Karthago

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Karthago (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ (das) Karthago
Genitiv (des Karthago)
(des Karthagos)

Karthagos
Dativ (dem) Karthago
Akkusativ (das) Karthago
Ruinen punischer Wohnhäuser auf dem Byrsa-Hügel von Karthago
römische Ruinen der Antoninus-Pius-Thermen von Karthago
Luftaufnahme von Karthago

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Karthago“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Kar·tha·go, kein Plural

Aussprache:

IPA: [1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Karthago (Info)
Reime: -aːɡo

Bedeutungen:

im Nordosten Tunesiens gelegene antike, phönizische Küstenstadt, die seit 1979 zum UNESCO-Welterbe gehört
der um die Ruinen der unter beschriebenen antiken Stadt entstandene und nach dieser benannte Vorort von Tunis

Herkunft:

Der deutsche Eigenname geht über lateinische und altgriechische Vermittlung auf die phönizisch-punische Bezeichnung der Stadt zurück, die 𐤒𐤓𐤕𐤇𐤃𐤔𐤕‎ (CHA: Qartḥadašt) → phnneue Stadt, Neustadt[2][3][4] lautete.[5] Diese wurde ins Altgriechische als Καρχηδών (Karchēdōn→ grc sowie dorisch als Καρχαδών (Karchadōn→ grc entlehnt.[4] Aus dem Altgriechischen ist sie ins Lateinische als Carthāgo → la übernommen worden.[4]
Der gleichen phönizisch-punischen Quelle entstammt der Name des von dem karthagischen Feldherrn Hasdrubal gegründeten Cartagena im heutigen Spanien.[6]

Synonyme:

Carthage

Oberbegriffe:

Metropole, Stadt
Vorort

Beispiele:

Karthago war der große Rivale Roms.
„Der bedeutendste christliche Seelenforscher, dessen Lehren fast ein Jahrtausend hindurch doktrinären Charakter erhalten sollen, ist der Afrikaner AURELIUS AUGUSTINUS. Als Lehrer der Rhetorik erst in Karthago, dann in Rom und Mailand, kennt er die Wirkung ideologisch untermauerter Vorstellungen auf die Massen.“[7]
Karthago war – in antiken Dimensionen – eine Weltstadt und eine Großmacht. Dies haben die Menschen der Antike nie vergessen. Rund 100 Jahre nach dem Untergang der Stadt schrieb Cicero: ‚Ohne klare politische Grundsätze hätte Karthago nicht etwa 600 Jahre lang eine so gewaltige Machtstellung besessen.‘“[8]
„Der byzantinische Feldherr Belisar, unterwegs von Byzanz nach Karthago, das er den Vandalen entreißen sollte, nahm das stimmenreiche Mädchen mit.“[9]
„Die verbleibenden Tage in Libyen nutzen wir intensivst. Wir besuchen Leptis Magna und Sabratha, beides ursprünglich punische Handelsstädte, die mit dem Fall Karthagos ins Römische Reich eingegliedert wurden.“[10]
„Das Meer war Karthagos Element und die Flotte seine Lebensader.“[11]
„Heute ist Karthago ein Villenvorort von Tunis, der stark durchsetzt ist von punischen und römischen Ruinen.“[12]
„Das heutige Karthago ist der wohl schönste Vorort von Tunis mit palmen- und eukalyptusgesäumten Alleen, Villen und Gärten voll roter Hibiskusblüten und lila Bougainvilleen.“[13]
„Eindeutig war der Fall bei der Belagerung des Palastes Ben Alis im Vorort Karthago: Augenzeugen und die Armee berichteten übereinstimmend, dass sich die Leibgarde auf dem Hügel verschanzt hatte und wild um sich schoss.“[14]
„Drei Stunden ist Ahmed am letzten Sonntag im weiss getünchten Pausenhof der Primarschule von Karthago in der Schlange gestanden – bei 26 Grad im Schatten, ohne ein Fläschchen Wasser, ohne Zeitung, MP3-Player oder iPad – und hat einfach ruhig gewartet.“[15]
„Rund um den Präsidentenpalast in Karthago, einem Vorort von Tunis, wird stundenlang geschossen: Die Armee setzt die Präsidialgarde außer Gefecht.“[16]

Wortbildungen:

Karthager (→ Karthagerin), karthagisch
veraltet: Karthaginienser (→ Karthaginienserin), karthaginiensisch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Karthago
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Karthago
The Free Dictionary „Karthago
Duden online „Karthago
wissen.de – Lexikon „Karthago
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Karthago
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKarthago
Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Karthago
Konrat Ziegler, Walther Sontheimer (Herausgeber): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Auf der Grundlage von Pauly’s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Dritter Band: Iuppiter – Nasidienus, Alfred Druckenmüller Verlag, Stuttgart 1969, Stichwort »Karthago«, Spalte 135–138.
Johannes Irmscher, Renate Johne (Herausgeber): Lexikon der Antike. 3., unveränderte Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1978, Seite 271 f.
Hugo Kastner: Von Aachen bis Zypern. Geografische Namen und ihre Herkunft. Originalausgabe, Humboldt Verlag, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-89994-124-1, Stichwort »KARTHAGO«, Seite 162.

