maberes

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maberes (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
maberes

Nebenformen:

meberes

Worttrennung:

ma·be·res

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild maberes (Info)

Bedeutungen:

jüdisch familiär, landschaftlich (rheinfränkisch; südhessisch: Unter-Schönmattenwag, Wöllstein, Wimpfen; badisch; schwäbisch; ostfränkisch; elsässisch), sondersprachlich (Gaunersprache): in dem Zustand, in dem ein Embryo (nach Herausbildung der inneren Organe ein Fötus) im Körper heranreift

Herkunft:

Das Wort ist gleichbedeutend jiddischem מעוברת → yi [1][2][3][4] entlehnt[5][6], das im Westjiddischen mebēres[1], maberes[1], moberes[2] und im Ost- und Standardjiddischen muberes, meuberes[3] gelesen wird. Dieses geht auf gleichbedeutend mittelhebräisches מְעֻבֶּרֶת, מְעוּבֶּרֶת‎ (CHA: meʿubbæræṯ, meʿūbbæræṯ) → he [7][8] zurück[5], das strukturell ein Partizip Passiv Femininum des Verbs עָבַר‎ (CHA: ʿāvar) → heergehen[9], überkommen[9]; bringen[9], darbringen[9]‘ in seiner Puʿal-Form עוּבָּר‎ (CHA: ʿūbār) → heempfangen[9], schwanger werden[9]‘ ist[8] und somit eigentlich ‚geschwängert[10] bedeutet.

Synonyme:

schwanger
verhüllend: in anderen Umständen/gehoben: in gesegneten Umständen
gehoben veraltend verhüllend: guter Hoffnung/in der Hoffnung
gehoben veraltet: gesegneten Leibes/schweren Leibes
fachsprachlich (Medizin): gravid/gravide
umgangssprachlich[11]: angeblasen, angebufft, aufgepumpt, beschlagen, dick, fett, geschwollen, voll, vorbelastet, vorderlastig
landschaftlich sowie jüdisch familiär: battersch/pattersch/patterisch, gepatterscht, macholle/machulle/mechulle, schicker
trächtig, tragend
fachsprachlich (Jägersprache): beschlagen

Beispiele:

