Grat

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes Grat gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes Grat, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man Grat in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort Grat wissen müssen. Die Definition des Wortes Grat wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonGrat und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

Grat (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Grat die Grate
Genitiv des Grats
des Grates
der Grate
Dativ dem Grat den Graten
Akkusativ den Grat die Grate
Grat im Osten der Nagelfluhkette in den Allgäuer Alpen

Worttrennung:

Grat, Plural: Gra·te

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Grat (Info)
Reime: -aːt

Bedeutungen:

schmaler Bergkamm, Bergrücken
Technik: ein bei Trenn- oder Formverfahren entstehender scharfkantig hervorstehender Rand eines Werkstückes
Bauwesen: Schnittlinie zweier Dachflächen oder Gewölbeflächen
Textilindustrie: schräg verlaufende Bindungslinie

Herkunft:

Grat geht auf das mittelhoch- und mittelniederdeutsche grāt (Rückgrat, Bergrücken, Stachel, Fischgräte) zurück. Gemeinsam mit dem mittelniederländischen graet und dem niederländischen graat → nl (Gräte) stammt es vielleicht wie das russische грот (grot→ ru (Wurfspieß), das polnische grot → pl und das tschechische hrot → cs (Spitze) von der indoeuropäischen Wurzel *gher- oder *gherə- (hervorstechen (bei Trieben von Pflanzen, Borsten und Kanten)) ab. Die germanischen Formen setzen dann ein hochstufiges und langvokalisches indoeuropäisches *ghrē- voraus, die slawischen ein reduziertes *ghrə-. Andere Wörter, die diesen Ursprung aufweisen, sind Granne, Gras und grün.[1]

Synonyme:

Berggrat, Gebirgsgrat
Bart (sprachgebräuchlich), Kante
Dachgrat

Sinnverwandte Wörter:

Bergkamm, Bergrücken

Gegenwörter:

Talsohle

Unterbegriffe:

Felsgrat, Firngrat, Verbindungsgrat
übertragene Bedeutung: Rückgrat
Fischgrat

Beispiele:

Wir kletterten über den Grat zum Gipfel.
„Mount Anaka stieg jetzt vor ihm auf, Türmchen hinter Türmchen, Grat auf Grat.[2]
„Die Flucht vor der Qual der Sinnlosigkeit des täglichen Lebens führt in die menschenfeindlichsten Landschaften der Erde, in das vegetationslose Hochgebirge mit seinem ewigen Eis und Schnee, seinen unsichtbaren Gletscherspalten, seinen abweisenden Wänden und Graten, seinen gefährlichen Steinschlägen und Lawinen, seiner mörderischen Kälte und Hitze, seinen Stürmen und Wetterschlägen.“[3]
„Dahinter erhob sich eine Art Granitfassade mit einem seltsam ausgezackten Grat bis zu einer Höhe von 100 m, im ganzen 5 km lang, auf der rechten Seite von einer wie künstlich abgeschliffenen Wand begrenzt.“[4]
Das Werkstück hat noch Grat.
Die beliebteste Dachform für das Eigenheim ist das sogenannte Satteldach mit einem sehr spitzen Grat.
„Mehrgratköper weisen zwei verschieden breite Grate auf, es gibt sie als Kett-, Schuss- oder gleichseitige Köper.“[5]

Redewendungen:

sich auf einem schmalen Grat bewegen

Wortbildungen:

Grathöhe
Grattier, Gratturm, Gratwanderer, Gratwanderung
abgraten, entgraten, gratfrei, Grathobel, Gratleiste

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Grat
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Grat
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Grat
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGrat
The Free Dictionary „Grat

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Grat“, Seite 471
  2. Norman Mailer: Die Nackten und die Toten. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/Hamburg ohne Jahr, Seite 671.
  3. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 98.
  4. Jules Verne: Die geheimnisvolle Insel. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1967) (übersetzt von Lothar Baier), Seite 28. Französisch 1874/75.
  5. Wikipedia-Artikel „Köperbindung“ (Stabilversion)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Homophone: grad, Grad
Anagramme: gart, ragt, trag