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Worttrennung:
- plün·dern, Präteritum: plün·der·te, Partizip II: ge·plün·dert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: plündern (Info)
- Reime: -ʏndɐn
Bedeutungen:
- nach einer militärischen Eroberung, einem Überfall, einer Katastrophe oder Ähnlichem rücksichtslos nahezu alles Wertvolle/Nützliche an einem Ort (zum Beispiel Stadt, Geschäft, Gebäude) an sich nehmen
- übertragen, scherzhaft: (etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
- veraltete Bedeutung: (jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
- nach einer militärischen Eroberung, einem Überfall, einer Katastrophe oder Ähnlichem herumziehen und rücksichtslos nahezu alles Wertvolle/Nützliche, was zu irgendwo zu finden ist, an sich nehmen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch plundern „Plunder nehmen, rauben“, mittelniederdeutsch/mittelniederländisch plunderen; das Wort ist seit dem 14. Jahrhundert belegt[1]
Sinnverwandte Wörter:
- ausplündern
- leeren, leer räumen/leerräumen
- ausrauben
Beispiele:
- Die entlaufenen Häftlinge plünderten leerstehende Häuser.
- „Die Krise verschärfte sich erheblich, als im Jahre 455 die Vandalen Rom einnahmen, die Stadt plünderten, die Oberschicht gefangen nahmen und erst nach Zahlung eines hohen Lösegeldes entließen.“[2]
- „1204 dringen Kreuzfahrer in die Stadt ein, brennen ihr Zentrum nieder, plündern den kaiserlichen Palast und rauben zahlreiche kostbare Reliquien aus Kirchen und Klöstern.“[3]
- „Dörfer werden systematisch geplündert, Vergewaltigungen bleiben unbestraft.“[4]
- Aus Angst vor Lebensmittelknappheit plünderten die Kunden die Regale.
- Die Kinder haben in Abwesenheit der Eltern den Kühlschrank geplündert.
- „Im Jahr 1530 fielen ihn auf dem Jura Räuber an, plünderten ihn und lieferten ihn wieder in des Herzogs Hände.“[5]
- „Wir wissen aber, dass während dieses Feldzugs auch die Christen oft raubten und plünderten, da aber Schesäus nur die Türken erwähnt, so übernimmt auch Miles nur die Greueltaten der Türken.“[6]
Wortbildungen:
- ausplündern, Plünderer, Plündern, Plünderung
Übersetzungen
rücksichtslos nahezu alles Wertvolle/Nützliche an einem Ort an sich nehmen
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- Dänisch: plyndre → da
- Englisch: loot → en, plunder → en, pillage → en, raid → en
- Französisch: piller → fr
- Griechisch (Neu-): λεηλατώ (leilató) → el
- Italienisch: saccheggiare → it, depredare → it
- Japanisch: 略奪する (りゃくだつする, ryakudatsu suru) → ja, 奪う (うばう, ubau) → ja
- Norwegisch:
- Portugiesisch: pilhar → pt, saquear → pt
- Rumänisch: jefui → ro, prăda → ro
- Russisch: мародёрствовать (marodërstvovatʹ☆) → ru, разграблять (razgrabljatʹ☆) → ru
- Schwedisch: plundra → sv
- Spanisch: pillar → es, saquear → es
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scherzhaft: etwas leer machen, (nahezu) alles entnehmen
veraltet: (jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
rücksichtslos nahezu alles Wertvolle/Nützliche an sich nehmen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „plündern“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „plündern“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „plündern“
- The Free Dictionary „plündern“
- Duden online „plündern“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „Plunder“.
- ↑ Pedro Barceló: Kleine römische Geschichte. Sonderausgabe, 2., bibliographisch aktualisierte Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3534250967 , Seite 151.
- ↑ Ralf Berhorst: Im Dienst des Kaisers. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012 , Seite 144-153, Zitat Seite 153.
- ↑ Georg Bönisch: Staatsgebiet zweiter Klasse. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016 , Seite 112-115, Zitat Seite 113.
- ↑ George Gordon Byron: Dichtungen. . Die Belagerung von Korinth. Der Gefangene von Chillon. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag des Bibliographischen Instituts, 1865 (Deutsch von Wilhelm Schäffer, URL, abgerufen am 30. September 2022) .
- ↑ Peter Lőkös: Ungarisch-deutscher Kulturtransfer in der deutschsprachigen Literatur des 16. bis 20. Jahrhunderts. Frank & Timme, 2020, ISBN 978-3-7329-0703-8, Seite 31 (zitiert nach Google Books) .