Zärtlichkeit

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Zärtlichkeit (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Zärtlichkeit die Zärtlichkeiten
Genitiv der Zärtlichkeit der Zärtlichkeiten
Dativ der Zärtlichkeit den Zärtlichkeiten
Akkusativ die Zärtlichkeit die Zärtlichkeiten
Austausch von Zärtlichkeiten am Strand

Worttrennung:

Zärt·lich·keit, Plural: Zärt·lich·kei·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zärtlichkeit (Info)

Bedeutungen:

ohne Plural: starke Zuneigung, der man Ausdruck verleihen will
zumeist im Plural: Liebkosung, Ausdruck der Zuneigung
gehoben, ohne Plural: Fürsorglichkeit
veraltet: Anmut, Liebreiz
veraltet: Schwelgerei, Luxus, Üppigkeit
veraltet: Weichheit, weichliche Gesinnung, das Verweichlichtsein
veraltet, in Bezug auf konkrete Dinge: Schwachheit, Zartheit, Verletzlichkeit
veraltet, in Bezug auf Abstraktes: Empfindlichkeit im seelischen und geistigen Bereich, Anmut in der Kunst
veraltet: Empfindsamkeit

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch zertlīcheit „Lieblichkeit, Anmut“[1]

Gegenwörter:

Abneigung
Grobheit, Rüade

Unterbegriffe:

Kuss, Geschlechtsverkehr, Streicheln, Umarmung

Beispiele:

Sie sehnt sich nach seiner Zärtlichkeit.
Voller Zärtlichkeit küsst sie ihn und führt ihn zum Bett.
„Alle seine Gespräche kreisten um die europäischen Hunde, die euch die menschliche Zärtlichkeit streitig machen.“[2]
„Und mit jener gewaltsamen Zärtlichkeit, die im Augenblick des Erwachens über den Menschen zu kommen pflegt, umarmte sie ihre Freundin.“[3]
„Eine Welle von Zärtlichkeit überströmte ihn plötzlich.“[4]
„Wer jemals für einen treuen und klugen Hund wahre Zärtlichkeit hegte, den brauche ich nicht auf die innige Dankbarkeit, die das Tier uns dafür entgegenbringt, hinzuweisen. “[5]
Gestern Abend kam es zum ersten Mal zu Zärtlichkeiten zwischen den beiden.
Ihre Zärtlichkeiten rufen in ihm ungeahnte Empfindungen hervor.
„Trotzdem kam ich also an diesem Abend unverzüglich mit Frau Knotts Eintreffen auf unsere seinerzeitigen Zärtlichkeiten zurück und wollte deshalb den Geschlechterverkehr nachvollziehen.“[6]
„Er hat sich nur darüber gewundert, daß Käthe nicht zu Zärtlichkeiten aufgelegt war, aber das kam immer einmal bei ihr vor.“[7]
„Lenzfreude beobachtete und belauschte von draußen durch das Fenster die Zärtlichkeiten des Paares, ohne gesehen zu werden.“[8]
„Später, als ich sie ernst zu nehmen begann, ließ ich die Zärtlichkeiten fallen.“[9]
Mit der Zärtlichkeit einer Mutter kümmerte sich Ursula um ihren kleinen Bruder.
Jede Frau, die etwas auf sich hält, badet zur Erhaltung ihrer Zärtlichkeit in Milch.
Mit seiner Zärtlichkeit wird dein Sohn es zu nichts bringen.
Die Zärtlichkeit der Kindertage hat er längst abgelegt.
Man preise der alten Griechen Zärtlichkeit.
Seine Zeilen zeigen einen starken Hang zu melancholischer Zärtlichkeit.

Charakteristische Wortkombinationen:

Zärtlichkeiten austauschen

Wortbildungen:

Zärtlichkeitsbedürfnis

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Zärtlichkeit
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZärtlichkeit
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zärtlichkeit
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Zärtlichkeit“, Seite 1841
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zärtlichkeit

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort zart.
  2. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 129. Französisches Original 2014.
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 755. Russische Urfassung 1867.
  4. Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 196. Urfassung von 1954.
  5. Edgar Allen Poe: Die schwarze Katze. Propyläen-Verlag, Berlin o.J. (übersetzt von Theodor Etzel)
  6. Eckhard Henscheid: Die Vollidioten. Ein historischer Roman aus dem Jahr 1972. 8. Auflage. Zweitausendeins, Frankfurt/Main 1979, Seite 31.
  7. Alfred Andersch: Winterspelt. Roman. Diogenes, Zürich 1974, ISBN 3-257-01518-6, Seite 220.
  8. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 372. Chinesisches Original 1755.
  9. Marguerite Yourcenar: Der Fangschuß. Süddeutsche Zeitung, München 2004 (übersetzt von Richard Moering), ISBN 3-937793-11-9, Seite 28. Französisch 1939.