man stoßen in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort stoßen wissen müssen. Die Definition des Wortes stoßen wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonstoßen und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

stoßen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ich stoße
du stößt
er, sie, es stößt
Präteritum ich stieß
Konjunktiv II ich stieße
Imperativ Singular stoße!
Plural stoßt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gestoßen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:stoßen

Alternative Schreibweisen:

Schweiz und Liechtenstein: stossen

Worttrennung:

sto·ßen, Präteritum: stieß, Partizip II: ge·sto·ßen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild stoßen (Info) Lautsprecherbild stoßen (Info)
Reime: -oːsn̩

Bedeutungen:

mit einer gezielten und raschen Bewegung irgendwo (mit etwas) auftreffen
transitiv: etwas mittels einer kurzen und heftigen zielgerichteten Bewegung irgendwo eindringen lassen, es irgendwo hineintreiben
transitiv: etwas fabrizieren, indem man etwas in etwas stößt
transitiv: auch übertragen benutzt: etwas durch einen Stoß zu einer anderen Stelle bewegen
reflexiv: unabsichtlich mit einem Körperteil nach einer raschen Bewegung irgendwo auftreffen, so dass es Schmerzen verursacht
an etwas angrenzen
reflexiv: mit der Präposition an: sich an etwas stören, an etwas Anstoß nehmen
transitiv: etwas zu etwas zerkleinern
intransitiv, in Bezug auf Fahrzeuge: unter stetigen Erschütterungen vorankommen
intransitiv: in Stößen auftreten
transitiv: häufig auf Emotionales bezogen: jemanden mit großer Heftigkeit ergreifen
veraltende Bedeutung: kurz und kräftig in ein Instrument (meist das Horn) blasen
umgangssprachlich, mit Dativ: jemandem etwas mit äußerster Deutlichkeit zu verstehen geben
transitiv, vulgär, bezogen auf Männer: koitieren
transitiv, Schweiz: etwas (häufig Fahrräder) schieben
transitiv, Schweiz: etwas (meistens Autos) anschieben
transitiv, Schweiz, häufig als Aufschrift an Türen: drücken
transitiv, veraltete Bedeutung: stampfen
transitiv, oberpfälzisch: pflanzen
transitiv, veraltete Bedeutung: etwas mit heftiger Bewegung irgendwohin stecken
auf etwas oder jemanden auftreffen, nachdem man eine schnelle Bewegung gemacht hat
mit der Präposition auf: jemanden ganz unerwartet treffen
mit der Präposition auf, auch übertragen benutzt: ganz unverhofft etwas entdecken, herausfinden
mit der Präposition zu: sich jemandem anschließen
mit der Präposition auf: auf etwas zuführen
Jägersprache, mit der Präposition auf: sich im steil abwärts gerichteten Flug auf ein Beutetier stürzen

Herkunft:

Das Verb stammt vom starken althochdeutschen Verb stōʒan → goh und dem mittelhochdeutschen stōʒen → gmh ab. Verwandte Formen sind das altsächsische stōtan → osx, das mittelniederdeutsche und mittelniederländische stōten, das niederländische stoten → nl, außerdem das gotische 𐍃𐍄𐌰𐌿𐍄𐌰𐌽 (stautan) → got, das dänische støde → da und das altnordische stauta → non, das allerdings ein schwaches Verb war. Eine Verbindung lässt sich weiterhin zum altindischen तुदति (tudáti, stößt, schlägt), zum altirischen dotuit (fällt) und den lateinischen Verben tundere → la „stoßen, schlagen“ und studere → lastreben, trachten“ herstellen. Alle diese Formen sind auf das indoeuropäische *(s)teud- zurückführbar, bei dem es sich um eine Weiterbildung der indoeuropäischen Wurzel *(s)teu- (stoßen, schlagen) mit Dental handelt.

