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Worttrennung:
- Kom·pe·tenz, Plural: Kom·pe·ten·zen
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Kompetenz (Info)
- Reime: -ɛnt͡s
Bedeutungen:
- persönliches Vermögen, Fähigkeit
- auferlegte Zuständigkeit, Befugnis
- Linguistik: kein Plural: Fähigkeit des Sprechers einer Sprache, mit einer begrenzten Anzahl von Elementen und Regeln eine unbegrenzte Zahl von Äußerungen zu bilden und zu verstehen sowie über die sprachliche Richtigkeit von Äußerungen zu entscheiden
- Biologie: zeitlich begrenzte Reaktionsbereitschaft von Zellen gegenüber einem bestimmten Entwicklungsreiz
- veraltete Bedeutung: die nichtpfändbaren Mittel, die zum Unterhalt eines Klerikers benötigt werden
Herkunft:
- von lateinisch competentia → la = das Zusammentreffen, Symmetrie im 16. Jahrhundert entlehnt; Die Bedeutung entwickelt sich von Einkünfte, „Recht auf Abgaben“ zu Fähigkeit, Zuständigkeit im 19. Jahrhundert, unter Einfluss von dem Adjektiv kompetent[1][2]
Synonyme:
- Befähigung, Begabung, Beschlagenheit, Fähigkeit, Fertigkeit, Können, Qualifikation, Sachverstand, Sachverständnis, Talent
- gehoben: Vermögen
- Entscheidung / Entscheidungsbefugnis, Zuständigkeit, Zuständigkeitsbereich
- Sprachfähigkeit
- Zellkompetenz
Gegenwörter:
- Inkompetenz
- Performanz, Sprachverwendung
Oberbegriffe:
- kommunikative Kompetenz
Unterbegriffe:
- Basiskompetenz, Deutungskompetenz, Entscheidungskompetenz, Fachkompetenz, Gesundheitskompetenz, Kurkompetenz, Lesekompetenz, Lösungskompetenz (→ Problemlösungskompetenz), Methodenkompetenz, Personalkompetenz, Sachkompetenz, Schreibkompetenz, Sozialkompetenz, Spielkompetenz, Sportkompetenz, Sprachkompetenz, Verkehrskompetenz
- Kompetenzkompetenz, Richtlinienkompetenz
- Sprachkompetenz
Beispiele:
- „Das Deltafliegen stellt besonders hohe Ansprüche an die körperliche Leistungsfähigkeit, die physisch-technische Kompetenz, die Geländebeurteilung, das Erspüren von Aufwinden.“[3]
- Ich zweifle an der Kompetenz meines Augenarztes.
- „Trimethoxyphenethylamin, wiederholte Nobbi, im Bewusstsein seiner wissenschaftlichen Kompetenz jede Silbe auskostend, auch Meskalin genannt.“[4]
- Es liegt nicht in Ihrer Kompetenz.
- Mit Kompetenz ist in der Linguistik die Fähigkeit des Sprechers einer Sprache gemeint, beliebige Sätze sprachlich (grammatisch, semantisch) zu verstehen und ihre Korrektheit zu beurteilen.
- „Dieser Gedanke setzt sich in jüngeren Theorien fort, etwa im Begriff der »Kompetenz«, des Sprachvermögens, das aufgrund eines vorgegebenen Regelsystems beliebig viele Sätze in einer Sprache zu erzeugen vermag, während demgegenüber die »Performanz« die tatsächliche Äußerung einer begrenzten Zahl bestimmter Sätze ist.“[5]
- „Wir gehen hierbei von der Annahme aus, daß die Kenntnis dieser Regeln ein Teil der sprachlichen Kompetenz des Dialektsprechers ist…“[6]
- „Umgekehrt muß der EN aber erst noch gelernt werden, was dann die Kompetenz belastet.“[7]
- „Die Zellen verschiedener Lebewesen besitzen die Möglichkeit, DNA, die außerhalb dieser Zellen vorliegt, aufzunehmen und in das eigene Genom zu integrieren. Dieser Umstand wird in der Gentechnik ausgenutzt. In den allermeisten Fällen müssen die Zellen vorbereitet, also kompetent gemacht werden. Man spricht dann von künstlicher Kompetenz.“[8]
- Dieses Objekt kann nicht gepfändet werden, es gehört zur so genannten Kompetenz des Schuldners.
Charakteristische Wortkombinationen:
- fachliche, politische, wirtschaftspolitische Kompetenz
- Kompetenz absprechen, ausweiten, erwerben
- Kompetenzen abgeben, abstecken; die Kompetenzen beschneiden, überschreiten
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: kompetent, inkompetent
- Substantive: Kompetenzbereich, Kompetenzfrage, Kompetenzgerangel, Kompetenzkonflikt, Kompetenzmodell, Kompetenzorientierung, Kompetenzrahen, Kompetenzstreit, Kompetenzstreitigkeit, Kompetenzüberschreitung, Kompetenzverlust, Kompetenzverteilung, Kompetenzzentrum
- Kompetenzausscheidung
Übersetzungen
persönliches Vermögen, Fähigkeit
auferlegte Zuständigkeit, Befugnis
sprachliche Fähigkeiten eines Muttersprachlers
zeitlich begrenzte Reaktionsbereitschaft von Zellen gegenüber einem bestimmten Entwicklungsreiz
nichtpfändbare Mittel, die zum Unterhalt eines Klerikers benötigt werden
- Wikipedia-Artikel „Kompetenz“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kompetenz“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kompetenz“
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Kompetenz vs. Performanz“. ISBN 3-520-45203-0.
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Kompetenz vs. Performanz“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
- Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Kompetenz“. ISBN 3-494-02050-7.
- Duden online „Kompetenz“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kompetenz“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 515.
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 699
- ↑ Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1 , Seite 95.
- ↑ Ulla Hahn: Wir werden erwartet. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04782-3, Seite 164.
- ↑ Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 7 f. ISBN 3-596-26491-X.
- ↑ Sascha W. Felix, Dagmar Kühl: Hierarchien phonologischer Regeln bei Dialektsprechern. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft, Band 1, 1982, Heft 2, Seite 179-200, Zitat Seite 182.
- ↑ Gerhard Koß: Namenforschung. Eine Einführung in die Onomastik. Niemeyer, Tübingen 1990, ISBN 3-484-25134-4, Seite 52. EN: Eigenname.
- ↑ Zellkompetenz. Abgerufen am 12. Oktober 2021.