zerrinnen

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zerrinnen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich zerrinne
du zerrinnst
er, sie, es zerrinnt
Präteritum ich zerrann
Konjunktiv II ich zerränne
Imperativ Singular zerrinn!
zerrinne!
Plural zerrinnt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
zerronnen sein
Alle weiteren Formen: Flexion:zerrinnen

Worttrennung:

zer·rin·nen, Präteritum: zer·rann, Partizip II: zer·ron·nen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild zerrinnen (Info)
Reime: -ɪnən

Bedeutungen:

intransitiv, gehoben: flüssig werden und zerfließen
intransitiv, übertragen, von Hoffnungen, Vorstellungen, Wünschen: sich auflösen, nicht wahr werden

Herkunft:

Etymologie: Erbwort von mittelhochdeutsch zerinnen → gmh zu althochdeutsch zariunan → goh[1]
Wortbildung: Derivation (Ableitung) zum Verb rinnen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) zer-

Synonyme:

schmelzen, zergehen, zerlaufen
verflüchtigen, vergehen, verschwinden, zerbrechen, zerfallen

Gegenwörter:

erstarren, verfestigen
verwirklichen, Realität werden

Beispiele:

… und so trat am folgenden Tage früh Morgens die Sonne in vollem Glanze am azurnen Horizont hervor, und der Schnee zerrann im Thale noch geschwinder als wie er gekommen war.[2]
Ganz dicht fielen die Tropfen und der letzte Rest Schnee zerrann zu Wasser.[3]
Aber ich zerrann nicht bloß im Museum.[4]
Dauernder Wohlstand kann oft im Augenblick zerrinnen, wie die sommerheißen Tage von einem einzigen Gewittersturm verweht werden.[5]
Aber alle diese Wünsche und Träume zerrannen wieder, wie sie gekommen waren.[6]
Der andalusische Traum, die friedliche kulturelle Symbiose von Orient und Okzident, die convivencia, zerrann.[7]

Redewendungen:

wie gewonnen, so zerronnen

Charakteristische Wortkombinationen:

Eis, Schnee zerrinnt
Hoffnungen, Pläne, Träume, Vorstellungen sind zerronnen

Wortbildungen:

Konversionen: Zerrinnen, zerrinnend, zerronnen

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zerrinnen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „zerrinnen
The Free Dictionary „zerrinnen
Duden online „zerrinnen

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1972, Eintrag „zerrinnen“.
  2. Flora oder allgemeine botanische Zeitung. Band 13, Fischer, 1830 (alte Schreibweise im Zitat: ‚Thale‘, zitiert nach Google Books).
  3. Max Huber: Als Opa den Nikolaus traf. nikolausverein.wessum.de, abgerufen am 8. Januar 2018.
  4. Christoph Ransmayr: Damen & Herren unter Wasser. Eine Bildergeschichte nach 7 Farbtafeln von Manfred Wakolbinger. S. Fischer Verlag, 2014, ISBN 9783104032528 (zitiert nach Google Books).
  5. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues: Aphorismus zum Thema: Reichtum. www.aphorismen.de, abgerufen am 8. Januar 2018.
  6. Mark Twain: Leben auf dem Mississippi. Jazzybee Verlag, 2012, ISBN 9783849624798 (zitiert nach Google Books).
  7. Günther Haller: Der andalusische Traum zerrann. In: DiePresse.com. 27. März 2015, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 8. Januar 2018).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: verrinnen
Anagramme: zinnerner