Synonyme:

rammen
angrenzen, grenzen
zerkleinern, zerstoßen
blasen
klarmachen, stecken
Verzeichnis:Deutsch/Geschlechtsverkehr
schieben
anschieben
stampfen
pflanzen
begegnen, treffen
entdecken, finden

Beispiele:

Er stieß ihr mit der Faust in die Seite.
Immer musst du mit deinen Füßen an den Tisch stoßen!
Wir haben immer wieder mit dem Ast an deine Fensterscheibe gestoßen.
Der Täter stieß seinem Opfer ein Messer in den Rücken.
Wir haben lange Stangen in die Erde gestoßen, an denen die Pflanzen hochranken sollen.
Mit dem Pickel stoßen wir nun ein Loch ins Eis.
Vor Wut stieß Lydia ihren Mann in die Ecke.
Auf der Flucht vor der Polizei stießen die Täter gegen eine Leiter, auf der ein Maler stand.
Der Spieler stieß den Spielball mit dem Queue mitten in den Pulk der Roten.
Der König wurde vom Thron gestoßen.
Jetzt hast du dich ja schon wieder an der spitzen Ecke des Schrankes gestoßen!
Ich habe mir an der Kante den Fuß gestoßen.
Meinhard hat sich derart heftig am Kopf gestoßen, dass er ins Krankenhaus musste.
Dieses Grundstück stößt direkt an den Wald.
Früher hat dieses Gelände unmittelbar ans Meer gestoßen, aber nun ist noch ein Koog dazwischen.
Die Nachbarschaft hat sich schon immer am Lebenswandel der Papes gestoßen.
Hier stoßen sich immer gleich alle an unseren Festen.
Der Pfeffer muss zu kleinen Stückchen gestoßen werden.
Das Fuhrwerk stieß auf dem holprigen Weg.
Er sprach mit stoßendem Atem.
Der Wind stößt schon den ganzen Tag.
Ein unaufhörliches Schluchzen stieß sie, als sie von der Vergewaltigung erzählte.
Er stieß kräftig ins Horn.
Ich habe dem aufdringlichen Typen jetzt mal gestoßen, dass ich einen Freund habe.
Mehmet begriff lange Zeit nicht, dass Melanie ein Kind von ihm erwartete. Man musste ihn regelrecht darauf stoßen.
Du musst deine Freundin eben öfter mal stoßen, wenn sie immer meckert.
Rudi stößt sein Velo schon wieder. Er hat ständig platte Reifen.
Da stößt der junge Vater sein Kind im Kinderwagen.
Wir kamen nicht mehr vom Speicher, weil Hänsli von außen den Riegel gestoßen hatte.
Das Auto springt nicht an. Wir müssen es stoßen.
Diese Tür müssen Sie stoßen. Dann geht sie auf.
Die Männer stoßen das Erdreich.
Dort sind die Erdäpfel gestoßen.
Der Ritter stieß das Schwert in die Scheide.
Wortlos stießen sie die Hände in die Taschen.
Als die Bäuerin dem Pfaffen die Zunge ins Maul stieß, biss er sie ihr ab.
Er stieß sich den Finger in den Schlund, um den Magen zu entleeren.
Ich bin gegen Arno gestoßen, nachdem ich über den Teppich gestolpert war.
Thilo stößt immer wieder mit dem Kopf an die Zimmerdecke, wenn er sich im Bett aufsetzt.
Bei unserem Stadtbummel sind wir auf eine Vielzahl alter Bekannter gestoßen.
Selbst im hintersten Irak stieß ich auf Leute, die aus Flensburg kamen.
Wir sind auf Gold gestoßen.
Er stieß auf etwas Merkwürdiges.
Ihr stoßt überall auf Widerstände.
Im Tal stießen meine Mitstreiter und ich wieder zu unserer Reisegruppe.
Diese Straße stößt direkt auf das Flussufer.
Der Bussard segelt durch die Luft und hält Ausschau nach Feldmäusen, auf die er stoßen kann.

Redewendungen:

Wortbildungen:

abstoßen, anstoßen, aufstoßen, ausstoßen, durchstoßen, einstoßen, herabstoßen, herumstoßen, hinabstoßen, hinausstoßen, hineinstoßen, hinunterstoßen, nachstoßen, niederstoßen, rückstoßen, umstoßen, verstoßen, vorstoßen, wegstoßen, zerstoßen, zurückstoßen, zusammenstoßen, zustoßen
Stoß, Stoßbetrieb, Stoßgebet, Stoßseufzer, Stoßverkehr, Stoßzeit

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „stoßen“, Seite 1527
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „stoßen
The Free Dictionary „stoßen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „stoßen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalstoßen

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „stoßen“, Seite 1371