Quellen:

  1. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Karthago«, Seite 499.
  2. Corpus Inscriptionum Semiticarum. Pars Prima, Inscriptiones Phœnicias Continens, Tomus Ⅰ, E Reipublicæ Typographeo, Parisiis Ⅿ ⅮⅭⅭⅭ ⅬⅩⅩⅪ , Seite 25 (Zitiert nach Internet Archive).
  3. Moritz Abraham Levy: Phönizisches Wörterbuch. Verlag der Schletter’schen Buchhandlung (H. Skutsch), Breslau 1864, Stichwort »קרת‎«, Seite 43 (Zitiert nach Digitalisat der Biblioteca de l’Ateneu Barcelonès).
  4. 4,0 4,1 4,2 Johannes Friedrich, Wolfgang Röllig; neu bearbeitet von Maria Giulia Amadasi Guzzo, unter Mitarbeit von Werner R. Mayer: Phönizisch-Punische Grammatik. 3. Auflage. Editrice Pontificio Istituto Biblico, Roma 1999 (ANALECTA ORIENTALIA ; 55), ISBN 88-7653-259-6, Seite 56.
  5. Hugo Kastner: Von Aachen bis Zypern. Geografische Namen und ihre Herkunft. Originalausgabe, Humboldt Verlag, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-89994-124-1, Stichwort »KARTHAGO«, Seite 162.
  6. Hugo Kastner: Von Aachen bis Zypern. Geografische Namen und ihre Herkunft. Originalausgabe, Humboldt Verlag, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-89994-124-1, Stichwort »CARTAGENA«, Seite 73.
  7. Friedrich Doucet: Forschungsobjekt Seele. Eine Geschichte der Psychologie. Kindler Verlag AG, München 1971, ISBN 3-463-00501-8, Seite 35.
  8. Werner Huß: Karthago. Originalausgabe, C. H. Beck, München 1995 (Beck’sche Reihe ; 2025: C. H. Beck Wissen), ISBN 3-406-39825-1, Seite 9.
  9. Martin Walser: Finks Krieg. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-40791-0, Seite 52.
  10. Natascha Thoma, Isa Duck: Reisen auf eigene Faust. Auf dem Landweg von Ägypten nach Libyen und weiter bis nach Tunesien. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Juli 2008, ISSN 0376-6829, Seite 53 (Online-Archiv, abgerufen am 9. Oktober 2016).
  11. Pedro Barceló: Kleine römische Geschichte. Sonderausgabe, 2., bibliographisch aktualisierte Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-534-25096-7, Seite 30.
  12. Hugo Steiner: Römische Städte in Nordafrika. Zeugen der Vergangenheit und der Vergänglichkeit. Römische Ruinenstädte in Nordtunesien (Africa Proconsularis) und ihre Mosaiken und Plastiken. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2002, ISBN 3-85823-960-7, Seite 18 (Zitiert nach Google Books).
  13. Anja Schliebitz; mit Beiträgen von Jochen Klinckmüller: Tunesien . 10. Auflage. Verlag Karl Baedecker, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-8297-1273-6, Seite 210 (Zitiert nach Google Books).
  14. Daniel Gerlach: Tunesiens Elitekorps: Das Monster erblasst. In: zenith – Zeitschrift für den Orient. Onlineausgabe. 21. Januar 2011, ISSN 1439-9660 (URL, abgerufen am 9. Oktober 2016).
  15. Andreas Gross: Der Tag, an dem Tunesien gewann. In: WOZ Online. Nummer 43/2011, 27. Oktober 2011 (URL, abgerufen am 9. Oktober 2016).
  16. Thomas Schmid: Tunesien: die Jasmin-Revolution. In: Frank Nordhausen, Thomas Schmid (Herausgeber): Die arabische Revolution. Demokratischer Aufbruch von Tunesien bis zum Golf. 2., aktualisierte Auflage. Berlin 2012, ISBN 978-3-86153-640-6, Seite 25 (Zitiert nach Google Books).

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