Brauch

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Brauch (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Brauch die Bräuche
Genitiv des Brauchs
des Brauches
der Bräuche
Dativ dem Brauch
dem Brauche
den Bräuchen
Akkusativ den Brauch die Bräuche

Worttrennung:

Brauch, Plural: Bräu·che

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Brauch (Info)
Reime: -aʊ̯x

Bedeutungen:

übliche oder traditionelle Verhaltensweise in einer Gesellschaft
veraltet: das Benutzen, Verwenden einer Sache zu ihrem Zweck, das Gebrauchen

Herkunft:

von mittelhochdeutsch brûch → gmh, dieses von althochdeutsch brûh → goh (10./11. Jahrhundert),[1] zuerst in der Bedeutung „Nutzen, Gebrauch“, die Bedeutung „Sitte“ entwickelte sich erst im 16. Jahrhundert,[2] Grundlage dafür waren wahrscheinlich Wendungen wie rechter Brauch oder unser Brauch.[3] Brauch ist eine Ableitung von brauchen,[2] Weiteres siehe dort.

Sinnverwandte Wörter:

Anwendung, Normalität, Routine, Sitte, Übliches
Benutzung, Gebrauch, Verwendung

Gegenwörter:

Unbrauch (veraltet), Unsitte
Fehlanwendung

Unterbegriffe:

Adventsbrauch, Hochzeitsbrauch, Osterbrauch, Ritterbrauch, Volksbrauch

Beispiele:

Bei uns ist es Brauch, die Braut über die Schwelle zu tragen.
„Der Brauch soll auf das 16. Jahrhundert zurückgehen.“[4]
„Dem Brauch gemäß eröffneten ihn Braut und Bräutigam mit einem Menuett.“[5]
„Der Barkeeper muss zugeben, dass dies ein hübscher Brauch ist und lässt es dabei bewenden.“[6]
„In manchen Kulturen ist es Brauch, als Teil des Bestattungsrituals die Gebeine der Vorfahren vom Muskelfleisch zu befreien und in seltenen Fällen zu verzehren.“[7]
„Als ich aus dem Norden nach Augsburg zog, musste ich mich an die bayerischen Bräuche erst gewöhnen.“[8]
Man könnte meinen, der Brauch der Sprache verkommt immer mehr.

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Adjektiv: nach altem Brauch, herkömmlicher Brauch, religiöser Brauch (Lautsprecherbild Audio (Info)), traditioneller Brauch (Lautsprecherbild Audio (Info)), überlieferter Brauch (Lautsprecherbild Audio (Info))
es ist hier der Brauch; es ist bei uns so Brauch; so wie es der Brauch will; es kommt außer Brauch

Wortbildungen:

Brauchtum, Gebrauch, Nießbrauch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Brauch
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Brauch
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brauch
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBrauch
The Free Dictionary „Brauch

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Eintrag „brauchen“
  2. 2,0 2,1 Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0, Eintrag „brauchen“
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Eintrag „brauchen“
  4. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 10.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 189.
  6. Rolf W. Brednich: www.worldwidewitz.com. Humor im Cyberspace. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05547-3, Seite 90 f.
  7. Angelika Franz: Wohnstätte des Bösen. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer 1: Die ersten Amerikaner, 2023, Seite 40-46, Zitat Seite 45.
  8. Jens Soentgen: Staub. 1. Auflage. dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München 2022, ISBN 978-3-423-26344-3, Seite 9.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bauch, brauchen, Bruch, Rauch
Anagramme: Baruch