Ausbeutung

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Ausbeutung (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Ausbeutung die Ausbeutungen
Genitiv der Ausbeutung der Ausbeutungen
Dativ der Ausbeutung den Ausbeutungen
Akkusativ die Ausbeutung die Ausbeutungen
Ausbeutung von Braunkohle im Tagebau

Worttrennung:

Aus·beu·tung, Plural: Aus·beu·tun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ausbeutung (Info)

Bedeutungen:

Gewinnung, Nutzbarmachung (vor allem von Rohstoffen, materiellen Ressourcen)
abwertend: gewissenlose, überzogene, unangemessene Nutzung (besonders von Arbeitskräften, Ressourcen)

Herkunft:

Ableitung des Verbs ausbeuten mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Sinnverwandte Wörter:

Förderung, Gewinnung, Nutzbarmachung
Ausplünderung, Auspressung, Missbrauch, Sklaverei

Beispiele:

In der Wirtschaftskrise wird die Ausbeutung der Rohstoffe zurückgehen.
Der Grönländer Aqqualuk Lynge ist Vorsitzender der Inuitorganisation Circumpolar Council, die zur Vorsicht und Nachhaltigkeit bei der Ausbeutung der Naturschätze der Arktis mahnt.[1]
Was bisher aber fehlt, so Tom Gleeson, ist eine Abschätzung wie gravierend die Ausbeutung des Grundwassers global und regional betrachtet tatsächlich ist.[2]
„Die Handelsfamilie spekulierte auf einen wirtschaftlichen Vorteil durch die Ausbeutung von Bodenschätzen und Arbeitskräften in einem unterworfenen Land.“[3]
Die Gewerkschaften sind vor allem dazu da, der Ausbeutung von Arbeitnehmern entgegenzuwirken.
Bei sexueller Ausbeutung nutzt ein Freier die Not einer armen Frau in der Dritten Welt oder bei uns aus Osteuropa aus.
„Es ist der bis dahin größte Aufstand der schwarzen Mehrheit Südafrikas gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch die Weißen.“[4]
„Die Ausbeutung ist kaum weniger brutal als zu Zeiten von Leopolds Freistaat.“[5]
Odebrecht muss wegen der Ausbeutung seiner brasilianischen Landarbeiter auf angolanischen Baustellen eine Strafe von umgerechnet neun Millionen Euro zahlen.[6]
Ob in der Landwirtschaft oder im Pflegebereich: Viele Menschen arbeiten sehr viel - für sehr wenig Geld. Die Ausbeutung der Arbeitskraft fällt seit 2005 unter den Straftatbestand des Menschenhandels.[7]
Flaig definiert Sklaverei als "sozialen Tod"; es ist nicht nur die ökonomische Ausbeutung, in vielen Fällen bis zum Exitus, sondern auch das Herausfallen aus allen tradierten, familialen und normativen Bezügen, die die Sklaverei kennzeichnet.[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Substantiv: Ausbeutung der Ressourcen
in Kombination: Ausbeutung von Bodenschätzen, Ausbeutung von Gasvorkommen, Ausbeutung von Ölfeldern, Ausbeutung von Ölvorkommen
mit Adjektiv: gnadenlose Ausbeutung, hemmungslose Ausbeutung, jahrhundertelange Ausbeutung, kaptitalistische Ausbeutung, kolloniale Ausbeutung, kommerzielle Ausbeutung, neokolonialistische Ausbeutung, rücksichtslose Ausbeutung, schamlose Ausbeutung, sexuelle Ausbeutung, skrupellose Ausbeutung, ökonomische Ausbeutung
mit Substantiv: Ausbeutung der Natur
in Kombination: Ausbeutung von Arbeitern, Ausbeutung von Arbeitnehmern, Ausbeutung von Zwangsarbeitern

Wortbildungen:

Ausbeutungsbetrieb, Ausbeutungstheorie

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Ausbeutung
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ausbeutung
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAusbeutung

Quellen:

  1. Irene Quaile: Wissen & Umwelt - Allianz zur Ausbeutung der Arktis. Zwei Jahre nach der Ölpest im Golf von Mexiko planen die Energiekonzerne Exxon und Rosnef eine Zusammenarbeit in der Arktis. Eine Gefahr für die sensible Umwelt: Ein Ölunfall wäre eine Katastrophe. In: Deutsche Welle. 20. April 2012 (URL, abgerufen am 21. Mai 2017).
  2. Katrin Zöfel: Wasserraub - Forscher schätzen ab, wie stark Grundwasserspeicher vom Menschen übernutzt werden. Umwelt - Bisher fehlen klare Erhebungen dazu, wie stark das Grundwasser einer Region jeweils ausgebeutet wird und wie viel Nutzung gerade noch tragbar wäre. Forscher aus Kanada und den Niederlanden schlagen deshalb vor, einen Grundwasser-Fußabdruck einzuführen. In: Deutschlandradio. 13. August 2012 (URL, abgerufen am 21. Mai 2017).
  3. Antonia Schaefer: Im Goldrausch. In: Eva-Maria Schnurr, Frank Patalong (Herausgeber): »Deutschland, deine Kolonien«: Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit. 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022, ISBN 978-3-421-07002-9, Seite 15-24, Zitat Seite 16.
  4. Bertram Weiss: Aufstand unter Tage. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 116-125, Zitat Seite 117.
  5. Reymer Klüver: Die letzten Tage des Patrice Lumumba. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 140-151, Zitat Seite 142.
  6. Brasilien - Angola: Odebrecht-Konzern zahlt Millionen-Strafe. Brasiliens Baukonzern Odebrecht bestimmt derzeit in Lateinamerika die Schlagzeilen. Kaum ein Tag ohne neue Vorwürfe. Nun ist das Unternehmen wegen der Ausbeutung brasilianischer Arbeiter in Angola verurteilt worden. In: Deutsche Welle. 18. März 2017 (URL, abgerufen am 21. Mai 2017).
  7. Isabel Fannrich-Lautenschläger: Woran erkennt man moderne Sklaverei? - Berliner Tagung "Arbeitsausbeutung und Menschenhandel in Deutschland". In: Deutschlandradio. 7. April 2011 (URL, abgerufen am 21. Mai 2017).
  8. Christian Gampert: Ausbeutung bis zum Tod - Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei. C.H. Beck Verlag. In: Deutschlandradio. 8. September 2009 (URL, abgerufen am 21. Mai 2017).