stolz

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stolz (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
stolz stolzer am stolzesten
Alle weiteren Formen: Flexion:stolz
stolze College-Absolventinnen
stolzer Vater

Worttrennung:

stolz, Komparativ: stol·zer, Superlativ: am stol·zes·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild stolz (Info), Lautsprecherbild stolz (Info), Lautsprecherbild stolz (Österreich) (Info)
Reime: -ɔlt͡s

Bedeutungen:

seiner Fähigkeiten und Leistungen bewusst und erfreut darüber, im Selbstgefühl gestärkt
eingebildet, hochnäsig, viel Selbstbewusstsein besitzend, auf hohem Ross
erhebend, eindrucksvoll, außergewöhnlich
groß, mächtig, beeindruckend
umgangssprachlich: sehr hoch
spröde, unnahbar, zurückhaltend
veraltete Bedeutung: unartig, frech, ungehorsam

Herkunft:

Das Adjektiv stolz kommt nur im kontinentalen Westgermanischen (im engeren Sinne im Deutschen und im Niederländischen[1]) vor und geht auf das althochdeutsche stolz (überheblich, hochfahrend) zurück. Im Mittelhochdeutschen existierte stolz mit den Bedeutungen ‚töricht‘, ‚übermütig‘, ‚prächtig‘ und ‚staatlich‘. Das mittelniederdeutsche stolt stand für ‚ritterlich‘, ‚standesbewusst‘, und ‚vornehm‘. Weitere verwandte Formen sind das mittelniederländische und niederländische stout → nl (kühn) sowie das altfriesische stult (stolz). Die beiden Letztgenannten stellen sich als Ablautbildungen zu Vorformen von Stelze dar. Hieraus ergibt sich, dass die ursprüngliche Bedeutung von stolz ‚steif aufgerichtet‘ gewesen sein kann.[2]
Andere Ansichten gehen dahin, im althochdeutschen stolz ebenso wie im altfranzösischen estout aus dem lateinischen stultus → la (dumm, albern) hervorgegangene Formen zu sehen, oder eine Herkunft aus dem Germanischen zum Beispiel über das altniederfränkische *stolt anzunehmen.[2] Die Entlehnung aus dem lateinischen stultus würde indessen eine äußerst ungewöhnliche Wandlung der Bedeutung erfordern.[3]

Synonyme:

erfolgssicher, selbstbewusst, selbstsicher, siegessicher, hehr
anmaßend, arrogant, aufgeblasen, dünkelhaft, eingebildet, herablassend, hochmütig, hochnäsig, ichbewusst, selbstgefällig, selbstüberzogen, wichtigtuerisch, überheblich

Gegenwörter:

bescheiden, sich schämend
günstig

Beispiele:

„Ausgerechnet Neuseeland, dessen Einwohner sich nach einem flugunfähigen Vogel stolz Kiwis nennen, hat sich diesem ungewöhnlichen Flugsport verschrieben.“[4]
Die bestandene Prüfung machte ihn sehr stolz.
Der stolze Vater gab auf die Geburt seiner Tochter einen aus.
Annette ist viel zu stolz, um sich zu entschuldigen.
Als sie für ihr Land den Sieg holte, war es ein stolzer Augenblick.
Dieser stolze Augenblick wird ewig im Gedächtnis unseres Landes bleiben.
Der Eiffelturm ist ein stolzes Gebäude.
Die „Queen Mary II“ ist ein stolzes Schiff.
Für dies einfache Hemd ist das ein stolzer Preis.
Das Herz der stolzen Jungfrau kann niemand gewinnen.
Dies ist ein stolzes Kind. Es treibt den ganzen Tag nur Schabernack.

Redewendungen:

stolz wie Oskar
stolz wie ein Pfau

Charakteristische Wortkombinationen:

mit/zu Recht stolz, mit stolz erhobenem Haupt, stolz berichten, stolz darauf, stolz drauf, stolz herumzeigen, stolz mitteilen, stolz präsentieren, stolz verkünden
stolz posieren, einherschreiten

Wortbildungen:

stolzgeschwellt, stolzieren, Stolz

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „stolz
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „stolz
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „stolz“, Seite 1525
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalstolz

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, „stolz“, Seite 817
  2. 2,0 2,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „stolz“, Seite 1369
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, „stolz“, Seite 887
  4. Bernd Müllender: Der Mensch als Jo-Jo. In: Zeit Online. 14. Dezember 1990, ISSN 0044-2070 (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Stola, Stolo, Stotz