Kinderarmut

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Kinderarmut (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Kinderarmut
—
Genitiv der Kinderarmut
—
Dativ der Kinderarmut
—
Akkusativ die Kinderarmut
—

Worttrennung:

Kin·der·ar·mut, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kinderarmut (Info)

Bedeutungen:

Gesellschaft: Situation, dass in einer Gesellschaft viele Kinder in armen oder ärmlichen Verhältnissen leben müssen (wirtschaftliche Armut)
Gesellschaft: Situation, dass in einer Gesellschaft zu wenig Kinder geboren werden (demografische Armut)

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Kind und Armut sowie dem Fugenelement -er

Sinnverwandte Wörter:

Altersarmut

Oberbegriffe:

Armut

Unterbegriffe:

Rekordkinderarmut

Beispiele:

„Die Kinderarmut zu bekämpfen und ihr vorzubeugen ist vor allem Aufgabe der Politik.“[1]
„Katharina Spieß: »Kinderarmut in Deutschland hat zugenommen, wenn wir den Zeitraum der letzten zehn Jahre betrachten.«“[2]
„In einem so wohlhabenden Land wie der Bundesrepublik muss es Kinderarmut nicht geben,“ .[3]
„»Kinderarmut ist ein trauriger Skandal in unserem reichen Land«, erklärte Bartsch.“[4]
„Kinderarmut ist in vielen EU-Ländern ein Problem - auch in Deutschland ist etwa jedes fünfte Kind betroffen“[5]
„Offensichtlich ist die Forderung und Unterstützung verantwortungsvoller Vaterschaft entscheidend für die Bekämpfung von Kinderarmut.“[6]
„Da sich Kinderarmut nicht monokausal erklären und auf eine Ursache reduzieren lässt, kann sie nur mehrdimensional bekämpft werden.“[3]
„Kinderarmut zu bekämpfen erfordert, Strukturen sozialer Ungleichheit zu beseitigen.“[3]
„Dänemark, die Niederlande und andere europäische Länder, die eine geringere Kinderarmut haben, zeigen, dass eine umfassende Strategie mit abgestimmten Schritten notwendig ist.“[7]
„Der Kölner Soziologe Christoph Butterwegge wirft der Politik vor, dass das Problem der Armut "verharmlost" und "verdrängt" werde. Es gebe schwere Versäumnisse bei der wirkungsvollen Bekämpfung, vor allem bei der Alters- und Kinderarmut.“[8]
Kinderarmut bekämpft man zuerst mit einer bedingungslosen finanziellen Kindergrundsicherung.
„Eine geringere Kinderarmut weisen nur die nordischen Länder und Österreich auf.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Verb: Kinderarmut existiert / grassiert / herrscht / wächst / geht zurück
mit Verb: die Kinderarmut verringert sich / verschärft sich
mit Verb: etwas begünstigt Kinderarmut
mit Verb: jemanden aus der Kinderarmut herausholen
mit Verb: die Kinderarmut bedauern / beenden / bekämpfen / beseitigen / halbieren / verhindern / verringern / überwinden
mit Adjektiv: andauernde / anhaltende Kinderarmut
mit Adjektiv: steigende / wachsende / zunehmende Kinderarmut
mit Adjektiv: bittere / erdrückende / furchtbare / krasse / schlimme / schreckliche / unglaubliche Kinderarmut
mit Adjektiv: allgegenwärtige / massenhafte / verbreitete Kinderarmut
mit Adjektiv: sichtbare / unsichtbare / verschämte Kinderarmut
mit Substantiv: Anstieg / Problem / Zunahme der Kinderarmut
mit Substantiv: Kinderarmut in den Entwicklungsländern / Industrieländern / in der Dritten Welt
mit Substantiv (Land/Kontinent): Kinderarmut in Afrika / China / Deutschland / Europa / Frankreich / Großbritannien / Italien / Österreich / Schweden / der Schweiz / Spanien / den USA

Wortbildungen:

Kinderarmutsbericht, Kinderarmutsquote

Übersetzungen

  Situation, dass in einer Gesellschaft viele Kinder in armen oder ärmlichen Verhältnissen leben müssen (wirtschaftliche Armut)
  Situation, dass in einer Gesellschaft zu wenig Kinder geboren werden (demografische Armut)
Wikipedia-Artikel „Kinderarmut“
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kinderarmut“
Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kinderarmut“
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Kinderarmut“
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Kinderarmut“
Duden online „Kinderarmut“

Quellen:

  1. ↑ Daniel Schneider: Kinderarmut in Deutschland. In: Westdeutscher Rundfunk. 13. Juli 2020 (URL, abgerufen am 29. Juni 2022).
  2. ↑ Investitionen gegen Kinderarmut zahlen sich aus. In: Deutsche Welle. 7. November 2011 (Interview mit Katharina Spieß, Professorin für Familien- und Bildungsökonomie an der Freien Universität Berlin und zuständig für Bildung beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, das Interview führte Andrea Grunau. Redaktion: Hartmut Lüning, URL, abgerufen am 29. Juni 2022).
  3. ↑ 3,0 3,1 3,2 Christoph Butterwegge: Wege aus der Kinderarmut. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 22. Juni 2006, abgerufen am 29. Juni 2022.
  4. ↑ Lage in Deutschland – Jedem fünften Kind droht Armut. In: Norddeutscher Rundfunk. 13. März 2022 (URL, abgerufen am 29. Juni 2022).
  5. ↑ Barbara Wesel: Europäische Union – Der Gipfel der schönen Worte. In: Deutsche Welle. 6. Mai 2021 (Bildunterschrift, URL, abgerufen am 29. Juni 2022).
  6. ↑ Archiv der Gegenwart 2001; zitiert nach: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kinderarmut“
  7. ↑ Klaus Hurrelmann: Aufruf an neue Regierung – Kinderarmut bekämpfen. Und zwar so!. In: Spiegel Online. 3. Januar 2018, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 29. Juni 2022).
  8. ↑ Jan-Christoph Kitzler: Soziologe beklagt "Entsolidarisierung" in der Gesellschaft - Butterwege zum neuen Sozialbericht des Statistischen Bundesamtes. In: Deutschlandradio Kultur: Deutschlandradio KdöR, 50968 Köln. 12. Oktober 2011 (Online, abgerufen am 11. Oktober 2016).
  9. ↑ Quelle: www.bernerzeitung.ch, 22. Dezember 2010; zitiert nach: Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kinderarmut“
  10. ↑ Englischer Wikipedia-Artikel „child poverty“
  11. ↑ Französischer Wikipedia-Artikel „pauvreté infantile“
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