wahnhaft

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wahnhaft (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
wahnhaft wahnhafter am wahnhaftesten
Alle weiteren Formen: Flexion:wahnhaft

Worttrennung:

wahn·haft, Komparativ: wahn·haf·ter, Superlativ: am wahn·haf·tes·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wahnhaft (Info)
Reime: -aːnhaft

Bedeutungen:

von einer fixen Idee/irren Vorstellung (= einem Wahn), welche nichts mit der Realität, den Fakten oder rationalen Argumenten zu tun hat, geleitet

Herkunft:

Ableitung vom Substantiv Wahn und dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -haft

Sinnverwandte Wörter:

irre, manisch, paranoid, verrückt, wahnsinnig

Oberbegriffe:

krank

Beispiele:

„Wo verläuft die Grenze zwischen wahnhaftem und normalem Denken?“[1]
„Als sich bei Gödel die wahnhafte Idee entwickelt, man versuche, ihn zu vergiften, muss sie alle Speisen kosten, bevor er davon etwas zu sich nimmt.“[2]
„Nach Einschätzung seiner Cousine litt Cornelis Gurlitt unter wahnhaften Vorstellungen.“[3]
„Hitler und Stalin konkurrierten miteinander im Errichten von wahnhaften Utopien.“[4]
„Typisch für eine echte Verbitterung ist, dass die Betroffenen selbst Jahre später noch wahnhaft auf das Problem fixiert sind.“[5]
„Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten (ICD) der Weltgesundheitsorganisation führt unter der Überschrift „Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen“ gleich eine Reihe von Erkrankungen auf.“[6]
Es hat wahnhafte Züge, wenn Coronaleugner auf Protestveranstaltungen demonstrieren.
„»In der Ausformung, die ich habe, Bipolar 1 nämlich, ist die Manie sehr heftig, man verliert jegliche Hemmungen, hat wahnhafte Ideen.«“[7]
„Aber dass diese allermeist jungen Menschen ihre wahnhaften Fantasien in die Tat umsetzen konnten, das war erst möglich, als das „Kalifat“ im Irak und in Syrien wiederauferstanden war.“[8]
„Ein Monat ist seit Hanau schon vergangen. Am 19. Februar 2020 hat dort ein wahnhafter Rassist neun Menschen getötet, weil sie nicht in sein regressives Weltbild gepasst haben.“[9]
„»Die deutsche Gesellschaft betrügt sich selbst«, meint Christoph Brumme. »Der Glaube, man könne mit Putin Konflikte lösen und Verabredungen treffen, die dieser auch einhalte, hat schon wahnhafte Qualität.«“[10]
„Der Psychologe Michael J. Tansey legt anhand spezifischer Äußerungen aus einer Rede Trumps nahe, dieser leide möglicherweise an einer wahnhaften Störung, die ihn für das Amt des Präsidenten vollkommen ungeeignet mache.“[11]
„Doch die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Kneubühl schuldunfähig ist. Sie stützt sich auf ein psychiatrisches Gutachten, das dem Rentner eine wahnhafte Störung schweren Ausmasses zur Tatzeit attestiert.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

attributiv: wahnhafte Persönlichkeitsstörung / Psychose / Störung / Vorstellung, wahnhafter Zug / Zwang
attributiv: wahnhafte Frau / Person, wahnhafter Mann / Mensch
adverbial: wahnhaft denken

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wahnhaft
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wahnhaft
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „wahnhaft
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwahnhaft
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „wahnhaft
PONS – Deutsche Rechtschreibung „wahnhaft
Duden online „wahnhaft
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „wahnhaft“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Anna Lorenzen: Das Verrückte in uns. In: Spektrum der Wissenschaft Online. 5. Juni 2019, ISSN 0170-2971 (Buchkritik, rezensiert wurde das Buch von Achim Haug: Reisen in die Welt des Wahns, Verlag: C.H.Beck, München 2019, URL, abgerufen am 25. Juli 2022).
  2. Heinz Klaus Strick: Der Mathematische Monatskalender: Kurt Gödel (1906–1978). In: Spektrum der Wissenschaft Online. 1. Januar 2018, ISSN 0170-2971 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  3. Neue Runde im Rechtsstreit Gurlitt. In: Deutsche Welle. 28. April 2015 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  4. Viktor Jerofejew: Europa – Gastbeitrag: Wer reißt die verheilte Wunde von 1941 wieder auf?. In: Deutsche Welle. 22. Juni 2016 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  5. Corinna Hartmann: Vom Leben enttäuscht. In: Spektrum der Wissenschaft Online. 12. Juni 2018, ISSN 0170-2971 (Buchkritik, rezensiert wurde das Buch von Sigrid Engelbrecht, Michael Linden: Lass los!, Verlag: Ecowin, Salzburg 2018, URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  6. Lea de Gregorio: Die These: Die Mär von den gefährlichen Irren. Psychiatrische Diagnosen werden bei Amoktaten ganz selbstverständlich genannt. Dabei erklärt die Nennung gar nichts – und führt zur Stigmatisierung. In: taz.de. 18. Juni 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  7. Dina Netz: Thomas Melle: „Die Welt im Rücken“„Aus der Ordnung der Gesellschaft gefallen“. In: Deutschlandradio. 18. Oktober 2016 (Deutschlandfunk / Köln, Buchbesprechung, rezensiert wurde das Buch von Thomas Melle: „Die Welt im Rücken“, Rowohlt Verlag, Berlin 2016, 352 Seiten, URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  8. Selim Nassib: Prozessende in Frankreich: Katharsis im Zeichen des Grauens. In: taz.de. 29. Juni 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  9. Volkar Agar: Hanau-Anschlag und Coronavirus: Was trennt, verbindet. In: taz.de. 19. März 2020, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  10. Rayna Breuer: Russlands Krieg in der Ukraine – "Im Schatten des Krieges" ... betrügt sich Deutschland selbst. In: Deutsche Welle. 9. Juni 2022 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  11. Corinna Hartmann: Diagnose auf Distanz. In: Spektrum der Wissenschaft Online. 27. November 2018, ISSN 0170-2971 (Buchkritik, rezensiert wurde das Buch von Bandy X. Lee (Hg.): Wie gefährlich ist Donald Trump?, Verlag: Psychosozial, Gießen 2018, URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  12. Schweiz - Prozess gegen Bieler Rentner: Wahnhafte Störung oder schuldfähig?. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 7. Januar 2013 (URL, abgerufen am 26. Juli 2022).
  13. Cambridge Dictionaries: „delusional“ (britisch), „delusional“ (US-amerikanisch)