Scham

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Scham (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Scham
Genitiv der Scham
Dativ der Scham
Akkusativ die Scham

Worttrennung:

Scham, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Scham (Info)
Reime: -aːm

Bedeutungen:

angstbesetztes Empfinden, das meist durch eigenes und von anderen beobachtbares Fehlverhalten ausgelöst wird, durch das man deren Achtung zu verlieren droht
gehoben: die Gegend der Geschlechtsteile beim Menschen

Herkunft:

Das Wort geht über mittelhochdeutsch scham → gmh/schame → gmh und althochdeutsch scama → goh auf germanisch *skamoSchande, Beschämung“ zurück; belegt seit dem 8. Jahrhundert; nur im Deutschen entwickelte sich die Bedeutung „Schamgefühl“ und das Verständnis des Begriffs als verhüllende Bezeichnung für die Geschlechtsteile; die genaue Herkunft ist nicht sicher geklärt[1][2]

Synonyme:

Blöße, Genitalbereich, Intimbereich, Schambereich, Schamgegend, Schamregion, Schamzone; wissenschaftlich: Regio pubica

Sinnverwandte Wörter:

Scheu, Züchtigkeit, sich genieren, eine Blamage empfinden
Geschlechtsorgan, Geschlechtsteil, Schritt

Gegenwörter:

Schamlosigkeit

Oberbegriffe:

Emotion
Körperbereich, Körperregion, Körperzone

Unterbegriffe:

Flugscham, Fremdscham, Impfscham, Kollektivscham

Beispiele:

Als alle mich nackt sehen konnten, war meine Scham groß.
Vor Scham errötete er tief.
„Die Folterknechte dürfen sich über alle Gebote der Scham und alle Bestimmungen des weltlichen und kirchlichen Rechts hinwegsetzen.“[3]
„Diese Scham überfiel sie plötzlich, durchdrang ihre Gesten, verschattete ihre Schönheit und machte ihre Augen stumpf.“[4]
„Das Gefühl übermannte mich; doch ich empfand eher Scham als Rührung.“[5]
„Die Scham überrollte mich in großen Wellen und ich spürte, dass ich rot wurde.“[6]
Bedecke deine Scham!
„Ein eiserner Handlauf hatte sich in die Hüfte gebohrt und war bei ihrer Scham wieder aus dem Körper herausgetreten.“[7]
„Bis auf die türkis geäderten Brüste, die leicht gebräunten Schultern und Schenkel war ihr Körper vom Wasser umspült, und träge seifte sie ihre Scham ein.“[8]
„Sie öffnete ihre Scham, als ziehe sie einen Vorhang beiseite; der arme Betrachter geriet in stärkste Bedrängnis.“[9]
„Simen Tjing betrachtete und betastete seine Partnerin: weich und zart war ihre Haut, dicht und fest standen die Haare um ihre Scham.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

ohne jede Scham; nur keine falsche Scham!

Wortbildungen:

Beschämung, schämen, Schamesröte, Schamfrist, Schamgefühl, Schamgrenze, schamhaft, Schamhaftigkeit, schämig, Schamkultur, schamlos, schamrot, Schamröte, schamverletzend, schamvoll, Schamwand, Unverschämtheit, verschämt, Verschämtheit
Schambehaarung, Schambein, Schamberg, Schamdreieck, Schamfuge, Schamgegend, Schamglied, Schamhaar, Schamhügel, Schamkapsel, Schamlippe, Schamritze, Schamspalte, Schamteile, Schamtuch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Scham
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Scham
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Scham
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Scham
The Free Dictionary „Scham
Duden online „Scham
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalScham

Quellen:

  1. Wahrig Herkunftswörterbuch „Scham“ auf wissen.de
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Scham“, Seite 792.
  3. Kurt Baschwitz: Hexen und Hexenprozesse. Die Geschichte eines Massenwahns. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1966, Seite 236.
  4. Anaïs Nin: Ein Spion im Haus der Liebe. Roman. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983 (übersetzt von Rolf Hellmut Foerster), ISBN 3-423-10174-1, Seite 19. Englisches Original 1954.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 242.
  6. Elisabeth Beer: Die Bücherjägerin. Roman. 1. Auflage. DuMont, Köln 2023, ISBN 978-3-8321- 6638-0, Seite 116.
  7. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 157.
  8. John Updike: Ehepaare. Roman. 21. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2002 (übersetzt von Maria Carlsson), ISBN 3-499-11488-7, Seite 430. Englisches Original 1968.
  9. Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 12.
  10. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 2, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 402. Chinesisches Original 1755.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Charme, Schaum
Anagramme: Machs, Schma