lauter

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lauter (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
lauter lauterer am lautersten
Alle weiteren Formen: Flexion:lauter

Worttrennung:

lau·ter, Komparativ: lau·te·rer, Superlativ: lau·ters·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lauter (Info)
Reime: -aʊ̯tɐ

Bedeutungen:

einer ehrlichen, redlichen, aufrichtigen Verhaltensweise entsprechend
gehoben: aus reinem, klarem, unvermischtem Material

Herkunft:

Das Adjektiv steht für „rein, glänzend, hell, ungetrübt, aufrichtig“ und gehört zum erweiterten Standardwortschatz. Es ist stark veraltet und geht mit althochdeutsch hlūtar → goh, hlūttar → goh, lūtar → goh, lūttar → goh auf das 8. Jahrhundert zurück; mittelhochdeutsch ist lūter → gmh „hell, rein, klar, unvermischt, lediglich“ belegt – ohne eine bezeugte Nebenform mit kurzem Stammvokal, die aber in Dialekten dieser Zeit vorhanden war: lutter neben lawter und lawtter); altsächsisch hlūttar → osx, mittelniederdeutsch lūter → gml, mittelniederländisch lutter → dum (niederländisch louter → nl – wie in „louter gout“, „louter zilver“, „de loutere waarheit“ – ist aus dem Neuhochdeutschen entlehnt); altnordfriesisch luttar; friesisch hlutter; niederdeutsch luter → nds; altenglisch hlūtor → ang, hlūttor → ang (im Englischen ausgestorben); gotisch 𐌷𐌻𐌿𐍄𐍂𐍃 (hlūtrs) → got (mit 𐌷𐌻𐌿𐍄𐍂𐌴𐌹 (hlutrei) → got und 𐌷𐌻𐌿𐍄𐍂𐌹𐌸𐌰 (hlutriþa) → got).
Diese Wörter lassen sich mit altgriechisch κλύζειν (klyzein→ grc und lateinisch cluere → la „spülen, reinigen“ auf indoeuropäisch *k̑leu- beziehungsweise langdiphthongische Ablautformen *k̑lō(u)-, *k̑lū- „spülen, rein machen“ zurückführen (siehe auch Klistier, Kloake, cloāca → la, šlúoti → lt „fegen, kehren“, šlúota → lt „Besen“, clir → cy „hell, klar, heiter, rein“).
Die Ausgangsbedeutung „gespült, gewaschen“ wird bereits im Althochdeutschen zu „klar, hell, unvermischt“, später oft übertragen auf Haltung und Gesinnung des Menschen: „lauterer Charakter, lauteres Wesen.“
Die im Mittelhochdeutschen auftretende Bedeutung „ausschließlich, lediglich, nur“ wird seit dem 16. Jahrhundert in der Form des erstarrten Nominativs Singular häufig: „aus lauter Liebe, vor lauter Neugier.“
Im Altnordischen fehlt das Wort, das Schwedische lutter → sv und das Dänische lutter → da „lauter, rein, nichts als“ scheinen vom Niederdeutschen her entlehnt zu sein. Das Adjektiv kommt im moderneren Deutsch meistens nur noch in der Bedeutung „ausschließlich, ohne etwas anderes“ vor.[1][2][3][4][5]

Synonyme:

aufrichtig, geläutert, redlich

Gegenwörter:

unlauter

Beispiele:

Anfangs hegte er reine und lautere Absichten.
Er erklärte, dass er bei ihr nur die lautersten Absichten hege.
Sie war davon überzeugt: Ihre Vorstellungen in diesem Fall konnten gar nicht lauterer sein.
Er hatte bewiesen, dass er einen lauteren Charakter besaß.
Der Schmuck bestand aus lauterem Gold.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Substantiv: lautere Absichten (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

Lauterkeit, läutern

Übersetzungen

Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „lauter
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lauter
Goethe-Wörterbuch „lauter
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lauter
Duden online „lauter (anständig, unverdorben)
Uni Leipzig: Wortschatz-Portallauter
Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „lauter“.
Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „lauter“.
Deutsches Rechtswörterbuch „lauter
Luxemburger Wörterbuch „lauter
D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „lauter“.
Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer „lûter

Quellen:

  1. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „lauter
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „lauter
  3. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lauter
  4. Lothringisches Wörterbuch „luter
  5. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 564, unter lauter
  6. D. Berger u. a.; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden. Stilwörterbuch der deutschen Sprache. 6., völlig neu bearbeitet und erweiterte Auflage. Band 2, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1970, ISBN 3-411-00902-0, Seite Seite 430, unter lauter

Anmerkung:

Der Status dieser Verwendung des Wortes lauter ist strittig. Es wird mal als Adjektiv, mal als Fokuspartikel, mal als Determinant bezeichnet. Ein Adverb, das alle Kriterien dieser Wortart erfüllt, ist es auch nicht, da es nicht satzgliedfähig ist. Wenn Adverb, dann gehört es jedenfalls nicht zu den zentralen Elementen dieser Wortart. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Diskussionsseite.

Worttrennung:

lau·ter

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lauter (Info)
Reime: -aʊ̯tɐ

Bedeutungen:

umgangssprachlich: drückt Vollständigkeit oder Pluralität aus; rein, nichts als

Sinnverwandte Wörter:

alles, nur, rein

Beispiele:

Danke! Lauter hilfsbereite Mitarbeiter hier, diese erweitern und verbessern lückenhafte Artikel ohne zu murren!
Was auch immer er erzählen mag, das sind lauter Lügen.
„Der Politiker da, redet von dies und von das, aber nichts konkretes. Das ist lauter dummes Zeug.“ äußerte er lautstark seine Meinung.
Der kleine Junge stand da und sah den Wald vor lauter Bäumen nicht.[1]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lauter
Duden online „lauter (viel, viele)
Uni Leipzig: Wortschatz-Portallauter
Stilwörterbuch der deutschen Sprache[1]
Lothringisches Wörterbuch „lauter“ und Lothringisches Wörterbuch „luter
Wörterbuch der Luxemburgischen Mundart „lauter

Quellen:

  1. 1,0 1,1 D. Berger u. a.; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden. Stilwörterbuch der deutschen Sprache. 6., völlig neu bearbeitet und erweiterte Auflage. Band 2, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1970, ISBN 3-411-00902-0, Seite Seite 430, unter lauter, II. Adverb

Worttrennung:

lau·ter

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lauter (Info)
Reime: -aʊ̯tɐ

Grammatische Merkmale:

  • Nominativ Singular Maskulinum der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Genitiv Singular Femininum der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Dativ Singular Femininum der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Genitiv Plural alle Genera der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Nominativ Singular Maskulinum der gemischten Deklination des Positivs des Adjektivs laut
lauter ist eine flektierte Form von laut.
Die gesamte Deklination findest du auf der Seite Flexion:laut.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag laut.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Worttrennung:

lau·ter

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lauter (Info)
Reime: -aʊ̯tɐ

Grammatische Merkmale:

  • Prädikative und adverbielle Form des Komparativs des Adjektivs laut

Beispiele:

Das Schreien ist lauter als das Flüstern.
lauter ist eine flektierte Form von laut.
Die gesamte Deklination findest du auf der Seite Flexion:laut.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag laut.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Laute, lauten, läutern, Leute
Anagramme: Autler, lauert, lauret, uralte, utrale