schwären

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schwären (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich
du
es schwärt
Präteritum es schwärte
Konjunktiv II es schwärte
Imperativ Singular
Plural
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geschwärt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schwären
Person Wortform
Präsens ich
du
es schwiert
schwieret
Präteritum es schwor
Konjunktiv II es schwöre
Imperativ Singular
Plural
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geschworen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schwären

Worttrennung:

schwä·ren, Präteritum: schwär·te, Partizip II: ge·schwärt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild schwären (Info)
Reime: -ɛːʁən

Bedeutungen:

intransitiv; gehoben, auch übertragen: Eiter bilden, absondern (und dabei schmerzen), eine Schwäre bilden

Herkunft:

Bei dem Verb handelt es sich um ein seit dem 10. Jahrhundert[1] bezeugtes Erbwort, dessen althochdeutsche Form sweran → gohschmerzen‘ und dessen mittelhochdeutsche swern → gmhschmerzen; schwellen, eitern‘ lautete (vergleiche auch mittelniederdeutsch swēren → gmleitern‘, mittelniederländisch swēren → dumschmerzen‘). Das Verb wurde früher stark flektiert.[2][3] Die genaue Herkunft ist ungeklärt.[4][5] Außergermanisch lassen sich nur vereinzelte Bildungen vergleichen, die hier angeschlossen werden können:[2][3] avestisch 𐬀𐬭𐬀𐬓 (xᵛara-) → aeWunde, Körperverletzung[3] beziehungsweise ‚Wunde, Verwundung[2], altirisch serb → sga[3][2]bitter‘, eigentlich wohl ‚brennend, stechend[3], kymrisch chwerw → cybitter, scharf[3], kirchenslawisch хыра (hyra) → cuGebrechlichkeit, Krankheit[3], russisch хворый (chvoryj→ rukränklich‘, alttschechisch chvorȳ → cs, chorȳ → cs sowie tschechisch chorý → cs, sodass von einer indoeuropäischen Wurzel *su̯er- ‚schwären, eitern‘ auszugehen ist[2]. Das Wort ist demnach etymologisch verwandt mit »Geschwür« und »schwierig«[3][2].

Anmerkung zur Worthistorie:

heute ist schwären ein schwaches Verb [6] (siehe erste Konjugationstabelle), früher wurde es stark konjugiert [7] (siehe zweite Konjugationstabelle).

Sinnverwandte Wörter:

eitern
Medizin fachsprachlich: abszedieren, exulzerieren, suppurieren
landschaftlich: buttern

Beispiele:

Die Wunde schwärte tagelang.
„Aber auch als die Geschwulst aufgebrochen war, schwärte die Entzündung fort.“[8]
„In seinen Mundwinkeln schwärten grünliche Bläschen, ein feiner Glasscherben schwamm darauf.“[9]
„Eine solche Wunde schwärt immer; auch wenn sich darüber bereits wieder gesunde Haut gebildet hat, geht drunter die Krankheit doch weiter.“[10]
„Sie bekamen Pickel am ganzen Körper, die durch das ständige Kratzen nicht abheilen konnten, sondern eiterten und schwärten, und diese mit Blut vermischte dicke Schmiere klebte dann an der schmutzigen und verlausten Unterwäsche fest.“[11]
„Vom Schiefer in Wunden. Wer einen Schiefer in einen Finger oder in die Hand gestochen hat, der lege dünne gemacht Hartz drauff, das zeucht die Schiefer aus. Magst es heraus thun, ehe es schwieret, oder wenn es gleich schwieret.“[12]
„Der wahrhaft triviale Vorstadtpöbel und einige Kategorien der hypokritisch-korrupten sogenannten ‚besseren Gesellschaft‘ schwärten gleich Krebswucherungen auf dem armen, gequälten Volkskörper.“[13]
„Ich wollte Harlem sehen, die Negerstadt, die schwärende Wunde von New York, wie sie manche im Zorn nennen, das dunkle Getto, aus dem die Nachkommen der Sklaven, die Kinder jener Ware, die als schwarzes Elfenbein hoch im Kurs stand, New York jeden Morgen afrikanisch überfluten, Gesproß der Zwangseinwanderer, früh schon an die Küste getrieben, Neuweltadel, amerikanisch wie die Pilgrimsväter der Mayflower.“[14]
„An Baumstämmen schwärten Pilze, feuerrote Nacktschnecken zogen träge über den Boden, von Moder und Fäulnis angelockt:.“[15]
„Ereignisse wie das am Dienstag schlagen Wunden, die lange schwären werden: Ex-Kämpfer aus Zintan zettelten eine gewaltsame Auseinandersetzung mit einem traditionell verfeindeten Nachbarstamm an.“[16]

Redewendungen:

den Finger auf eine schwärende Wunde legen

Charakteristische Wortkombinationen:

die Wunde schwärt; schwärende Wunden; eine Verwundung beginnt zu schwären

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 8. Band Schl–Tace, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04813-1, DNB 965408930, Seite 3473.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1507.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »schwären«.
Duden online „schwären
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „schwären“ auf wissen.de
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schwären
The Free Dictionary „schwären
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalschwären
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „schwären
D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „schwären“.
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schwären
Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „schwären“.
Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „schwären“.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „schwären
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „schwären
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 831.
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1507.
  5. Duden online „schwären
  6. Duden online „schwären
  7. Duden-Grammatik, 8. Aufl., S.492
  8. Karl August Horst: Zero. Roman. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1951, Seite 147, DNB 452107849 (Zitiert nach Google Books).
  9. Otto Gotsche: Zwischen Nacht und Morgen. Roman. 7. Auflage. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 1962, Seite 458, DNB 451622472 (Zitiert nach Google Books).
  10. Peter von Tramin: Die Herren Söhne. Roman. 1. Auflage. Nymphenburger Verlaghandlung, München 1963, Seite 386, DNB 455099014 (Zitiert nach Google Books).
  11. Arthur Schneider: Gejagt, versteckt, vereinigt. Das Schicksal von Artek und Buzia in Polen 1939–1945. 1. Auflage. LIT VERLAG, Münster 2004, ISBN 978-3-8258-7248-9, Seite 133 (Zitiert nach Google Books).
  12. Johann Jacob Woyt (Herausgeber): Unterricht von den Tödtlichen Wunden des gantzen menschlichen Leibes Wie selbige ein Medicus und Chirurgus nach dem Grund der Anatomie erkennen, und darüber die Berichte und Obductions-Zedel vernünfftig einrichten soll, Nebst einer Vorrede von den Chirurgischen Medicamenten. Dreßden, 1716, S. 465
  13. Ion Gheorghe: Rumäniens Weg zum Satellitenstaat. Verlag „Welsermühl“, Wels 1952, Seite 65 (Lizenzausgabe des Vowinckel Verlags, Heidelberg 1952, zitiert nach Google Books).
  14. Wolfgang Koeppen: New York. Mit einem autobiographischen Nachwort. Reclam , Stuttgart 1961, Seite 33.
  15. Hannsferdinand Döbler: Der Preisträger. Roman. Christian Wegner Verlag, Hamburg 1962, Seite 41 (Zitiert nach Google Books).
  16. Ulrike Putz: Machtwechsel in Libyen. Milizen gefährden den Frieden von Tripolis. In: Spiegel Online. 17. Dezember 2011, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 3. August 2013).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schwärmen, schwärzen, schweren
Anagramme: wächsern, Wäschern