Unschuld

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Unschuld (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Unschuld
Genitiv der Unschuld
Dativ der Unschuld
Akkusativ die Unschuld

Worttrennung:

Un·schuld, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Unschuld (Info)

Bedeutungen:

das Fehlen von Schuld betreffend eines bestimmten Vorfalls oder strafrechtlichen Deliktes
die allumfassende moralische Reinheit der Seele eines Menschen
die geschlechtliche Unberührtheit einer Frau
eine Charaktereigenschaft, die unter anderem Naivität, Optimismus, Ehrlichkeit und sexuelle Unerfahrenheit umfassen kann

Herkunft:

mittelhochdeutsch unschult, -schulde, althochdeutsch unsculd, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Ableitung zum Substantiv Schuld mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-

Synonyme:

Schuldlosigkeit
Reinheit
Jungfräulichkeit, Keuschheit, Unberührtheit, Virginität

Gegenwörter:

Schuld
Unreinheit

Beispiele:

Der Angeklagte konnte seine Unschuld beweisen.
„Er schüttelt den Kopf, und Elsa meint herauszuhören, dass jetzt auch Leo nicht mehr an ihre Unschuld glaubt.“[2]
„Wer voller Unschuld ist, will nichts von Gnade wissen.“ – Johann Christoph Gottsched
„Er sah sie mit solcher Unschuld, solcher Offenheit an.“[3]
Seine Schwester hat schon vor Jahren die Unschuld verloren.
  Mir ist übel
sprach der Dübel
und verschwand
in der Wand
bis die Schraube kam
und ihm die Unschuld nahm
(Spruch auf der Toilette einer Studentenkneipe)
Meine neue Freundin ist die Unschuld in Person.
„In aller Unschuld bitte ich, das Restaurant besichtigen zu dürfen.“[4]
„Mit amerikanischem Treibgut, doch in aller Unschuld, hatte ein oberbayerisches Stubenmädchen seine liebe Not, das einem einquartierten GI eine Waschschüssel hinstellte.“[5]

Redewendungen:

die Hände in Unschuld waschen

Charakteristische Wortkombinationen:

Angeklagter, Unschuld beteuern, Unschuld beweisen
kindliche Unschuld

Wortbildungen:

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Unschuld
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Unschuld
Duden online „Unschuld
The Free Dictionary „Unschuld
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalUnschuld

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Unschuld
  2. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 183.
  3. Kerri Maher: Die Buchhändlerin von Paris. Roman. 2. Auflage. Insel, Berlin 2023 (übersetzt von Claudia Feldmann), ISBN 978-3-458-68233-2, Seite 283. 1. Auflage 2022; englisches Original 2022
  4. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 103. Französisches Original 2017.
  5. Eugen Skasa-Weiß: So lacht Germania. Humor zwischen Isar und Elbe. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1971, Seite 32.