Tüte

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Tüte (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Tüte die Tüten
Genitiv der Tüte der Tüten
Dativ der Tüte den Tüten
Akkusativ die Tüte die Tüten
die beiden linken Tüten in der ursprünglichen Form, allgemeine Tüten
eine Tüte

Worttrennung:

Tü·te, Plural: Tü·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Tüte (Info)
Reime: -yːtə

Bedeutungen:

ursprünglich trichterförmiger Behälter aus Papier, Folie, Kunststoff oder Stoff
Deutschland: Verpackung, Transportbehälter aus Kunststoff oder Papier
nicht genau definierte Mengeneinheit
umgangssprachlich: Haschischzigarette

Herkunft:

frühneuhochdeutsch dute, dutte, thüte „etwas Trichterförmiges, Röhrenförmiges“, belegt seit dem 16. Jahrhundert;[1] von mittelniederdeutsch tute „Trichterförmiges“/mittelniederländisch tute „Trichterförmiges“; weitere Herkunft unklar[2]

Synonyme:

Spitztüte, österreichisch: Stanitzl
Beutel, Tragetasche, Sack, österreichisch: Sackerl
Beutel, Sack
Joint

Verkleinerungsformen:

Tütchen, Tütlein

Oberbegriffe:

Verpackung
Droge, Rauschmittel

Unterbegriffe:

Bonbontüte, Eistüte, Filtertüte, Flüstertüte, Frittentüte, Kotztüte, Meckertüte, Nikolaustüte, Schultüte, Spritztüte, Waffeltüte, Zaubertüte, Zuckertüte
Abfalltüte, Brötchentüte, Chipstüte, Einkaufstüte, Geschenktüte, Hundekottüte, Kaffeetüte, Kekstüte, Kilotüte, Knalltüte, Kunststofftüte, Lohntüte, Lümmeltüte, Mehltüte, Milchtüte, Mülltüte, Obsttüte, Packpapiertüte, Papiertüte, Papptüte, Perfoltüte, Pfundtüte, Plastetüte, Plastiktüte, Popcorntüte, Safttüte, Samentüte, Tragetüte, Wundertüte

Beispiele:

Ich habe vom Markt eine Tüte Pflaumen mitgebracht.
„Das tat ich, und dann schenkte mir die Frau drei Schillerlocken und wickelte sie in dünnes, glänzendes Papier und tat noch eine Tüte um das Papier.“[3]
„Als Mr. Lanes Hände wieder auftauchten, hatte er ein kleines Päckchen gemacht: er hatte die Tüte einfach ein paarmal um sich selbst gewickelt, so daß sie nicht nach etwas anderem aussah, sondern nur nach einer zusammengewickelten Papiertüte.“[4]
Die alte Frau konnte ihre Tüte mit Einkäufen kaum nach Hause tragen.
Ich weiß nicht, ob ich so eine große Tüte habe.
„Der Kühlschrank ist leer, bis auf die Tüte Milch, die ich vor meiner Abreise gekauft habe.“[5]
Im Supermarkt erbettelte sich das kleine Kind eine Tüte Gummibärchen.
Für das Rezept braucht man eine Tüte ungesalzener Cashewkerne.
Obwohl seine Eltern dabei waren, drehte er sich ganz genüsslich eine Tüte.

Redewendungen:

angeben wie eine Tüte Mücken
in die Tüte gesprochen
in Sack und Tüten
Das kommt nicht in die Tüte! / nicht in die Tüte kommen

Charakteristische Wortkombinationen:

eine Tüte öffnen
eine Tüte bauen, eine Tüte drehen

Wortbildungen:

Adjektive, Adverbien: tütenförmig, tütenweise
Substantive: Quatschtüte, Trantüte, Tütenaufdruck, Tütenboden, Tütenkleber, Tütenlampe, Tütenmilch, Tütensuppe, Tütenträger
Verben: abtüten, eintüten

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Tüte
Wikipedia-Artikel „Tüte (Begriffsklärung)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „tüte, tute f.
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tüte
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTüte
The Free Dictionary „Tüte

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Tüte.“
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Stichwort: „Tüte“.
  3. Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise. Roman eines Nachgeborenen. Luchterhand, München 2014, ISBN 978-3-630-87430-2, Seite 171.
  4. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 55. Englisches Original 1970.
  5. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 297.
  6. Prof. Ludwig Zehetner: Vormerkungen. In: Remaraweng Boarisch - Aussprache - Abriss der bairischen Grammatik. Teil I - Lautlehre. 2. April 2006, abgerufen am 18. Januar 2013.
  7. Christian Rath: Erster Allgemeiner Bayrischer Wortschatz. In: bayrisch-lernen.de. Abgerufen am 18. Januar 2013.
  8. Prof. Ludwig Zehetner: Vormerkungen. In: Remaraweng Boarisch - Aussprache - Abriss der bairischen Grammatik. Teil I - Lautlehre. 2. April 2006, abgerufen am 18. Januar 2013.
  9. Christian Rath: Erster Allgemeiner Bayrischer Wortschatz. In: bayrisch-lernen.de. Abgerufen am 18. Januar 2013.
  10. Prof. Ludwig Zehetner: Vormerkungen. In: Remaraweng Boarisch - Aussprache - Abriss der bairischen Grammatik. Teil I - Lautlehre. 2. April 2006, abgerufen am 18. Januar 2013.
  11. Christian Rath: Erster Allgemeiner Bayrischer Wortschatz. In: bayrisch-lernen.de. Abgerufen am 18. Januar 2013.
  12. Prof. Ludwig Zehetner: Vormerkungen. In: Remaraweng Boarisch - Aussprache - Abriss der bairischen Grammatik. Teil I - Lautlehre. 2. April 2006, abgerufen am 18. Januar 2013.
  13. Christian Rath: Erster Allgemeiner Bayrischer Wortschatz. In: bayrisch-lernen.de. Abgerufen am 18. Januar 2013.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Türe, Tute, tütern, Tüttel, Tütü