Ohrläppchen

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Ohrläppchen (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Ohrläppchen die Ohrläppchen
Genitiv des Ohrläppchens der Ohrläppchen
Dativ dem Ohrläppchen den Ohrläppchen
Akkusativ das Ohrläppchen die Ohrläppchen

Worttrennung:

Ohr·läpp·chen, Plural: Ohr·läpp·chen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ohrläppchen (Info)

Bedeutungen:

unterer, zipfelartiger Teil des (menschlichen) Außenohrs

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Ohr und Läppchen, dem Diminutiv (Verniedlichungsform) von Lappen

Oberbegriffe:

Ohr

Beispiele:

Die Blutabnahme über das Ohrläppchen wird besonders bei Kindern angewandt, da dort kaum Nervenzellen vorhanden sind, wodurch der Schmerz des Einstiches gemindert wird.
„Warum, warum machten sie das mit Schrella, stellten ihm ein Bein, wenn er zur Pause die Treppe hinunterging; er schlug mit dem Kopf auf die stählerne Treppenkante, der Stahlbügel der Brille bohrte sich ins Ohrläppchen, und viel zu spät kam Wackes mit dem Erste-Hilfe-Kasten aus dem Lehrerzimmer.“[1]
„Der Brigadier hob das Bierglas, trank in mäßigen Schlucken, setzte das Gefäß ab und zupfte selbstvergessen an der erbsengroßen goldgefaßten Perle, die durch sein linkes Ohrläppchen gestochen war.“[2]
„Als relativ unbeeinflußt von der hirnelektrischen Aktivität haben sich die Nasenspitze (N), die äußeren Flächen der Ohrläppchen (A) und die Mastoidpunkte erwiesen.“[3]
„Golub hat angewachsene Ohrläppchen, lächelt gütig aus rundem Gesicht, ist stark, dabei sanft und bei Frauen beliebt.“[4]
„Es kamen fast nur alte Leute hierher, Menschen mit schrecklich dünnen Haaren, heiseren Stimmen und zerwachsenen Nasen, mit wäßrigen Augen und großen flaumbedeckten Ohrläppchen.[5]
„Es muß ja einen Menschen schon in die Krankheit führen, wenn er selber so wenig Neues erlebt, sich immerzu wiederholen muß, ein Mann zum Beispiel beißt mich ins Ohrläppchen, aber nicht weil es mein Ohrläppchen ist oder weil er, vernarrt in das Ohrläppchen, unbedingt hineinbeißen muß, sondern er beißt, weil er alle anderen Frauen auch in die Ohrläppchen gebissen hat, in kleine oder größere, in rotblaue, in blasse, in fühllose, in gefühlvolle, es ist ihm völlig gleich, was die Ohrläppchen dazu meinen.“[6]
„Modeschmuck klapperte an Hälsen, Handgelenken und Ohrläppchen.[7]
„Brandend, tosend vor Spiritus, mit glühenden Ohrläppchen, rotgeäderten Augen, Wasser im Blick, siedend vor Angefangenem, Alissas naßkalte Lappen fürchtend, ihre lippenkräuselnde Besserwisserei, was mach’ ich jetzt? frägst du, heimgehen, die Kinder küssen, beißen, prügeln, oder Alissa? So bist du, maulst zu mir herauf und hast keine Ahnung, daß ich schon vorgesorgt habe!“[8]
„Über jeden einzelnen möchte sie sich tasten, seine Brusthaare kraulen, ihm in die weichen Ohrläppchen beißen.“[9]
„Ihr fiel auf, daß sein linkes Ohrläppchen rot und geschwollen war.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

angewachsenes, freies, kurzes, langes Ohrläppchen
an den Ohrläppchen baumeln, knabbern; durch, in das Ohrläppchen stechen; (sich die) Ohrläppchen durchstechen (lassen)

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Ohrläppchen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ohrläppchen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Ohrläppchen
The Free Dictionary „Ohrläppchen
Duden online „Ohrläppchen
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Ohrläppchen“ auf wissen.de
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Ohrläppchen
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOhrläppchen

