Okklusion

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Okklusion (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Okklusion die Okklusionen
Genitiv der Okklusion der Okklusionen
Dativ der Okklusion den Okklusionen
Akkusativ die Okklusion die Okklusionen
Zwei Tiefdruckgebiete (Symbol 'T') ziehen über Europa, die Kaltfronten (blau) haben die Warmfronten (rot) im Gebiet der Okklusion (magenta) eingeholt.

Worttrennung:

Ok·klu·si·on, Plural: Ok·klu·si·o·nen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Okklusion (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

Augenheilkunde: Abdecken eines Auges
Chemie: Einschluss von Fremdbestandteilen oder Verunreinigungen bei einer Fällung
Meteorologie: Zusammenschluss der Kalt- und Warmfront eines Tiefs
Neurologie: Reduktion von Erregungsprozessen aufgrund der Überlappung von Entladungszonen
Pathologie: Verschluss eines Hohlorganlumens oder Sperre einer Passage
Dermatologie: Abdecken von Hautarealen
Zahnmedizin: jeder Kontakt zwischen Zähnen des Ober- und Unterkiefers; räumliches Verhältnis der Zähne zueinander beim Zusammenbiss
veraltete Bedeutung: Einschließung, Verschließung

Abkürzungen:

Okkl.

Herkunft:

vom spätlateinischen Substantiv occlusio → la „Verschließung“[1] entlehnt, das vom lateinischen Verb occludere → la „verschließen“[2] abgeleitet wurde[3]

Synonyme:

obstructio
Amblyopie
Mischfront
Obturation, Obstruktion

Gegenwörter:

Inklusion
Disklusion

Beispiele:

„Bei diesen Kindern verwenden wir ohne Rücksicht auf die Fixation die direkte Okklusion mit den altersabhängigen Wechselintervallen. Das Schielauge wird jeweils für einen Tag okkludiert.“[4]
„Zwei andere Erscheinungen nicht kolloider Art sind in ihren Auswirkungen der Absorption eng verwandt, nämlich die Mischkristallbildung und die Okklusion.[5]
Okklusion wird auch Mischfront genannt und ist Teil des meteorologischen Frontensystems eines Tiefdruckgebietes.“[6]
Okklusion ist eine durch anatomische Identität bestimmter Strukturen bedingte Begrenzung und Verminderung von Bahnungsvorgängen.“[7]
„Die Okklusion des Harnleiters durch den Tumor hat offenbar zu einer Selbstausschaltung der Niere und Bildung einer Hydronephrose geführt.“[8]
„Von vielen Autoren wird auch die Anwendung von Imidazol-Cremes unter nächtlicher Okklusion für die chemische Mazeration pilzbefallener Nagelanteile angegeben.“[9]
„Während man früher zwischen Okklusion als statischer Position der Zähne im Kieferschluß und der Artikulation als dynamischem Geschehen bei Kieferbewegungen unterschied, bezeichnet man seit einigen Jahren jegliche Kontaktbeziehung der Zahnreihen als Okklusion.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

Inverse Okklusion
Statische Okklusion, Dynamische Okklusion, Habituelle Okklusion, Zentrische Okklusion, Traumatisierende Okklusion

Wortbildungen:

Okklusionstherapie
Okklusionsvorgang
Okklusionstyp, Kaltfrontokklusion, Warmfrontokklusion, Okklusionspunkt, Okklusionsfront, Okklusionskern
Okklusionseffekt, Okklusionsverband
Okklusionskurve, Okklusionskonzepte, Okklusionsstörung, Malokklusion, Nonokklusion, Okklusionsfolie, Okklusionsanomalie, Okklusionsebene, Okklusionsschiene,

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Okklusion
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Okklusion
The Free Dictionary „Okklusion
Duden online „Okklusion

Quellen:

  1. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „occlusio“ (Zeno.org)
  2. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „occludo“ (Zeno.org)
  3. Duden online „Okklusion
  4. E. Aulhorn, W. Böke, D. Friedburg et al.Therapie in der Augenheilkunde. 7. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-642-66689-6, S. 40
  5. Cornelius J. van Nieuwenburg, J.W.L. van Ligten, Qualitative Chemische Analyse, 9. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-7091-7647-4, S. 35
  6. Okklusion, Wetterlexikon. Abgerufen am 9. September 2017.
  7. Neurologie, 11. November 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-642-94610-3, S. 95
  8. Zeitschrift für urologische Chirurgie, 1932, J. Springer
  9. S. Nolting, K. Fegeler, Medizinische Mykologie, 14. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-662-08634-6, S. 146
  10. Wolfgang Gühring, Joachim Barth, Anatomie: spezielle Biologie des Kausystems, 1992, Verlag Neuer Merkur, ISBN 978-3-921280-84-3, S. 214