Mazeiwe

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes Mazeiwe gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes Mazeiwe, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man Mazeiwe in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort Mazeiwe wissen müssen. Die Definition des Wortes Mazeiwe wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonMazeiwe und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

Mazeiwe (Deutsch)

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ die Mazeiwe der Mazeiwe die Mazeiwes
Genitiv der Mazeiwe des Mazeiwe der Mazeiwes
Dativ der Mazeiwe dem Mazeiwe den Mazeiwes
Akkusativ die Mazeiwe den Mazeiwe die Mazeiwes
Mazeiwes auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee, im Vordergrund die Grabstätte von Moritz Heimann

Nebenformen:

Mazeewe, Mazefe, Mazewe

Worttrennung:

Ma·zei·we, Plural: Ma·zei·wes

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mazeiwe (Info)

Bedeutungen:

jüdisch familiär: Gedenkstein auf einem jüdischen Grab

Herkunft:

Das Wort ist jiddischem מצבֿה‎ (YIVOmatseyve) → yiGrabstein[1][2] entlehnt.[3] Dieses geht auf hebräisches מַצֵּבָה‎ (CHA: biblisch-hebräisch: maṣṣēḇā́; neuhebräisch: maṣḗvā) → he [4][5][6] zurück.[7] Es ist seit dem biblischen Hebräisch belegt und bezeichnet dort vor allem eine Art ‚aufgerichtete Säule‘, dessen Bedeutung an mehreren Stellen im Tanach kontextuell eingeengt wird auf ‚Denksäule (eines Lebenden)‘ (2S 18,18 ), ‚Grabsäule‘ (Genesis 35,20 ), ‚steinerne Säule (als Kultuszubehör)‘ (Hosea 3,4 , Hosea 10,1-2 und vielen weiteren Stellen), ‚Obelisk in den ägyptischen Heiligtümern‘ (Jesaja 19,19 , Jeremia 43,13 ) sowie ferner ‚Wurzelstock eines Baumes‘ (Jesaja 6,13 ).[4] Im Mittelhebräischen ist es auch in der Bedeutung ‚etwas Aufgerichtetes, besonders eine Bildsäule[5], im Neuhebräischen neben ‚pillar[8] und ‚stance[8] vor allem als ‚Grabstein, Gedenkstein[8][6] belegt. Bei dem femininen Substantiv handelt es sich schließlich um eine Ableitung zu der Wurzel נצב‎ (CHA: n-ṣ-b/v)  ‚stehen[8][7][5] mit dem Präfix מַ־‎ (CHA: ma-)  und dem Suffix ־ָה‎ (CHA: [8], die sich etymologisch vergleichen lässt mit der arabischen Wurzel نصب‎ (DMG: n-ṣ-b)  ‚aufrichten, aufstellen[4][9]

Synonyme:

Matzewa

Oberbegriffe:

Grabstein

Beispiele:

„Als ich den Friedhof besuchte, zusammen mit der Großmutter vor zehn Jahren, und seinen Mazeiwe erblickte, habe ich mich überzeugt, daß er ein guter Jude war. Ich hörte, wie sie jammerte, sich über den Mazeiwe bückte, als ob der Stein und der kleine Hügel mein Großvater wären, als ob sie sich dem Innern der Erde zuwendete oder es irgendein Schrank wäre und in ihm ein Gegenstand für ewig verschlossen ruhe: “[10]

Übersetzungen

Hans Peter Althaus: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft. Originalausgabe. 3., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60677-9, Seite 131.

Quellen:

  1. Nach Werner Weinberg: Die Reste des Jüdischdeutschen. 2., erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1973 (Studia Delitzschiana ; Band 12), ISBN 3-17-001393-9, DNB 740067966, Stichwort »mazëiwe«, Seite 79.
  2. Uriel Weinreich: מאָדערן ענגליש-ייִדיש ייִדיש-ענגליש װערטערבוך‎. Modern English-Yiddish Yiddish-English Dictionary. New paperback edition, Schocken Books, New York 1987, ISBN 0-8052-0575-6 (Lizenzausgabe des YIVO Institute for Jewish Research, New York 1968), Stichwort »מצבֿה‎«, Seite 539.
  3. Hans Peter Althaus: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft. Originalausgabe. 3., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60677-9, Seite 131.
  4. 4,0 4,1 4,2 Wilhelm Gesenius; in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Zimmern, Prof. Dr. Max Müller, Prof. Dr. O. Weber; bearbeitet von Dr. Frants Buhl: Wilhelm Gesenius’ Hebräisches und aramäische Handwörterbuch über das Alte Testament. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1962, Seite 451 (Unveränderter Neudruck der 1915 erschienenen 17. Auflage).
  5. 5,0 5,1 5,2 Jacob Levy: Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim. Band Ⅲ, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1963, Stichwort »מַצֵּבָה‎«, Seite 206 (Unveränderter Neudruck der 2. überarbeiteten Auflage von 1924, Berlin/Wien).
  6. 6,0 6,1 Yaacov Lavi; neu bearbeitet von Ari Philipp, Kerstin Klingelhöfer: Langenscheidt Achiasaf Handwörterbuch Hebräisch–Deutsch. Völlige Neubearbeitung, Langenscheidt, Berlin/München/Wien/Zürich/New York 2004, ISBN 978-3-468-04161-7, DNB 96770877X, Stichwort »מַצֵּבָה‎«, Seite 330.
  7. 7,0 7,1 Alfred Klepsch: Westjiddisches Wörterbuch. Auf der Basis dialektologischer Erhebungen in Mittelfranken. Band 1, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2004, ISBN 978-3-484-73060-1, DNB 968808476, Stichwort »Mazefes«, Seite 1024.
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 Ernest Klein; foreword by Haim Rabin; Baruch Sarel (Herausgeber): A Comprehensive Etymological Dictionary of the Hebrew Language for Readers of English. CARTA, Jerusalem ©1987, ISBN 965-220-093-X (Internet Archive), Stichwort »מַצֵּבָה‎«, Seite 373.
  9. Edward William Lane: Arabic-English Lexicon. In Eight Parts. Frederick Ungar Publishing Co., New York 1955–56, Stichwort »نصب‎«, Seite 2799–2801.
  10. Rahel E. Feilchenfeldt, Markus Brandis (Herausgeber): 23 Marc Chagall. Mein Leben, 1923. In: Paul-Cassirer-Verlag Berlin 1898 – 1933. Eine kommentierte Bibliographie. Bruno und Paul Cassirer Verlag 1898 – 1901, Paul Cassirer Verlag 1908 – 1933. 2., durchgesehene und verbesserte Auflage. K.G. Saur Verlag, München 2005, ISBN 978-3-598-11711-4, Seite 104 (Zitiert nach Google Books).