menetekeln

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menetekeln (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich menetekele
menetekel
menetekle
du menetekelst
er, sie, es menetekelt
Präteritum ich menetekelte
Konjunktiv II ich menetekelte
Imperativ Singular menetekele!
menetekel!
menetekle!
Plural menetekelt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
menetekelt
gemenetekelt
haben
Alle weiteren Formen: Flexion:menetekeln

Worttrennung:

me·ne·te·keln, Präteritum: me·ne·te·kel·te, Partizip II: me·ne·te·kelt, selten: ge·me·ne·te·kelt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild menetekeln (Info)
Reime: -eːkl̩n

Bedeutungen:

umgangssprachlich: düstere Prophezeiungen verbreiten, drohendes Unheil voraussagen, Unheilvolles befürchten, vorausahnen

Herkunft:

Ableitung (Desubstantivum) eines Verbs zum Substantiv Menetekel samt obligatorischer Verbendung -(e)n

Sinnverwandte Wörter:

kommen sehen, rechnen mit, schwarzmalen, schwarzsehen, unken
umgangssprachlich: den Teufel an die Wand malen, madigmachen, miesmachen, orakeln

Beispiele:

„‚In sechs Wochen würden die Sowjetarmeen Westeuropa überrennen, ohne daß die USA-Truppen in der Lage wären, sie aufzuhalten‘, menetekelte Amerikas Verteidigungsminister James Forrestal im amerikanischen Senat.“[1]
„So bleibt es draußen beim üblen Ruf, womöglich wäre dies eines Tages nicht folgenlos für die zwar einkommensstarke, aber auch kräftig verschuldete Stadt, heißt es menetekelnd.[2]
„Aber erst einmal hat, wie die Schlagzeilen menetekelten, ‚die Natur zurückgeschlagen‘, und der Schrecken fuhr den Menschen im Stubaital ganz besonders in die Glieder: Lawinen und Muren verwüsteten einen Teil des Tals, die acht Kilometer lange ‚Gletscherstraße‘ versank unter Schlamm und Geröll.“[3]
„Die ‚entscheidende politische Kraft‘ sei der Nationalismus. Das könnte, menetekelt der Autor, auch künftig so sein, obwohl doch dieser ‚Religionsersatz‘ nach den Exzessen zweier Weltkriege zunächst diskreditiert schien.“[4]
„Was da zur Zeit allenthalben menetekelt wird, um einen von SPD und möglicherweise ja auch von Bündnisgrünen punktuell tolerierten Minderheitssenat der CDU in Berlin zu verhindern und die SPD zurück in die große Koalition zu prügeln, ist alles nicht wirklich wahr.“[5]
„Auch in Deutschland dümpelt die Politik derzeit ziemlich orientierungslos, doch niemand käme auf die Idee, deshalb gleich das Ende des deutschen Staates an die Wand zu menetekeln.[6]
„In genüsslichem Grusel wird über eine dritte Intifada gemenetekelt, das unwürdige Schauspiel des Nahostkonflikts geht in die nächste Runde.“[7]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „menetekeln
The Free Dictionary „menetekeln
Duden online „menetekeln
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „menetekeln“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „menetekeln“ auf wissen.de
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »menetekeln«, Seite 583.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »menetekeln«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »menetekeln«, Seite 867.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »menetekeln«.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »menetekeln«.

Quellen:

  1. Krieg. In: DER SPIEGEL. Nummer 13, 27. März 1948, ISSN 0038-7452, Seite 1 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2017).
  2. Klaus Viedebantt: Ist der Ruf erst ruiniert. In: DIE ZEIT. 27. Juni 1980, ISSN 0044-2070, Seite 51.
  3. Zum Auftakt der Skisaison auf den Gletschern. In: Süddeutsche Zeitung. 22. Oktober 1993, ISSN 0174-4917, Seite 44.
  4. Düstere Prophezeiung. In: DER SPIEGEL. Nummer 20, 16. Mai 1994, ISSN 0038-7452, Seite 77 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2017).
  5. Evelyn Roll: Warum eigentlich nicht? In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 251, 31. Oktober 1995, ISSN 0174-4917, Seite 4.
  6. Daniela Weingärtner: Europäische Trotz-Infektion. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7691, 16. Juni 2005, ISSN 0931-9085, Seite 1 (taz Print-Archiv, abgerufen am 21. Oktober 2017).
  7. Frank Schätzing: Die Angst vor dem Frieden. In: DER SPIEGEL. Nummer 28, 7. Juli 2014, ISSN 0038-7452, Seite 126 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2017).