Kur

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Kur (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Kur die Kuren
Genitiv der Kur der Kuren
Dativ der Kur den Kuren
Akkusativ die Kur die Kuren

Worttrennung:

Kur, Plural: Ku·ren

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kur (Info)
Reime: -uːɐ̯

Bedeutungen:

Maßnahmen zur medizinischen Vorsorge und Rehabilitation

Herkunft:

seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; von lateinisch: cura → la = „Sorge, Fürsorge“ entlehnt[1]

Synonyme:

Kuraufenthalt, Kurtherapie

Oberbegriffe:

Heilbehandlung, Heilmaßnahme

Unterbegriffe:

Mutter-Kind-Kur, Vater-Kind-Kur
Komposita nach Methode oder Mittel: Allgemeinkur, Spezialkur; Badekur, Bewegungskur, Entziehungskur, Fangokur, Fastenkur, Frischkur, Hungerkur, Kneippkur, Liegekur, Luftkur, Massagekur, Mastkur, Rollkur, Schlafkur, Schonkur, Schröpfkur, Sandkur, Seekur, Sonnenkur, Schwefelkur, Trinkkur, Vitaminkur, Wasserkur; drastische Methode: Rosskur
Komposita nach Organ oder Störung: Haarkur, Herzkur, Gallenkur, Leberkur, Lungenkur, Nierenkur, Rückenkur; Steinkur
Komposita nach dem Ziel: Abmagerungskur, Entfettungskur, Entschlackungskur, Entwöhnungskur, Mutter-Kind-Kur, Schlankheitskur, Schönheitskur, Verjüngungskur
salopp, oft uneigentlich: Fresskur, Saufkur

Beispiele:

Mein Arzt hat mir sechs Wochen Kur verordnet.
Die Kur schlug bei mir nicht an. Nach dem Ende der Kur ging es mir nicht anders als vor Kurbeginn.
„Er hatte sich mit seiner Frau Cläre zur Kur ins mondäne Karlsbad zurückgezogen.“[2]
„Ich beabsichtigte, dort zu bleiben, um mich einer großen Kur zu unterziehen.“[3]

Redewendungen:

Dagegen hat man noch keine Kur erfunden!

Charakteristische Wortkombinationen:

in Kur gehen, eine Kur abbrechen, eine Kur antreten, eine Kur beantragen, eine Kur machen, eine Kur verlängern, eine Kur nehmen, eine Kur schlägt an, jemandem eine Kur verordnen, jemandem eine Kur verschreiben, eine Kur (nicht) vertragen, eine Kur gebrauchen oder vertragen können

Wortbildungen:

Adjektiv: kurlich
Substantive: Kuranlagen, Kuranwendung, Kuraufenthalt, Kurarzt, Kurbad, Kurbeginn, Kurbekanntschaft, Kurbetrieb, Kureinrichtung, Kurende, Kurerfolg, Kurgast, Kurgebäude, Kurgesellschaft, Kurhaus, Kurhotel, Kurkapelle, Kurkonzert (→ Kinderkurkonzert), Kurorchester, Kurort, Kurpackung, Kurpark, Kurpension, Kurpfuscher, Kursaison, Kurtaxe, Kurtourismus, Kurverwaltung, Kurwerk, Kurwesen; ironisch: Kurschatten
Verb: kuren

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Kur
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kur
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kur
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKur
Duden online „Kur (Behandlung, Pflege)

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 548.
  2. Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 22.
  3. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band X. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 47.
Singular Plural
Nominativ die Kur die Kuren
Genitiv der Kur der Kuren
Dativ der Kur den Kuren
Akkusativ die Kur die Kuren

Alternative Schreibweisen:

alt in Zusammensetzungen oft: Chur

Worttrennung:

Kur, Plural: Kuren

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kur (Info)
Reime: -uːɐ̯

Bedeutungen:

Wahlversammlung zur Bestimmung des Königs oder Kaisers im Heiligen Römischen Reich

Herkunft:

aus mittelhochdeutsch: kure, siehe auch Kür[1]

Oberbegriffe:

Wahl; Bestimmung

Beispiele:

Vor der Kur unternahmen die Gesandten der Kandidaten alles, die Kurfürsten für ihr Bestreben einzunehmen.

Wortbildungen:

Kurfürst

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Kur
Wikisource-Quellentext „Die Goldene Bulle mit den Bestimmungen zur Kaiserwahl
Duden online „Kur (Wahl)

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 461, Eintrag „Kür“.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Chor


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