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Worttrennung:
- re·zy·k·lie·ren, Präteritum: re·zy·k·lier·te, Partizip II: re·zy·k·liert
Aussprache:
- IPA: [1][2]
- Hörbeispiele: rezyklieren (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- transitiv, auch übertragen, Schweiz, sonst selten: Neben- und Abfallprodukte, die im industriellen Produktionsprozess angefallen sind, sowie vor allem Endprodukte der Konsumgüter produzierenden Industrie, die als Hausmüll angefallen sind, sammeln, aufbereiten und als Rohstoff zur Herstellung neuer Produkte wiederverwenden
Herkunft:
- Carstensen nennt diese Form zwar in seinem Anglizismen-Wörterbuch, jedoch ohne sie dabei mit den dort primär behandelten Formen recyceln, recyclen und recykeln, die vom englischen Verb to recycle → en übernommen wurden, in Verbindung zu setzen.[3] Dem Großen Fremdwörterbuch von Duden zufolge können Verben auf -ieren (siehe -ier) lateinischen, romanischen oder deutschen Ursprungs sein (vergleiche zum Beispiel frisieren, studieren, hausieren).[4] Für die vor allem in Luxemburg gebräuchliche Nebenform recyklieren gibt das Variantenwörterbuch einen französischen Ursprung an.[5] Das Universalwörterbuch von Duden sowie die Onlineausgabe des Duden stellen das Verb nur grob zu lateinischem re- → la ‚wieder, zurück‘ und dem deutschen Substantiv Zyklus.[6]
Beispiele:
- „Gerade angesichts der weltweit immer knapper werdenden Rohstoffe wäre es sinnvoller, Materialien von Wert aus dem Müll zurückzugewinnen und sie der Industrie wieder als Ausgangssubstanz zuzuführen – sie zu rezyklieren, wie es im neudeutschen Fachjargon heißt.“[7]
- „Würde die Stadt Mannheim flächendeckend in ihrem Gebiet alle Wertstoffe, insbesondere Kunststoffe, und Biomüll getrennt erfassen und rezyklieren, hätte die Müllverbrennungsanlage Mannheim - so der BUND - mindestens 70 Prozent freie Kapazität.“[8]
- „Im vergangenen Jahr rezyklierte die Immark rund 1500 Tonnen Elektronikmüll.“[9]
- „Er amüsiert sich ein bisschen, weil die Leute es komisch fänden, dass man dieses Material rezykliere.“[10]
- „Denn von den rund 50 enthaltenen Rohstoffen im Note 7 könnten lediglich knapp zwölf rezykliert werden, heißt es.“[11]
- reflexiv: „Flüssiger Wasserstoff weist jedoch nicht nur einen dreimal höheren Energiegehalt als flüssiges Methan und Benzin auf, sondern verbrennt (bis auf vernachlässigbar geringe Mengen an Stickoxiden) schadstoffrei zu H2O, also Wasser, rezykliert sich demnach als einziger Brennstoff innerhalb der Biosphäre gleichsam selber.“[12]
- „Wurden die 50er Jahre erst nach 30 Jahren rezykliert, schafften es die siebziger Jahre innert zwei Jahrzehnten.“[13]
- „Nun rezykliere Promega Behauptungen, so Roche.“[14]
- „Doch immer öfter kommt es vor, dass Storys rezykliert werden.“[15]
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: rezyklierbar, rezyklierfähig
- Substantive: Rezyklat, Rezyklierung
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag
„recyceln“.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „rezyklieren“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „rezyklieren“
- Duden online „rezyklieren“
- Wahrig Fremdwörterlexikon „rezyklieren“ auf wissen.de
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „rezyklieren“
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 7. Band Pekt–Schi, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04803-4, DNB 965409015 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 3194.
- Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519 , Stichwort »recyclen, recyceln, recykeln«, Seite 1171.
- Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 632.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »rezyklieren« mit Verweis auf das Stichwort »recyceln«.
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 1182 mit Verweis auf das Stichwort »recyceln«, Seite 1150.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »rezyklieren« mit Verweis auf das Stichwort »recyceln«.
- Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »rezyklieren«.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 1462.
Quellen:
- ↑ Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 733.
- ↑ Nach Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 873.
- ↑ Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519 , Stichwort »recyclen, recyceln, recykeln«, Seite 1171.
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Stichwort »…ieren«, Seite 598.
- ↑ Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115 , Stichwort »recyklieren«, Seite 617.
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1 , Stichwort »rezyklieren«, Seite 1462.
- ↑ Die Welt. 28. August 1976. Zitiert nach Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519 , Stichwort »recyclen, recyceln, recykeln«, Seite 1171.
- ↑ BUND schreibt an Landrat. In: Mannheimer Morgen. Nummer 288, 15. Dezember 1986, Seite 13 .
- ↑ Beat Gerber: Goldgräber im Computerschrott. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 46, 15. November 1996, Seite 94 .
- ↑ Susan Boos: Ein AKW, sauber verpackt in tausend Gebinden. In: WOZ Online. Nummer 26/2011, 30. Juni 2011 (URL, abgerufen am 17. Februar 2017) .
- ↑ Samsungs Note-7-Debakel hat Folgen für die Umwelt. In: L’essentiel Online. 14. Oktober 2016 (URL, abgerufen am 17. Februar 2017) .
- ↑ Heinz Günther: Kraft wie von Mutter Natur. In: DIE ZEIT. Nummer 47, 17. November 1978, ISSN 0044-2070, Seite 71 (DIE ZEIT Print-Archiv, abgerufen am 17. Februar 2017) .
- ↑ Peter Niklaus Trösch: Techno aus der „Augsburger Puppenkiste“. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 6, 5. März 1996, Seite 57 .
- ↑ Patentstreit. In: Neue Luzerner Zeitung. 15. November 2003, Seite 10 .
- ↑ Python frisst einen Kerl nach den andern. Schlange im Netz. In: Tageblatt Online. 29. November 2013 (URL, abgerufen am 17. Februar 2017) .