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Alternative Schreibweisen:
- Schweiz und Liechtenstein: aufreissen
Worttrennung:
- auf·rei·ßen, Präteritum: riss auf, Partizip II: auf·ge·ris·sen
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: aufreißen (Info)
Bedeutungen:
- die Verpackung, Hülle von etwas zerreißen und somit den Inhalt offen legen, erreichen können
- schnell weit öffnen
- mit geeignetem Gerät, mit Werkzeug oder Ähnlichem gewaltsam öffnen
- so beschädigen, dass ein Loch, ein Riss entsteht
- Sport, Mannschaftssport: die Abwehrspieler so beschäftigen, ablenken, dass ein Durchbruch möglich ist
- salopp: jemanden ansprechen und so kurzfristig als Sexpartner gewinnen
- salopp: durch bestimmte Anstrengungen erreichen, dass man etwas bekommt
- nach oben, in die Höhe reißen
- Technik, Architektur: eine Ansicht oder einen Schnitt eines Objekts zeichnen
- zusammenfassend, im Überblick kurz beschreiben
- intransitiv: unversehens aufgehen, sich plötzlich öffnen (eventuell durch Druck, Schlag oder Ähnlichem)
Herkunft:
- etymologisch: mittelhochdeutsch ufrīʒen[1]
- strukturell: gebildet aus der Partikel auf als Verbzusatz und dem Verb reißen
Synonyme:
- aufbrechen
- zerreißen
- abschleppen, sich angeln, klarmachen
- sich angeln, klarmachen, sich verschaffen
- emporreißen
- skizzieren, umreißen
Beispiele:
- Freudig und ungeduldig rissen die Kinder die Weihnachtspackerl auf.
- Wütend riss er das Fenster auf und brüllte „Ruhe!“.
- Die Einbrecher hatten alle Schubladen und Schränke aufgerissen und ein völliges Chaos hinterlassen.
- „Mendoza reißt die Tür auf, und Beau tritt in den Raum wie ein Schwan, der sich auf einem Bergsee niederlässt.“[2]
- Überall in München reißen sie gerade die Straßen auf.
- Bei unserer Badsanierung musste eine Wand für neue Leitungen komplett aufgerissen werden.
- Auf diesen alten Holzstuhl setze ich mich nicht, der reißt bestimmt meine teuren Seidenstrümpfe auf.
- Der Kleine hat sich schon wieder beim Fußball die Hose aufgerissen.
- Unserer Mannschaft ist es nicht gelungen, die gegnerische Verteidigung aufzureißen.
- Ich fass es nicht, gestern Abend hat sie doch tatsächlich diesen Rennfahrer aufgerissen!
- Jacko wurde schon wieder gekündigt, aber wie ich ihn kenne, wird er bald was Neues aufreißen.
- Die Neuinszenierung erhielt stürmischen Beifall und riss die Zuschauer von ihren Sitzen auf.
- Die Fassade muss noch detailliert aufgerissen werden.
- Bei der Teambesprechung hat unser Chef das geplante Projekt erst mal in groben Zügen aufgerissen.
- Die Wunde ist wieder aufgerissen.
- Nach einem stark bewölkten Himmel am Vormittag, wird es ab Mittag aufreißen und wir können uns auf einen sonnigen Nachmittag freuen.
Redewendungen:
- das Maul aufreißen
- den Mund aufreißen
- die Augen aufreißen
- die Klappe aufreißen
- jemandem den Arsch aufreißen
- Mund und Nase aufreißen
- sich den Arsch aufreißen
Wortbildungen:
- Aufreißer
Übersetzungen
mit geeignetem Gerät, mit Werkzeug oder Ähnlichem gewaltsam öffnen
so beschädigen, dass ein Loch, ein Riss entsteht
salopp: jemanden ansprechen und so kurzfristig als Sexpartner gewinnen
salopp: durch bestimmte Anstrengungen erreichen, dass man etwas bekommt
nach oben, in die Höhe reißen
Technik, Architektur: eine Ansicht oder einen Schnitt eines Objekts zeichnen
zusammenfassend, im Überblick kurz beschreiben
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aufreißen“ (aufreißen1)
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aufreißen“ (aufreißen2)
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „aufreißen“
- The Free Dictionary „aufreißen“
- Duden online „aufreißen“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „reißen: aufreißen“, Seite 1109 f.
- ↑ T. C. Boyle: Wassermusik. 4. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-14412-4 , Seite 34.