Quellen:

  1. Heinrich Böll: Billard um halb zehn. Roman. Insel-Verlag, 1961, Seite 47 (Ausgabe für die DDR; Lizenz des Verlags Kiepenheuer & Witsch, Köln; Erstausgabe im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1959).
  2. Erik Neutsch: Spur der Steine. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1964, Seite 16.
  3. Frank Rösler: Hirnelektrische Korrelate Kognitiver Prozesse. Springer, Berlin/Heidelberg 1982, ISBN 3-540-11886-1, Seite 11, Fußnote 1.
  4. Erwin Strittmatter: Der Laden. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1983, Seite 20.
  5. Maxim Biller: Harlem Holocaust. In: Wenn ich einmal reich und tot bin. Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1990, ISBN 3-462-02032-3, Seite 103.
  6. Ingeborg Bachmann: Malina. Bertelsmann, Güterloh 1992, Seite 226 (Erstausgabe 1971).
  7. Kerstin Jentzsch: Seit die Götter ratlos sind. Roman. Heyne Verlag, München 1996, ISBN 3-453-09954-0, Seite 332.
  8. Martin Walser: Halbzeit. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1997 (Suhrkamp-Taschenbuch ; 2657), ISBN 3-518-39157-7, Seite 349 (Erstausgabe 1960).
  9. Beate Dölling: Hör auf zu trommeln, Herz. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel/Berlin 2003, ISBN 978-3-407-80909-4, Seite 78.
  10. Martin Suter: Lila, Lila. Roman. Diogenes, Zürich 2004, ISBN 978-3-257-06386-8, Seite 49.
  11. Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »حلمة‎«, Seite 222 sowie Stichwort »ودن‎«, Seite 930.
  12. Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »شحمة‎«, Seite 454.
  13. Mundartnahe Umschrift nach Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200, Stichwort »Ohrläppchen«, Seite 223.
  14. Mundartnahe Umschrift nach Leonhard Bauer: Wörterbuch des paläſtininſchen Arabiſch. Deutſch-Arabiſch. H. G. Wallmann, Verlagsbuchhandlung/Syriſches Waiſenhaus, Buchhandlung, Leipzig/Jeruſalem 1933, DNB 572156332, Stichwort »Ohrläppchen«, Seite 238.
  15. 15,00 15,01 15,02 15,03 15,04 15,05 15,06 15,07 15,08 15,09 15,10 Nach Peter Behnstedt, Manfred Woidich; mit Beiträgen von Mahasin Abu Mansur et al.: Wortatlas der arabischen Dialekte. Band Ⅰ: Mensch, Natur, Fauna und Flora, Brill, Leiden/Boston 2010, ISBN 978-90-04-18664-4, DNB 1015260365, Stichwort »41 Ohrläppchen«, Seite 106–108.
  16. Mundartnahe Umschrift nach Karl Stowasser, Moukhtar Ani (Herausgeber): A Dictionary of Syrian Arabic. English–Arabic. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2004 (Georgetown classics in Arabic language and linguistics), ISBN 1-58901-105-8, Stichwort »ear lobe«, Seite 75.
  17. Mundartnahe Umschrift nach D.R. Woodhead, Wayne Beene (Hrsg.); under the technical direction of Karl Stowasser, with the assistance of Majid Damah, Faisal Al-Khalaf, Husain Mustafa, Darrel Smith, Ronald G. Wolfe: A Dictionary of Iraqi Arabic. Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1967, ISBN 0-87840-281-0, Stichwort »¹j-d-d, jidda«, Seite 67.
  18. Mundartnahe Umschrift nach Beverly E. Clarity, Karl Stowasser, Ronald G. Wolfe, D.R. Woodhead, Wayne Beene (Herausgeber): A Dictionary of Iraqi Arabic. English–Arabic Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2003, ISBN 0-87840-136-9, Stichwort »¹j-d-d, jidda«, Seite 67 (arabisch-englischer Teil).