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Worttrennung:
- brand·mar·ken, Präteritum: brand·mark·te, Partizip II: ge·brand·markt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: brandmarken (Info)
- Reime: -antmaʁkn̩
Bedeutungen:
- transitiv: jemanden öffentlich bloßstellen, anprangern, heftig kritisieren
- transitiv, historisch: jemandem mit dem Brandeisen ein Zeichen, meist auf die Stirn, als Strafe einbrennen
Herkunft:
- die Bedeutung „öffentlich anprangern“ stammt aus dem 18. Jahrhundert; die ursprüngliche Bedeutung spätmittelhochdeutsch brandmarken → gmh „mit einem Brandzeichen versehen“ ist bereits im 14. Jahrhundert nachweisbar, ebenso mittelniederdeutsch brantmerken → gml, brantmarken → gml seit dem 17. Jahrhundert[1]
Synonyme:
- anprangern, bloßstellen, denunzieren, geißeln, outen, stigmatisieren
- zum Übeltäter stempeln
Gegenwörter:
- bejubeln, loben, verheimlichen, vertuschen, unter den Teppich kehren
- verschonen
Oberbegriffe:
- kritisieren, informieren
- bestrafen
Beispiele:
- Ronald Reagan brandmarkte in den 1980er-Jahren die „Sozialschmarotzer“ – und seither trägt die staatliche Lebensmittelhilfe, die per Kreditkarte in Supermärkten eingelöst wird, ein soziales Stigma.[2]
- Das US-Repräsentantenhaus wird voraussichtlich am Mittwoch über eine Gesetzesvorlage abstimmen, die künstlich niedrig gehaltene Wechselkurse kritisiert und als Export-Subvention brandmarkt.[3]
- Die Regierung wehrte sich vor dem Treffen gegen den Vorwurf, sie wolle wegen der Ausschreitungen in der Bretagne einzelne Volksgruppen wie die Roma brandmarken.[4]
- Die Taxe für den Nürnberger Nachrichter, eine Person zu brandmarken, wurde mit 5 Gulden festgelegt.
- » …; ich gab ihr mein Vermögen, ich gab ihr meine Hand, und eines Tages entdeckte ich, daß diese Frau gebrandmarkt war. Diese Frau trägt an der linken Schulter das Brandmal einer Lilie.«[5]
- Er ward von der Jury oder den zwölf Geschwornen gerichtet, und sie erklärten ihn für guilty of Manslaughter, oder des unvorsätzlichen Todschlages schuldig, worauf er mit einem kalten Eisen in die Hand gebrandmarkt wurde, welches Recht der Adel und die Geistlichkeit vor andern Mördern voraus hat.[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
- ein Verbrechen brandmarken; Missstände, Zustände öffentlich brandmarken; jemanden als Kinderschänder, Übeltäter, Verräter brandmarken
Wortbildungen:
- Brandmarken, brandmarkend, Brandmarkung, gebrandmarkt
Übersetzungen
jemanden öffentlich bloßstellen, anprangern, heftig kritisieren
jemandem mit dem Brandeisen ein Zeichen als Strafe einbrennen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „brandmarken“
- Goethe-Wörterbuch „brandmarken“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „brandmarken“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „brandmarken“
- The Free Dictionary „brandmarken“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 164
- ↑ Thomas Vieregge: Die vielen neuen Gesichter des Hungers. In: DiePresse.com. 2. Oktober 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 30. Juli 2012) .
- ↑ Währungsstreit: USA drohen China mit Strafzöllen. In: DiePresse.com. 27. September 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 30. Juli 2012) .
- ↑ Ag.: Frankreich schlägt harte Linie gegen Roma ein. In: DiePresse.com. 28. Juli 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 30. Juli 2012) .
- ↑ Alexandre Dumas (der Ältere) → WP: Die drei Musketiere. In: Projekt Gutenberg-DE. Das Gericht (URL) .
- ↑ Karl Philipp Moritz → WP: Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782. In: Projekt Gutenberg-DE. Englische Sitten und Erziehung (URL) .