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„Dem Mitherausgeber der kritischen Kafka- Ausgabe Jost Schillemeit war vor allem im Prozess- Roman «diese ständige Wiederholung des Gleichen ohne jeden sichtbaren Fortschritt, dieses Auf-der-Stelle-Treten» aufgefallen; hier im Talmud finden wir – fand Kafka – genau dasselbe: ständige Wiederholungen gleicher oder ähnlicher Sätze oder Satzteile, unterschiedliche Lösungen der Fragen, die in ihrer Widersprüchlichkeit vorgetragen werden ohne dass ein Ende gefunden wurde. Ob Kafka in seiner Schreibweise durch den Talmud bestärkt wurde, bleibt allerdings eine Entscheidung jedes Interpreten.“[8]
„Der Exodus der Juden aus Mesopotamien, deren Präsenz dort bis zur Zerstörung des ersten Tempels im Jahre 587 v. Chr. zurückreicht, wäre noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts undenkbar gewesen. Hier ist der Talmud entstanden, wurden jüdische Gesetze abgefasst.“[9]
„Er glaubte nicht an den Pentateuch, war aber der Meinung, daß Gott im Talmud gegenwärtig sei.“[10]
„Das strenge Studium des Talmuds führt dazu, dass immer wieder die Grenzen der Gebote und Verbote ausprobiert werden.“[11]
„In diesen beiden hebräisch durchmischten aramäischen Dialekten sind auch die beiden Talmude, der Jerusalemer und der babylonische, niedergelegt.“[12]
„Unter der geistigen Führerschaft der ‚Rabbinen‘, der selbst ernannten Elite des Judentums, entstanden Werke, die bis in die Gegenwart das Selbstverständnis des Judentums prägen sollten – als das bekannteste und einflussreichste der Talmud oder genauer die beiden Talmudim: der palästinensische und der babylonische Talmud.“[13]
„Der (auch fiskalisch motivierte) zunehmende Antijudaismus gipfelt 1242 im Autodafé von 24 Wagenladungen Talmuden und 1290 in der Verbrennung des der Hostienschändung bezichtigten «Juif Jonathas».“[14]
Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Einundzwanzigster Band: Sr–Teo, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1993, ISBN 3-7653-1121-9, DNB 930739450 Seite 599.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Talmud«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Talmud«, Seite 1326.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Talmud«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Talmud«.
Quellen:
↑Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Talmud«, Seite 824.
↑Vergleiche Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Stichwort »Talmud«, Seite 973.
↑Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Einundzwanzigster Band: Sr–Teo, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1993, ISBN 3-7653-1121-9, DNB 930739450, Seite 599
↑ 5,05,1Wahrig Fremdwörterlexikon „Talmud“ auf wissen.de
↑ 6,06,16,2Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Talmud“ auf wissen.de
↑Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Talmud«, Seite 1326.
↑Manfred Voigts: Nachrichten aus der Ferne: Franz Kafka und der Traktat Berachot von E. M. Pinner. In: Jüdische Zeitung Online.Februar 2009, ISSN 1861-4442 (URL, abgerufen am 27. Mai 2019).
↑Adam Shatz: Das babylonische Paradies. Die irakischen Juden: ein unbekanntes Kapitel aus dem 20. Jahrhundert. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 8852, 3. April 2009 (übersetzt von Niels Kadritzke), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 27. Mai 2019).
↑Hellmuth Karasek: Soll das ein Witz sein?. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 7. Auflage. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014, ISBN 978-3-453-41269-9., Seite 112.
↑Rabbinische Religiosität. Aharon Agus untersucht die Entstehung des Judentums. In: Süddeutsche Zeitung.27. Oktober 2001, ISSN 0174-4917, Seite ROM5.
↑Marc Zitzmann: Leben und Überleben im Pletzl. In: Neue Zürcher Zeitung.7. Juli 2005, ISSN 0376-6829, Seite 45 (NZZ Archiv-URL, abgerufen am 27. Mai 2019).