Rasse

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Rasse (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Rasse die Rassen
Genitiv der Rasse der Rassen
Dativ der Rasse den Rassen
Akkusativ die Rasse die Rassen
durch Züchtung erzeugte Rasse innerhalb der Rinder

Anmerkung:

Der Begriff „Rasse“ in der Bedeutung und in Bezug auf Menschen als traditionelle, weitgehend willkürliche Aufteilungen der Menschheit anhand äußerlicher Merkmale (Hautfarbe, Körpergröße, Kopfform und anderen) gilt heutzutage aufgrund populationsgenetischer Untersuchungen als überholt.[1]

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Race

Worttrennung:

Ras·se, Plural: Ras·sen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rasse (Info)
Reime: -asə

Bedeutungen:

Tierzucht, Landwirtschaft: Untergruppe einer durch Zucht manipulierten Art mit willkürlich festgelegten gemeinsamen phänotypischen Merkmalen
Biologie, veraltet: unscharfe Bezeichnung für unterschiedliche taxonomische Gruppen bei Menschen, Tieren und Pflanzen
redensartlich, veraltend: positiv ausgeprägte Qualitäten eines Individuums oder einer Sache

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch race → frStamm“ entlehnt; weitere Herkunft unklar[2]

Synonyme:

Zuchtform, Züchtung; botanisch auch: Sorte
Subspezies, Unterart, Volk
Klasse

Sinnverwandte Wörter:

Ethnie, Population, soziologisch auch: Race

Gegenwörter:

Kreuzung, Mischling, Mischung
fremdbezeichnend, abwertend: Mestize, Mischling, Mulatte, Zambo

Oberbegriffe:

Art

Unterbegriffe:

Entenrasse, Eselrasse, Fleischrasse, Gänserasse, Hühnerrasse, Hunderasse, Hybridrasse, Kaninchenrasse, Katzenrasse, Kulturrasse, Landrasse, Mischrasse, Naturrasse, Pferderasse, Rinderrasse, Schafrasse, Schweinerasse, Taubenrasse, Viehrasse, Ziegenrasse, Zweinutzungsrasse
Aurignacrasse, Cromagnonrasse, Herrenrasse, Menschenrasse, Primitivrasse, Wurzelrasse

Beispiele:

Der Deutsche Schäferhund ist die verbreitetste Rasse der Schutzhunde.
Mit der Lehre von Rassen des Menschen rechtfertigte die Biologie die Ausbeutung, Folter und Ermordung von Menschen aus Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, Australien, Ozeanien und der Arktis.
„Schließlich ist das ja das Paradoxe am Rassismus: Es gibt keine sogenannten Rassen. Sie sind eine soziale Konstruktion, deren Folgen allerdings real sind: Rassen sind konstruiert worden, um Menschen zu klassifizieren, zu hierarchisieren und zu unterdrücken.“[3]
Dieser Wein hat wirklich Rasse.

Wortbildungen:

Adjektive: rasserein, rasseveredelnd, rassig, rassisch
Substantive: Rassegeflügel, Rassehuhn, Rassehund, Rassekatze, Rassendiskriminierung, Rassenfanatiker, Rassenfanatismus, Rassenforscher, Rassenforschung, Rassenfrage, Rassengenese, Rassengesetz, Rassengesetzgebung, Rassengruppe, Rassenhass, Rassenhetze, Rassenhygiene, Rassenideologe, Rassenideologie, Rassenintegration, Rassenkampf, Rassenkonflikt, Rassenkrawall, Rassenkreis, Rassenkreuzung, Rassenkunde, Rassenlehre, Rassenmerkmal, Rassenmischung, Rassenpolitik, Rassenproblem, Rassenreinzucht, Rassenschande, Rassenschranke, Rassenterror, Rassentheoretiker, Rassentheorie, Rassentrennung, Rassenunruhen, Rassenunterschied, Rassenvorurteil, Rassenwahn, Rassenzugehörigkeit, Rassepferd, Rassereinheit, Rasseweib, Rassezucht, Rassezuchtverein, Rassismus, Rassist

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Rasse
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Rasse
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rasse
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRasse
Duden online „Rasse

Quellen:

  1. Brockhaus-Enzyklopädie. In 30 Bänden. Online-Ausgabe mit aktualisierten Artikeln aus der Brockhaus-Redaktion. 21. Auflage. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2005–2006, ISBN 3-7653-4140-1, Artikel zu „Menschenrassen“
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Rasse“, Seite 744 f.
  3. Jana Pareigis: Das Unmögliche ist das Mindeste, was man verlangen kann. Vorwort. In: James Baldwin; mit einem Vorwort von Derselben (Herausgeber): Nach der Flut das Feuer. ›The Fire Next Time‹. Neuübersetzung, 2. Auflage. dtv, München 2020 (Originaltitel: The Fire Next Time, übersetzt von Miriam Mandelkow aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-434-14736-1, Seite 10–11 (Erstauflage der Neuübersetzung 2019; deutschsprachige Erstveröffentlichung unter dem Titel Hundert Jahre Freiheit ohne Gleichberechtigung bei Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1964; englischsprachige Originalausgabe 1963).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Brasse, Rasen, raße, Rassel, Risse, Rosse, Russe, Straße, Terrasse, Trasse
Anagramme: Asers, Asser, Esras