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Anmerkung zur Steigerung:
- Diese ist möglich, allerdings wird das Adjektiv fast nur prädikativ und adverbiell verwendet.
Worttrennung:
- egal, Komparativ: ega·ler, Superlativ: am egals·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: egal (Info), egal (Info)
- Reime: -aːl
Bedeutungen:
- umgangssprachlich: gleichgültig
- bündig, eben
- veraltet: zu dem anderen passend
Herkunft:
- Übernahme in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts von französisch égal → fr, "gleich", welches auf lateinisch aequālis → la "eben, gleich" zurückgeht (davon abgeleitet ist das lateinische Verb aequare, woraus sich Äquator, adäquat oder Equilibrium ableiten). Die Bedeutung "gleichgültig" wird erst im 19. Jahrhundert aus dem Französischen übernommen.[1]
Synonyme:
- gegenstandslos, banane, latte, rille, piepe, schnuppe, schnurz, wurscht, Wurst, bums, Erbse, wumpe, wuppe; schriftdeutsch: einerlei
- bündig, eben, plan, symmetrisch
Sinnverwandte Wörter:
- gleich, gleichgültig
- gleich, passend
Gegenwörter:
- wichtig, bedeutend
- unegal
- unangemessen, unpassend
Unterbegriffe:
- Steigerungen: piepegal, piepschnurzegal, scheißegal, schietegal, schnurzegal
Beispiele:
- Das ist mir so was von egal!
- „»Ist mir egal« klingt für viele nach Wurschtigkeit und irgendwie beleidigend.“[2]
- Ein Schlag mit dem Hammer, und es ist egal!
Vor allem früher in der Bedeutung ‚gleichmäßig‘ war auch die Steigerung üblich:
- „Es ist ja dann irgendwie egal, und wird heute zunehmend egaler, wo du sitzt, wenn der Laden läuft.“[3]
- „Am egalsten war mir der abfällige Blick von Frau Nöthisgut, als sie mein Arbeitsblatt sah.“[4]
- „Alles scheint egal, immer egaler, je mehr Mahnungen und Vollstreckungsbescheide eintrudeln, je enger sich die stoischen Hände der Gerichte und die prolligen Krallen der Inkassounternehmen um seinen Hals legen.“[5]
- „Aber ich merke, wie mir das immer egaler wird.“[6]
- „Allerdings vermute sie, dass diese mehrere Verhältnisse gehabt habe und ihr Herr Huber immer egaler geworden sei.“[7]
- „Farbstoffe, die am wenigsten ausgezogen werden, färben auch am egalsten.“[8]
- „Relativ am egalsten ist die Granulierung der Kopffläche.“[9]
- „Den fertigen Guß überstreut man vor der Erstarrung zuletzt mit Sand, was am egalsten durch ein Sieb geschieht.“[10]
- „Das Weibchen sieht noch mehr einer Feldlerche ähnlich, als das Männchen; denn es ist am ganzen Oberleibe rostgrau mit dunkelbraunen länglichen Flecken; an den Backen braun; am Unterleib schmutzig weiß mit einzeln länglich eyrunden Längsflecken, die an der Kehle am egalsten stehen und am kleinsten sind, an den Seiten auch sehr einzeln stehen und am größten sind.“[11]
Noch seltener ist die attributive Verwendung:
- „Sie haben alle egale Kleider, Gesichter und Redensarten.“[12]
- „Bei diesen Waren stehen dann meist der egale Warenausfall, die Fehlerlosigkeit der Ware und die Reinheit des Warenbildes im Vordergrund, und diese Eigenschaften stellen die qualitätsentscheidenden Merkmale des Artikels dar.“[13]
- „, wenn sonst richtig gearbeitet wurde, kann es sich dabei nur um kleine Fehler handeln, die noch keinen merklich schädlichen Einfluß auf das Resultat haben: in letzter Linie aber bietet dann der egale, gleichmäßig gute Ausfall der Partien im großen den besten Beweis für die Richtigkeit der Theorie und deren Anwendung.“[14]
- „Es ist ein Ding, das gar nicht interessiert, ein Gewäsche, das nichts taugt, als die Zeit zu verderben; forcirte Gedanken, weil der Herr Professor die Natur nicht gesehen hat, ewig egale Wendungen; denn Schlacht ist Schlacht, und die Situationen, die es etwa reicht, sind sehr abgenutzt.“[15]
Vor allem fachsprachlich war sogar attributive Steigerung möglich:
- „Die auf einen Baum aufgewickelte Kette stellt die egalste Packung dar.“[16]
- „Die egalste Sorte wird Caracolilo genannt, weil die Bohnen rund, wie kleine Schnecken sind.“[17]
Redewendungen:
- das ist mir egal, egal ist 88
Wortfamilie:
- scheißegal
- egalisieren, Egalität
Übersetzungen
umgangssprachlich: gleichgültig
