blauäugig

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blauäugig (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
blauäugig blauäugiger am blauäugigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:blauäugig
eine blauäugige Katze

Worttrennung:

blau·äu·gig, Komparativ: blau·äu·gi·ger, Superlativ: am blau·äu·gigs·ten

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild blauäugig (Info), Lautsprecherbild blauäugig (Info)
Reime: -aʊ̯ʔɔɪ̯ɡɪç, -aʊ̯ʔɔɪ̯ɡɪk

Bedeutungen:

keine Steigerung: blaue Augen habend
übertragen: naiv, arglos, weltfremd oder äußerst optimistisch

Herkunft:

Das Wort ist eine Zusammenbildung, bei der die Wortgruppe „blaue Augen“ mithilfe des Derivatems (Ableitungsmorphems) -ig abgeleitet wird.
Diese Bedeutung verdankt ihre Entstehung verschiedenen Vorstellungen, die mit blauen Augen verknüpft werden: So sind Augen von blauer Farbe einmal ein Sinnbild für Treue und Aufrichtigkeit. Da außerdem Neugeborene fast immer blaue Augen haben, gesellt sich noch die Assoziation von Naivität und Unschuld hinzu.[1]

Synonyme:

gutgläubig, harmlos, naiv, unerfahren, unkritisch

Gegenwörter:

misstrauisch, skeptisch

Beispiele:

Der vermisste Mann wird als braunhaarig und blauäugig beschrieben.
Es ist blauäugig, allen Versprechen der Politiker zu glauben.
Gunda war viel zu blauäugig, als sie ihr Geld in Zertifikaten anlegte.
Die Argumentation des Redners war sehr blauäugig.
„Wir Reeder waren blauäugig – dachten, der Boom der hört nicht mehr auf, und haben entsprechend Schiffe bestellt, ohne konkreten Bedarf.“[2]
„Waren die Redaktionen wirklich so blauäugig oder die Tarnung der kommerziellen Botschaften so gut?“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

blond und blauäugig

Wortbildungen:

Blauäugigkeit

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „blauäugig
Duden online „blauäugig
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „blauäugig“, Seite 296
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalblauäugig
Redensarten-Index „blauäugig
Christine Gertschen, Christian Schmid: Woher stammt der Ausdruck «blauäugig sein»? In: SRF.ch (Online). 18. März 2013, abgerufen am 30. September 2023.
The Free Dictionary „blauäugig
PONS – Deutsche Rechtschreibung „blauäugig
Carsten Both: Redewendungen: Episoden 2004: Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?!. neobooks, 2014, ISBN 9783847643982, Seite 27 (Zitiert nach Google Books)

Quellen:

  1. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Band 1: A–Hampelmann, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-9811483-8-1, DNB 998963240 (Neuausgabe), „blauäugig“, Seite 210
  2. Fred Rockstroh: SOS - Deutsche Seeleute in Not: Eine kritische Betrachtung zum Zustand der deutschen und internationalen Seeschifffahrt. neobooks, 2018, ISBN 9783742751577, Seite 114 (Zitiert nach Google Books)
  3. Jutta von Campenhausen: Wissenschaftsjournalismus. Band 88 von Praktischer Journalismus, Herbert von Halem Verlag, 2011, ISBN 9783744502726, Seite 248 (Zitiert nach Google Books)