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Worttrennung:
- aus·bal·do·wern, Präteritum: bal·do·wer·te aus, Partizip II: aus·bal·do·wert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: ausbaldowern (Info)
Bedeutungen:
- umgangssprachlich, salopp: auskundschaften; Informationen gewinnen, sammeln
- umgangssprachlich, salopp: etwas ausbrüten, aushecken
Herkunft:
- etymologisch: Kam über rotwelsch Baldower „Kundschafter, Anführer bei einem verbrecherischen Vorhaben“ im 19. Jahrhundert als Erstes im Berlinischen in den Sprachgebrauch. Ist jiddischen Ursprungs: bal „Herr“ und dowor „Sache“ (gleichbedeutend hebräisch ba'al und dawar) zu hebräisch Ba'al-dawar „Herr einer Sache“, Euphemismus für den Teufel.[1][2]
- strukturell: gebildet aus der Partikel aus als Verbzusatz und dem Verb baldowern
Sinnverwandte Wörter:
- ausforschen, auskundschaften, ausspähen, ausspionieren, baldowern, beobachten, erkunden, observieren
- aufstellen, ausbrüten, aushecken, ausklügeln, auskochen
Beispiele:
- Egon schickte Benni und Kjeld gern irgendwelche Objekte auszubaldowern, um in dieser Zeit seinen sprichwörtlichen Plan reifen zu lassen.
- „Man hat ausbaldowert, in dem Tresor im Privatkontor sind Gelder.“[3]
- „Der Blinde baldowerte die Gelegenheiten aus und beanspruchte dafür ein groß Teil der Beute.“[4]
- Gemeinsam baldowerten sie den Plan aus, der sie reich machen sollte.
Übersetzungen
umgangssprachlich, salopp: auskundschaften; Informationen gewinnen, sammeln
umgangssprachlich, salopp: etwas ausbrüten, aushecken
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausbaldowern“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ausbaldowern“
- Duden online „ausbaldowern“
Quellen:
- ↑ Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0 , Seite 53
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 77
- ↑ Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 327. Erstveröffentlichung 1929.
- ↑ Hans Fallada: Der eiserne Gustav. Roman. Aufbau, Berlin 2012, ISBN 978-3-7466-2860-8, Seite 513. Erstveröffentlichung 1938, revidiertes Manuskript 1962.