hernehmen

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hernehmen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich nehme her
du nimmst her
er, sie, es nimmt her
Präteritum ich nahm her
Konjunktiv II ich nähme her
Imperativ Singular nimm her!
Plural nehmt her!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
hergenommen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:hernehmen

Worttrennung:

her·neh·men, Präteritum: nahm her, Partizip II: her·ge·nom·men

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild hernehmen (Info)

Bedeutungen:

etwas irgendwie beschaffen, etwas von irgendwoher holen
mitnehmen, beanspruchen: psychisch oder physisch stark belasten
benutzen, verwenden
Mehrere Bedeutungen fehlen noch. (österreichisch) siehe Duden online „hernehmen

Herkunft:

gebildet aus der Partikel her als Verbzusatz und dem Verb nehmen

Synonyme:

aufwühlen, beeindrucken, erschüttern

Beispiele:

„Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?“[1]
„Ramaphosa muss mit diesen Positionen 2019 in den Wahlkampf gehen, ohne zu wissen, wo er aus dem geplünderten und hochverschuldeten Haushalt das Geld dafür hernehmen soll.“[2]
„»Wir wissen ja jetzt schon kaum noch, wo wir das Geld für die ganz alltäglichen Dinge hernehmen sollen«, sagt Cecilia.“[3]
„»Meine Bank wollte damals dreimal so hohe Sicherheiten, wie ich ihnen bieten konnte«, erzählt er. »Ich wusste nicht, wo ich die hernehmen soll. .«“[4]
„»Ich weiß nicht, wo wir die Kraft hergenommen haben, uns ein neues zu Hause aufzubauen, aber auch das wurde bei der Militäroffensive 2008/2009 zerbombt.«“[5]
Wo soll ich es hernehmen? Schließlich kann ich es mir nicht aus den Rippen schneiden.
Ich hatte am Abend zuvor Streit mit meiner Mutter und das hatte mich hergenommen.
„Für einen bestimmten Zweck wird diese Alkoholabgabe allerdings nicht mehr hergenommen. Der Staat kann sie also einsetzen, für was er will.“[6]
„Andere Ansichten müssen in solchen Gesellschaften also zu einem gewissen Grad respektiert werden. Leider wird dies mitunter als Grund hergenommen, bestimmte Gruppen auszuschließen, weil sie nicht in eine säkulare Gesellschaft passten.“[7]
„"Berlinale Goes Kiez" heißt eine noch junge Sektion des Festivals, die man auch als Motto für die ganze "Kulturveranstaltung Berlinale" hernehmen könnte.“[8]
„Wir können wie hier auch die Fasern hernehmen für eine Sauce, die Knochen für eine Brühe, das können wir alles verarbeiten.“[9]
„Sie sind in Rom, London oder auch in der Pampa: Und kennen sich nicht aus. Was tun? Klar, das Smartphone als Navi hernehmen.[10]
„Wer seine Heizungsregler smart bedienen will, braucht dafür eine Smart-Home-Zentrale. Die meisten Anwender werden dafür ihren bereits vorhandenen Router hernehmen[11]
„ Hubble sucht nach Cepheiden. Das sind gleißende Riesensterne, die die Astronomen als Entfernungsmesser hernehmen.[12]
„"Schwarze Löcher" sind nichts anderes als ein extrem verdichteter Materiezustand. Wenn man die Erde hernehmen würde und sie auf einen Zentimeter Durchmesser zusammenquetschen, dann wäre sie ein "Schwarzes Loch".“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Fragewort: woher hernehmen?
mit Fragewort und Substantiv: woher das Geld / das Material / die Milliarden / die Millionen / das Personal hernehmen?
mit Fragewort und Substantiv: woher die Gewissheit / Hoffnung / Kraft hernehmen?

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „hernehmen
Goethe-Wörterbuch „hernehmen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „hernehmen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalhernehmen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „hernehmen
Wikipedia-Suchergebnisse für „hernehmen
Duden online „hernehmen
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „hernehmen“ auf wissen.de
Wahrig Synonymwörterbuch „hernehmen“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 15, Vers 33
  2. Claus Stäcker: Kommentar: Pragmatismus contra Korruption. In: Deutsche Welle. 18. Dezember 2017 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  3. Argentiniens Autoindustrie in der Krise. In: Deutsche Welle. 8. April 2009 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  4. Claudia Laszczak: Spaniens Banken gestresst. In: Deutsche Welle. 25. Oktober 2014 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  5. Diana Hodali: Nahost – Leben unter Beschuss in Gaza. In: Deutsche Welle. 17. Juli 2014 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  6. Marina Strauß: Mit Sekt Geld in die Staatskasse spülen. In: Deutsche Welle. 31. Dezember 2015 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  7. Stefan Reccius: Taylor: "Religionen können Frieden stiften". In: Deutsche Welle. 25. Oktober 2015 (Interview mit dem emeritiertem Professor für Philosophie Wikipedia-Artikel „Charles Taylor“, URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  8. Jochen Kürten: Kommentar: Die Berlinale - ein rüstiger Rentner. In: Deutsche Welle. 16. Februar 2014 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  9. Conny Benne: Gastro-Start-up – Echtes Handwerk in Bayern. In: Bayerischer Rundfunk. 13. April 2017 (Aussage von Jana Fadtke, Köchin, URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  10. Vera Cornette: Verbraucher-Tipps – Mit dem Smartphone in den Urlaub. In: Bayerischer Rundfunk. 23. Juli 2016 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  11. Alexander Dallmus: Digitale Thermostate – Kann man mit digitalen Thermostaten Heizkosten sparen?. In: Bayerischer Rundfunk. 10. Dezember 2020 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  12. Florian Hildebrand: 7. Dezember 1923 – Hubble beweist Welten jenseits Milchstraße. In: Bayerischer Rundfunk. 7. Dezember 2017 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).
  13. Günther Hasinger: Stichwort: Schwarze Löcher. In: Deutsche Welle. 2. August 2005 (URL, abgerufen am 10. Juni 2021).