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Vereinzelt wurde das Wort jedoch bereits Ende des 11. Jahrhunderts durch die Kreuzzüge in Europa bekannt[9] und zu Anfang des 13. Jahrhunderts von einem deutschen Gelehrten (Magister Thietmar) in verschiedenen auf der Stammform Boidewin- fußenden Formen in dem von ihm in lateinischerSprache verfassten Bericht einer Pilgerreise ins Heilige Landachtmal erwähnt[9][8]. Dort heißt es:
„Solent eciam Sarraceni Boidewini ad locum illum illo tempore treugis interpositis accedere et alterutrum milicia exercere. Mirabiliter enim et artificiose sciunt equitare Boidewini.Quodsi aliquis fefellerit et circulum hasta non transierit, ludibrio habitus ab omnibus, a magistro militum Boidewinorum pugno feritur in vituperium. Ubi milites Christiani Boidewinos iuxta curialitatem seculi solent honorare, ipsis eciam xenia sua conferentes.“[11]
„Conduxit mihi eciam Boidewinos cum camelis usque ad montem Sinay, quia aliis non est via nota per desertum.Ivo ergo ductoribus Boidewinis cum camelis per terram Edom, terram bonam et feracem.“[12]
„Nullus enim invenire posset viam preter Boidewinos, quibus nota est provincia et per viam illam incedere consueverunt.“[13]
„Latrunculi quoque, Arabes agrestes et Boidewini, quorum latrocinia timentur.“[14]
Pfeifer und Tazi interpretieren die auf der Stammform Boidewin- fußenden Formen als ein mit lateinischen Endungen versehenes mittelhochdeutsches Wort.[9][8]
„عَوْق عَوْق ʿôḳ! ʿôḳ! ruft der Beduine bei einer schlimmen Nachricht; wörtlich ‚Hemmung, Hemmung!‘ d. h. alle Hoffnung verloren! Es ist aus! O welch’ ein Unglück!“[15]
„Auch brachte die soziale Entwicklung im arabischen Volkskörper selbst eine Spaltung insofern hervor, als mit dem Aufkommen einer städtischen Zivilisation der armselige Beduine, dessen Arm doch in erster Linie das islamische Weltreich in seinem ersten Eroberungs- und Siegeszug errichtet und gestützt hatte, allmählich in den Hintergrund gedrängt wurde, und in seiner Armut, die ihm teils zur Bedürfnislosigkeit zwang, teils zur Habgier und Räuberei verleitete, dem Städter, soweit er ihm nicht Furcht einflößte, ein Gegenstand der Verachtung wurde, auf den er als Halbbarbaren hochmütig herunterzusehen lernte, wovon auch das Sprichwort einiges zu erzählen weiß; den höchsten Grad von Geringschätzung drückt es mit den Worten aus: Der B e d u i n e ist wie die Krätze, man darf nicht an ihn heran ; überhaupt soll man ihn möglichst links liegen lassen: Öffne nicht des Beduinen Auge, dann brauchst du dich nicht (nachher) abmühen, es wieder zu schließen, d. h. ‚einen schlafenden Hund soll man nicht wecken!‘“[16]
„Die Nichtregierungsorganisation Adalah, welche sich für die Rechte der arabischen Minderheit in Israel einsetzt, beklagt darüber hinaus, dass die Beduinen betreffende Daten, nur ein negatives Bild dieser wiedergeben und dafür genutzt werden würden, die Beduinen als Bedrohung des Staates zu behandeln.“[17]
„Zu seinem Bedauern speise sich der Wortschatz des modernen Schriftarabisch vor allem aus dem Dialekt, den die Beduinen des Nejd (heute ein Teil Saudi-Arabiens) sprechen.“[18]
„Die meisten Tourguides sind jüdische Israelis, aber auch Palästinenser und ein Beduine sind im Team.“[19]
„Forscher haben in Jordanien Spuren einer 6000 Jahre alten Kultur gefunden. Ihre Vermutung: Mit Brunnen erschlossen die Beduinen erstmals fruchtbares Land in der Wüste.“[20]
„Als Araber, Beduine und wegen seiner sudanesischen Vorfahren schwarzhäutig, ist Tawatha in dreifachem Sinne Angehöriger einer Minderheit.“[21]
„Die Kultur der Beduinen ist durch die Entdeckung des Öls für immer ausgelöscht worden. «Ich bin ein Beduine!» – das war früher ein stolzes Bekenntnis. Nun erlebt Thesiger, dass ‚Beduine‘ ein Schimpfwort ist, das Fußgänger rücksichtslosen Fahrern zurufen.“[22]