Dialektausdrücke:
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- Bayrisch: wurscht
- Kölsch: ejaal
- Schwäbisch: gleich, oinawäg
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bündig, eben
Dialektausdrücke:
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- Bayrisch: wurscht
- Kölsch: ejaal
- Schwäbisch: gleich, oinawäg
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veraltet: zu dem anderen passend
Dialektausdrücke:
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- Bayrisch: wurscht
- Kölsch: ejaal
- Schwäbisch: gleich, oinawäg
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- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „egal“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „egal“
- The Free Dictionary „egal“
- Duden online „egal (gleich, einerlei)“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „egal“.
- ↑ Nadja Schlüter: Sagt öfter „Ist mir egal!“. jetzt.de, Süddeutsche Zeitung GmbH, München, Deutschland, 15. September 2019, abgerufen am 18. September 2019 (Deutsch).
- ↑ Michalina Seekamp: Die Trägheit der deutschen Musikunternehmen bei technologischem Wandel. Springer, 2017, Seite 238 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Barbara van den Speulhof: Pippa, die Elfe Emilia und die Katze Zimtundzucker. S. Fischer Verlag, 2012 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Thomas Melle: 3000 Euro. Rowohlt, 2014 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Maike Dugaro, Anne-Ev Ustorf: Mauerpost. cbj, 2019 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Felix Segmiller, Manuela Dudeck: Psychiatrische Beispielgutachten. Kohlhammer, Stuttgart 2018 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Chemisches Zentralblatt. Akademie-Verlag, 1943, Seite 2346 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Birkäuser, 1921, Seite 28 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Johann-Gottfried Dingler (Herausgeber): Polytechnisches Journal. Cotta, Seite 295 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Johann Georg Krünitz: Ökonomische-technologische Encyklopädie. Hundert und ein und zwanzigster Theil, Joachim Pauli, Berlin 1812, Seite 543 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ J. Lehmann (Redaktion): Magazin für die Literatur des Auslandes. Einundfunfzigster Band, Veit & Comp., Berlin 1857, Seite 37 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Melliand textilberichte. 1962, Seite 1278 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Franz Erban: Theorie und Praxis der Garnfärberei mit den …. Springer, 1906, Seite 412 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Heinrich Viehoff: Goethe's Leben. Erster Theil, Ad. Becher, Stuttgart 1847, Seite 282 (Aus einem Brief von Goethe, Zitiert nach Google Books)
- ↑ Gustav Ullmann: Die Apparatefärberei. Mit 128 in den Text gedruckten Figuren.. Julius Springer, Berlin 1905, Seite 87 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ A. von Bülow: Der Freistaat Nicaragua in Mittel-Amerika. Gustav Hempel, Berlin 1849, Seite 98 (Zitiert nach Google Books) .
Worttrennung:
- egal
Aussprache:
- IPA: [1]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch: fortwährend, immer, stets
Herkunft:
- in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl über die Bedeutung „gleichförmig“ vom identisch geschriebenen Adjektiv[2]
Synonyme:
- andauernd, dauernd, immerzu, in einem fort, in einer Tour, permanent, ständig, stets und ständig
Gegenwörter:
- ab und zu
Beispiele:
- Du bist egal am paffen.
Übersetzungen
landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch: fortwährend, immer, stets
Dialektausdrücke:
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- Hamburgisch: andáuernd
- Hannöversch: egaleweg
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- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal“
- Duden online „egal (stets, immer)“
Quellen:
- ↑ Lautschrift nach: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort „2egal“.
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal“