Rassismus

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Rassismus (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Rassismus die Rassismen
Genitiv des Rassismus der Rassismen
Dativ dem Rassismus den Rassismen
Akkusativ den Rassismus die Rassismen
Rassismus in Japan
Rassismus in Japan

Anmerkung:

Einige Leute, wie zum Beispiel der britische Soziologe Stuart Hall, sprechen aufgrund ihrer Definitionen des Wortes des Öfteren von verschiedenen Rassismen.

Worttrennung:

Ras·sis·mus, Plural: Ras·sis·men

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rassismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

oft implizit oder unterbewusst praktizierte Lehre beziehungsweise Geisteshaltung zur Rechtfertigung von Diskriminierung, nach der bestimmte Menschengruppen aufgrund willkürlich festgelegter äußerer Merkmale anderen generell überlegen seien

Herkunft:

Ableitung (Derivation) des Substantivs Rasse mit dem Suffix -ismus als Derivatem (Ableitungsmorphem) – vergleiche Rassist, Rassistin, rassistisch. Das Wort ist eine Neubildung des 20. Jahrhunderts.[1]

Sinnverwandte Wörter:

Apartheid, Ausländerfeindlichkeit, Ethnizismus, Ethnismus; Ethnopluralismus, Ethnozentrismus; Antixenismus, Fremdenfeindlichkeit, Kulturalismus, Neorassismus, Xenophobie

Gegenwörter:

Antirassismus

Unterbegriffe:

Alltagsrassismus
Antisemitismus, Antiturkismus, Antiziganismus, Pogo-Rassismus

Beispiele:

Heutzutage ist Rassismus an vielen Orten recht ausgeprägt.
Leider ist der Rassismus nicht dann schon abgeschafft, wenn Menschen nicht mehr an die natürliche Minderwertigkeit anderer glauben.[2]
„Aber trotz der vorbildlichen Haltung der Musiker und der Überzeugung ihres Chefs fühlt sich Billie von der Last des herrschenden Rassismus erdrückt und will ihren Kollegen keine Probleme machen.“[3]
„Die Anti-Rassismuskommission des Europarats (ECRI) wirft in einem Ende Februar veröffentlichten Bericht Deutschland vor, Formen von Rassismus und Diskriminierung nicht konsequent genug zu erkennen und zu ahnden. Deutschland, so die Kritik, gehe nicht hart genug gegen Rassismus und Intoleranz vor.“[4]
„Da wird bei Mord an Wehrlosen das Motiv Rassismus ignoriert, und die Behörden agieren zwischen Ignoranz und Strafvereitelung im Amt.“[5]
„Rassismus ist keine tatsächliche Gegebenheit, sondern eine zur Ideologie entartete Meinung, und die Taten, zu denen er führt, sind keine bloßen Reflexe, sondern Willensakte, die sich logisch aus gewissen pseudowissenschaftlichen Theorien ergeben. Auch die Gewalt, die im Rassenkampf auftritt, ist also, obwohl immer mörderisch, nicht eigentlich »irrational«, wobei man allerdings unter Rassismus nicht irgendwelche vagen Vorurteile zu verstehen hat, sondern ein ausgebildetes, ideologisches System.“[6]
„Césaire betonte, Gewalt und Rassismus seien zentrale Kennzeichen des Kolonialismus, und er schrieb gegen die verbreitete Sichtweise an, die Europäisierung der Erde sei letztlich ein Projekt des Fortschritts gewesen und habe die Kolonisierten vor Schlimmerem bewahrt.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit adjektivischem Attribut: biologistischer, nazistischer, völkischer Rassismus; alltäglicher, dumpfer, institutioneller, latenter, menschenverachtender, offener, unbewusster, unterschwelliger Rassismus
im Dativ: dem Rassismus entgegenwirken, entgegentreten
im Akkusativ: (den) Rassismus anprangern, bekämpfen, beklagen, leugnen, überwinden, verharmlosen, verurteilen, wittern; gegen Rassismus demonstrieren, sich engagieren
die Gefahr des Rassismus; der Kampf gegen (den) Rassismus; Opfer von Rassismus
Rassismus ohne Rassen (kultureller Rassismus, Kulturalismus)

Wortbildungen:

Adjektiv: rassistisch
Substantive: Rassismusdebatte, Rassismusforscher, Rassismusforschung, Rassismusvorwurf, Rassist

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Rassismus
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rassismus
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Rassismus
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Rassismus
The Free Dictionary „Rassismus
Duden online „Rassismus
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Rassismus“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „Rassismus“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Rassismus
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Rassismus
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRassismus

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, Stichwort: „Rasse“.
  2. Charles van Doren: Geschichte des Wissens. Birkhäuser Verlag, Basel Boston Berlin 1991, ISBN 3-7643-577-5324-4, Seite 402.
  3. Noël Balen: Billie Holiday. Die Seele des Blues. Scherz, Bern/München/Wien 2002 (übersetzt von Claudia Kalscheuer aus dem Französischen), Seite 52 (französische Originalausgabe 2000).
  4. Nicht genug. Die Anti-Rassismuskommission des Europarats sieht Nachholbedarf in Deutschland. In: Jüdische Zeitung. Unabhängige Monatszeitung für zeitgenössisches Judentum. Nummer 3 (97)/2014, März 2014, ISSN 1861-4442, Seite 1.
  5. Hatice Akyün: »Verfluchte anatolische Bergziegenkacke« oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014 (KiWi ; 1409), ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 70.
  6. Hannah Arendt; mit einem Interview von Adelbert Reif: Macht und Gewalt. 25. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2015 (Originaltitel: On Violence, übersetzt von Gisela Uellenberg), ISBN 978-3-492-20001-1, Seite 75 (englischsprachige und deutsche Erstausgabe 1970).
  7. Andreas Eckert: Mission der Gewalt. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Heft 1, 2016, ISSN 1868-7318, Seite 134–135, Zitat Seite 134.