„Die Beduinen, die fast 10% der muslimischen arabischen Bevölkerung Israels ausmachen, gehören zu etwa 30 Stämmen, die meist weit verstreut über ein großes Gebiet im Süden des Landes leben.Die Beduinen sind ursprünglich Semiten, und stammen aus Saudi Arabien, von wo sie auf der Suche nach Weideplätzen weiter nach dem Norden zogen. Im Laufe der Geschichte kamen in Dürrezeiten immer wieder Beduinen aus der Wüste und versuchten, in besiedelte Gegenden vorzudringen. Dabei kam es wiederholt zu Kämpfen zwischen Beduinen und den Stadtleuten. Die halbnomadischen und die sesshaften Beduinen haben zu städtischer Zivilisation einen stärkeren Bezug als die wandernden Beduinen, die nur ein- bis zweimal im Jahr, für ganz kurze Zeit, besiedelte Ortschaften erreichen.Beduinen leben hauptsächlich von der Viehzucht, u. a. züchten sie Dromedare, Schafe und Ziegen, für die sie in der Wüste und vor allem in den Randzonen der Wüsten Weideplätze suchen. In der Moderne wird die Lebensart der Beduinen zunehmend bedroht, u. a. durch feste Grenzziehungen, staatliche Programme zur Ansiedlung und die zunehmende Wasserknappheit. Die Arabisch sprechenden Beduinen sind nicht mit dem berbersprachigen Volk der Tuareg in Nordafrika zu verwechseln.“[23]
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 2. Band Bedi–Eink, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04753-4, DNB 96540790X, Seite 481.
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 112.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 257–258.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »¹Beduine«, Seite 191.
Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Beduine“
Quellen:
↑ 1,01,11,21,31,4Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Seite 74.
↑ 2,02,12,2Raja Tazi: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. In: Stefan Sonderegger, Oskar Reichmann (Herausgeber): Studia Linguistica Germanica. 47. Band, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 978-3-110-14739-1, DNB 953951359, Seite 196.
↑Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9, Stichwort »Beduine«, Seite 139.
↑ 4,04,1Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 2. Band Bedi–Eink, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04753-4, DNB 96540790X, Seite 481.
↑ 5,05,1Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 257–258.
↑ 6,06,1Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »¹Beduine«, Seite 191.
↑ 8,08,18,28,38,4Raja Tazi: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. In: Stefan Sonderegger, Oskar Reichmann (Herausgeber): Studia Linguistica Germanica. 47. Band, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 978-3-110-14739-1, DNB 953951359, Seite 197.
↑ 9,09,19,29,39,4Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Beduine“
↑Dr. Daniel Sanders: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. 1. Band: A—K, Verlag von Otto Wigand, Leipzig 1860, Seite 103, Kolumne 3 (Zitiert nach Google Books).
↑Ulf Koppitz: Magistri Thietmari Peregrenatio. Pilgerreise nach Palästina und auf den Sina in den Jahren 1217/1218. In: Prof. Dr. Peter Aufgebauer, Prof. Dr. Helmut Flachenecker, Prof. Dr. Christian Freigang, Dr. Marcus Frings, Dr. Nathalie Kruppa (Herausgeber): Concilium medii aevi. Zeitschrift für Geschichte, Kunst und Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. 14. Band, Edition Ruprecht, Göttingen 2011, ISSN 1437-904X, Seite 145 (URL: PDF 3,22 MB). Zitiert nach http://cma.gbv.de/z/2011.
↑C. H. Becker (Herausgeber): Kleine Mitteilungen und Anzeigen. Ethnologisches im arabischen Sprichwort. In: Der Islam. Zeitschrift für Geschichte und Kultur des islamischen Orients. 2. Band, Heft 1, Verlag von Karl J. Trübner, Strassburg 1911, ISSN 0021-1818 (Print), ISSN 1613-0928 (Online), Seite 98, DOI: 10.1515/islm.1911.2.1.98 (URL, abgerufen am 27. April 2012). Zitiert nach www.degruyter.com.
↑Konrad Adenauer Stiftung – Auslandsbüro Israel: Die Beduinen in Israel – Probleme – Lösungen. Internationale Konferenz an der Ben Gurion Universität des Negev, Beer Sheva, 06.–07.07.2004. Online-Ausgabe abgerufen am 27. April 2012.
