Fellache

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Fellache (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Fellache die Fellachen
Genitiv des Fellachen der Fellachen
Dativ dem Fellachen den Fellachen
Akkusativ den Fellachen die Fellachen

Nebenformen:

Fellah

Worttrennung:

Fel·la·che, Plural: Fel·la·chen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Fellache (Info)
Reime: -axə

Bedeutungen:

sesshafter, bäuerlicher Landbewohner in den arabischen Ländern (vor allem im Vorderen Orient und dort besonders in Ägypten), der hauptsächlich Ackerbau betreibt

Herkunft:

Das Wort ist dem arabischen فَلَاح‎ (DMGfallāḥ) →arAckerbauer, Bauer, Fellache‘,[1][2] wörtlich ‚Pflüger‘, entlehnt,[3][4] einer Ableitung zum Verb فَلَحَ‎ (DMGfalaḥa) →ar ‚(den Boden) spalten; pflügen; beackern, bebauen[5][6].[3]

Gegenwörter:

Beduine

Weibliche Wortformen:

Fellachin

Oberbegriffe:

Bauer

Beispiele:

„Nicht anders steht es mit derjenigen Ägyptens, das seit der Römerzeit nicht mehr von Ägyptern, einem National, einem Kulturvolk bewohnt ist, sondern von Fellachen.[7]
„Ein Fellache pflügt die schwarze Erde eines kleinen Feldes mit dem Holzpflug.“[8]
„Denn die neue Trasse für die Schifffahrt kann nicht gegraben werden ohne eine entsprechende Infrastruktur, vor allem ohne einen Süßwasserkanal, der die Fellachen zwischenzeitlich mit Wasser versorgt und später ebenso zur Melioration dient.“[9]
Alafenisch vergegenwärtigt in den elliptischen Einlassungen seines Buchs mit einigem Geschick den uralten Konflikt zwischen Nomadentum (Beduinen) und Sesshaftigkeit (Fellachen), der den gesamten Vorderen Orient jahrhundertelang geprägt hat.“[10]
„Tatsächlich schulte Bourdieu seine Beobachtungskunst, die er später genauso auf südfranzösische Weinbauern wie auf die Pariser Bourgeoisie anwandte, an kabylischen Fellachen, denen er sich mit größter Sympathie näherte.“[11]
„Noch toller aber ist ein Foto, das die deutschen Fotografen Lehnert & Landrock vor fast 100 Jahren vom einem tunesischen Fellachen gemacht haben: .“[12]
„Die Bauern von Zawiyat al-Mus waren ausser sich vor Freude, als sie die Piloten eines offenbar verunglückten amerikanischen F-15-Kampfflugzeuges mit erhobenen Händen langsam auf sich zugehen sahen. «Ihr seid hier bei Freunden», riefen die etwa 70 Kilometer südlich von Bengasi lebenden Fellachen den verunsicherten Amerikanern auf Arabisch zu.“[13]
„Weiß beturbante Fellachen schneiden auf den Feldern Klee, andere lagern im Schatten, reden, rauchen.“[14]

Wortbildungen:

Fellachentum, Fellachisch, fellachisch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Fellache
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fellache
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Fellache
The Free Dictionary „Fellache
Duden online „Fellache
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Fellache“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „Fellache“ auf wissen.de
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Fellache
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFellache
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Fellache«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Fellache«.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Fellache«.
Nabil Osman (Herausgeber): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. 8. Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60155-2, DNB 1000847020, Stichwort »Fellache«, Seite 50–51 (Google Books).

Quellen:

  1. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »فلاح‎«, Seite 979.
  2. Dr. Rohi Baalbaki: Al-Mawrid. A Modern Arabic–English Dictionary. 7. Auflage. DAR EL-ILM LILMALAYIN, Beirut 1995 (Internet Archive), Stichwort »فَلَاح‎«, Seite 833.
  3. 3,0 3,1 Nabil Osman (Herausgeber): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. 8. Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60155-2, DNB 1000847020, Stichwort »Fellache«, Seite 50–51 (Google Books).
  4. Duden online „Fellache
  5. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »فلح‎«, Seite 979.
  6. Dr. Rohi Baalbaki: Al-Mawrid. A Modern Arabic–English Dictionary. 7. Auflage. DAR EL-ILM LILMALAYIN, Beirut 1995 (Internet Archive), Stichwort »فَلَحَ‎«, Seite 833.
  7. Thomas Mann: Altes und Neues. Kleine Prosa aus fünf Jahrzehnten. S. Fischer Verlag, Berlin 1961, Seite 147 (Zitiert nach Google Books).
  8. Günter Haaf: 3 Tage für 1001 Nacht. Betriebsausflug an den Nil: Bauchtanz, Bier und Pyramiden. In: DIE ZEIT. Nummer 48, 23. November 1979, ISSN 0044-2070, Seite 65 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 18. August 2019).
  9. Markus Krajewski: Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3596167795, Seite 38.
  10. Das unfehlbare Rechtsritual - Wie bei Kleist: Salim Alafenischs Roman „Die Feuerprobe“. In: Badische Zeitung. 5. Januar 2008, Seite 4.
  11. Andreas Rosenfelder: Der Denker, der Krieg und die leere Zeit. In: Welt am Sonntag. 25. Juli 2010, Seite 58 (WamS Archiv-URL, abgerufen am 18. August 2019).
  12. Madonna mit Moslemkind. In: Neue Württembergische Zeitung. 16. August 2010, Seite 14.
  13. Ghadhafi: «Wir werden nicht aufgeben». In: Neue Luzerner Zeitung. 23. März 2011.
  14. Susanne Arndt: Die schönste Reise meines Lebens. In: Brigitte. 14. November 2012, ISSN 0931-8763.