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Worttrennung:
- Mau·schel, Plural: Mau·schel
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Mauschel (Info)
Bedeutungen:
- früher, veraltet spöttisch sowie verächtlich: (armer) Jude
Herkunft:
- Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert bezeugt.[1] Es gibt verschiedene Erklärungsversuche zur Herkunft des Wortes.
- Laut Duden handelt es sich um eine Entlehnung aus gleichbedeutendem rotwelsch Mauschel, einer Koseform des jiddischen Vornamens משה (YIVO: Moyshe) , der seinerseits auf die hebräische Form מֹשֶׁה (CHA: Mōšæ(h)) ‚Mose, Moses‘ zurückgeht. »Mauschel« war ursprünglich der Spottname für einen jüdischen Händler.[2][3]
- Laut Althaus kann das Wort ebenso von jiddisch מושל (YIVO: moyshl) ‚Herrscher, Gewaltiger, Regent‘ stammen, welches ebenfalls in den Formen Moschel und Mauschel „Erster, Oberster in der Regierung, im Gericht; Präsident, Richter; Inquirent, Polizeichef“ im Rotwelschen bezeugt ist.[4]
Beispiele:
- „»Verdammter Mauschel!« donnerte der Stadtschreiber und riß den Juden von Dagobert hinweg.“[5]
- „Paul war bisher immer Primus gewesen. Heute hatte ihn der Lehrer abgesetzt und gesagt, ein »Mauschel« dürfte in einer christlichen Klasse nicht regieren. Paul berief sich vergebens trotzig auf sein Recht; er wurde vom Lehrer verspottet und nach der Stunde von der ganzen Klasse gehänselt.“[6]
- „»Und für was zeigen Sie mir denn das, Sie Mauschel!« fuhr er wütend gegen den Juden los.“[7]
Wortbildungen:
- mauscheln (→ Gemauschel, Mauschelbete, Mauschelbruder, Mauscheldeutsch, Mauschelei, Mauscheln)
Übersetzungen
früher, veraltet spöttisch sowie verächtlich: (armer) Jude
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1124
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 858
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Mauschel“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 unter dem Lemma »mauscheln«, Seite 607
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 858
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1124
- ↑ Hans Peter Althaus: Mauscheln. Ein Wort als Waffe, 1. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin - New York, 2002. Seite 419 ISBN 3110172909
- ↑ Karl Spindler → WP: Der Jude. In: Projekt Gutenberg-DE. Fünfzehntes Capitel (URL) .
- ↑ Fritz Mauthner → WP: Der neue Ahasver. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel XVII (URL) .
- ↑ Emil Ertl → WP: Die Leute vom Blauen Guguckshaus. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL) .