↑Tariq Ali: Zwei Jemen, ein Krisenstaat. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 9187, 14. Mai 2010 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
↑Tobias Rupprecht: Israel: Politische Archäologie. In: taz.de.28. Mai 2010, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
↑Michael Zick: Archäologie: Wie der erste Beduine die Oasen eroberte. In: Zeit Online.1. September 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
↑Wladimir Struminski: Mail aus Jerus@lem. Evakuiert, entlehnt und eingefroren. In: Jüdische Allgemeine Online.10. Februar 2011, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
↑Wilfred Thesiger. In: nationalgeographic.de. (URL, abgerufen am 27. April 2012)
↑Botschaft des Staates Israel – Berlin: Studienplan Israel.Seite 14, abgerufen am 27. April 2012 (PDF)..
„Tunesischer Gerichtsspruch. Eine Beduine hatte eine Anzahl von Eiern, ein anderer eine Henne gekauft, und beide waren dahin überein gekommen, durch die Henne die Eier ausbrüten zu lassen, und die Kücklein darauf zu theilen.“[1]
„Phúdda war gleichfalls eine Aduene, und eine Nichte des berühmten Nimmer, Oberschechs von diesem Stamm : ihr Bruder hatte Achmeds Schwester gegen sie ertauscht, die hier jetzt zum Besuch war, und für eine Beduine recht hübsch war, obgleich sie auch einen Fehler am Auge hatte.“[2]
„‚Mein Fräulein,‘ so sagte er ihr, ‚als die holländische Regierung Sie an mich empfahl, glaubte ich, eine anständige Dame erwarten zu können, und nun, was muß ich sehen? Eine Beduine!‘ Der Agent stellte nun die Bedingung, Sie müsse sich europäisch kleiden, sonst würde er sie nirgends hinführen.“[3]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag „Beduinin“. Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
↑Miszellen. In: Der Erzähler. Ein Unterhaltungsblatt für Jedermann. Nummer 21, Zweiter Jahrgang, Augsburg 1837, Seite 83 (Zitiert nach Google Books).
↑Prof. Dr. Friedrich Carl Hermann Kruse, Prof. Dr. Hermann Friedrich Wilhelm Hinrichs, Dr. Georg Friedrich Hermann Müller et al. (Herausgeber): Ulrich Jasper Seetzen’s Reisen durch Syrien, Palästina, Phönicien, die Transjordan-Länder, Arabia Petraea und Unter-Aegypten. 1. Band, G. Reimer, Berlin 1854, Seite 304 (Zitiert nach Google Books).
↑Heinrich Freiherrn von Maltzan: Fräulein Alexandrine Tinne. In: Karl Andrée (Herausgeber): Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde mit besonderer Berücksichtigung der Anthropologie und Ethnologie. 16. Band, Druck und Verlag von Friedrich Bieweg und Sohn, Braunschweig 1869, Seite 105 (Zitiert nach Google Books).
„Dort hängt eine Beduine, ein Prachtstück, ich bin ganz entzückt davon. Was meinen Sie? Das Ding kann nicht viel kosten.“[1]
„Glühend trat am anderen Morgen die glühende Sonne über den glühenden Wüstensand, die Krokodille bekamen Durst und stürzten sich in die Fluthen des Nil, während es bei Dragalj so heftig nebelte und regnete, daß sich Auersperg zurückzuziehen bemüßigt sah; ich warf eine Beduine um, die mir Suleika freundschaftlichst geliehen hatte, und ritt mein gewöhnliches Steckenpferd, dagegen Graf Beust einen Muli bestieg, der in geschwisterkindlicher Verwandtschaft zu dem Schimmel stand, den er bei der Königskrönung in Pest mit rother Schabracke so stolz getummelt hatte.“[2]
„Und hier, den Stoff für eine Beduine. Englischer Samt. Manchester nennt man’s.“[3]
Übersetzungen
früher: Kapuzenmantel für Damen, der dem Stil der arabischen Tracht nachgeahmt wurde
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »²Beduine«, Seite 191.
Quellen:
↑Adolf Glaser: Was ist Wahrheit? Roman in zwei Bänden. Erster Band, Verlag von George Westermann, Braunschweig 1869, Seite 72 (Zitiert nach Google Books).
↑Ignaz Schik: Oesterreichische Flugblätter. 1. Bändchen: Portofreie Briefe, Verlag von Paul Kormann, Leipzig 1870, Seite 79 (Zitiert nach Google Books).
↑Enrica von Handel-Mazzetti: Das Rosenwunder. Ein deutscher Roman. 1. Band, J. Kösel & F. Pustet, München 1924, Seite 13 (Zitiert nach Google Books).