Übersetzungen

Friedrich Maurer (Begründer), nach den Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh und Rudolf Mulch bearbeitet von Roland Mulch; Hessische Historische Kommission, Darmstadt (Herausgeber): Südhessisches Wörterbuch. Band Ⅳ: ku—R, N. G. Elwert Verlag, Marburg 1978–1985, ISBN 3-7708-0388-4 (Gesamtwerk), DNB 955861691 (Digitalisat des LAGIS), Stichwort »maberes«, Spalte 459.
Ernst Ochs (Begründer), weitergeführt von Karl Friedrich Müller, Gerhard W. Baur, Rudolf Post und Tobias Streck: Badisches Wörterbuch. Band 3: I, J, K, L, M, Verlag von Moritz Schauenburg, Lahr (Schwarzwald) 1975–1997, DNB 962157015, Spalte 515, 595.
Heidi Stern: Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2000 (Lexicographica: Series Maior ; 102, ISSN 0175-9264), ISBN 978-3-484-39102-4, DNB 959920579, Stichwort »maberes«, Seite 122–123.
Hans Peter Althaus: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft. 3., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60677-9, Stichwort »meberes, maberes«, Seite 131.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Werner Weinberg: Die Reste des Jüdischdeutschen. 2., erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1973 (Studia Delitzschiana ; Band 12), ISBN 3-17-001393-9, DNB 740067966, Stichwort »mebēres, maberes«, Seite 79.
  2. 2,0 2,1 Alfred Klepsch: Westjiddisches Wörterbuch. Auf der Basis dialektologischer Erhebungen in Mittelfranken. Band 1, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2004, ISBN 978-3-484-73060-1, DNB 968808476, Stichpunkt »4.2.5.9 Der Sonderfall moberes«, Seite 203 sowie Stichwort »moberes«, Seite 1067 ff.
  3. 3,0 3,1 Uriel Weinreich: מאָדערן ענגליש-ייִדיש ייִדיש-ענגליש װערטערבוך‎. Modern English-Yiddish Yiddish-English Dictionary. New paperback edition, Schocken Books, New York 1987, ISBN 0-8052-0575-6 (Lizenzausgabe des YIVO Institute for Jewish Research, New York 1968), Stichwort »pregnant«, Seite 247 (englisch-jiddischer Teil) sowie Stichwort »מעוברת‎«, Seite 542 (jiddisch-englischer Teil).
  4. Alexander Harkavy; with an introduction by Dovid Katz: Yiddish-English-Hebrew Dictionary. 1. Auflage. Yale University Press in cooperation with the YIVO Institute for Jewish Research, New Haven/London 2006, ISBN 0-300-10839-7 (Reprint of the 1928 expanded second edition), Stichwort »מְעוּבֶּרת‎«, Seite 307.
  5. 5,0 5,1 Heidi Stern: Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2000 (Lexicographica: Series Maior ; 102, ISSN 0175-9264), ISBN 978-3-484-39102-4, DNB 959920579, Stichwort »maberes«, Seite 122–123.
  6. Hans Peter Althaus: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft. 3., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60677-9, Stichwort »meberes, maberes«, Seite 131.
  7. Gustaf H. Dalman: Aramäisch-Neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. J. Kauffmann Verlag, Frankfurt am Main 1922 (Digitalisat), Stichwort »עָבַר‎«, Seite 304.
  8. 8,0 8,1 Marcus Jastrow: A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature. Volume Ⅱ: ל—ת‎, Luzac & Co./G.P. Putnam’s Sons, Londen, W.C./New York 1903, Stichwort »עָבַר‎«, Seite 1039.
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 Jacob Levy: Chaldäisches Wörterbuch über die Targumim und einen grossen Theil des rabbinischen Schriftthums. Zweiter Band: ת — מ‎, Verlag von Baumgärtner’s Buchhandlung/David Nutt, Leipzig/London 1868, Stichwort »עֲבַר‎ od. עָבַר‎«, Seite 198 (Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt am Main).
  10. C. Th Weiss: Das Elsässer Judendeutsch. In: Historisch-Litterarischer Zweigverein des Vogesen-Clubs (Herausgeber): Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Litteratur. Ⅻ. Jahrgang, J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), Strassburg 1896, Seite 149 (Zitiert nach Internet Archive).
  11. Alle nach Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. In 8 Bänden. Klett, Stuttgart 1982–1984, DNB 550923802 sowie Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7.
  12. 12,0 12,1 12,2 12,3 12,4 12,5 12,6 Heidi Stern: Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2000 (Lexicographica: Series Maior ; 102, ISSN 0175-9264), ISBN 978-3-484-39102-4, DNB 959920579, Stichwort »maberes«, Seite 122.
  13. Friedrich Maurer (Begründer), nach den Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh und Rudolf Mulch bearbeitet von Roland Mulch; Hessische Historische Kommission, Darmstadt (Herausgeber): Südhessisches Wörterbuch. Band Ⅳ: ku—R, N. G. Elwert Verlag, Marburg 1978–1985, ISBN 3-7708-0388-4 (Gesamtwerk), DNB 955861691 (Digitalisat des LAGIS), Stichwort »maberes«, Spalte 459.
    Die Transkription nach Teuthonista wurde an die in diesem Projekt übliche des IPA angepasst.
  14. Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512, Band 4 (1914), Stichwort »mobares«, Spalte 1366.
  15. Nach Ernst Martin, Hans Lienhart: Wörterbuch der elsässischen Mundarten. Erster Band, Walter de Gruyter, Berlin 1974, ISBN 3-11-003338-0 (Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Trübner, Straßburg 1899), Stichwort »maibäres«, Seite 639.
    Die Transkription nach Johann Friedrich Kräuter wurde an die in diesem Projekt übliche des IPA angeglichen.
  16. Elsässisches Wörterbuch „maibäres
    Die Transkription nach Johann Friedrich Kräuter wurde an die in diesem Projekt übliche des IPA angeglichen.
  17. Gunther Schunk, Alfred Klepsch, Horst Haider Munske, Karin Rädle, Sibylle Reichel; unter Mitarbeit von Thurid Heyse, Alexander Mang, Stefanie Rigoll, Cosima Schlichte, Ingo Schultz, Evelyn Seibert: Wörterbuch von Mittelfranken. Eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken. Königshausen & Neumann, Würzburg 2000, ISBN 3-8260-1865-6, Stichwort »moberes«, Seite 121.

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Anagramme: Beamers