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Worttrennung:
- kü·ren, Präteritum: kür·te, Partizip II: ge·kürt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: küren (Info)
- Reime: -yːʁən
Bedeutungen:
- veraltet, allgemein: auswählen, eine Entscheidung für etwas treffen
- jemandem einen Titel verleihen; eine von einer Jury vergebene Auszeichnung verleihen
- einen Amtsträger, zum Beispiel einen Kaiser durch die Kurfürsten wählen
Herkunft:
- Die Ableitung küren zum Substantiv althochdeutsch churi, mittelhochdeutsch kür ist laut Duden seit dem 17. Jahrhundert belegt.[1] Pfeifer datiert das Verb ins Mittelhochdeutsche, also etwas früher.[2] Der Wortstamm geht auf eine indogermanische Wurzel *geus- zurück und ist verwandt mit Gusto.[3] Verwandt, aber etymologisch nicht identisch ist das aus dem Altgermanischen stammende, in Infinitiv und Präsens heute veraltete Verb kiesen, dessen starke Vergangenheitsformen kor, gekoren heute synchronisch mit küren verbunden werden.
Synonyme:
- kiesen, wählen, auswählen, erwählen
Sinnverwandte Wörter:
- ernennen, nominieren, auszeichnen
- weihen
Unterbegriffe:
- erküren
Beispiele:
- „So rennet nun alles in vollem Galopp / Und kürt sich im Saale sein Plätzchen“ (Goethe, Hochzeitslied)
- Zur deutschen Weinkönigin wurde diesmal eine junge Pfälzerin gekürt.
- Tomas ist schon wieder zum „Mitarbeiter der Woche“ gekürt worden.
- Es ist Aufgabe des Vorstands, den Sieger zu küren.
- „Sie küren beim Tod des alten Herrschers den neuen Monarchen, und zwar stets den ältesten Sohn des Oba.“[4]
- „Sang doch damals aus allen Herzen das Lied Schenkendorfs: »Wollt Ihr keinen Kaiser küren?«“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- zum … des Jahres küren, zum … des Monats küren, zum besten … küren, zur schönsten … küren; jemand ist zum Spitzenkandidaten seiner Partei gekürt worden
- zum Kaiser küren
Wortbildungen:
- krüsch
Übersetzungen
veraltet, allgemein: auswählen, eine Entscheidung für etwas treffen
jemandem einen Titel verleihen; eine von einer Jury vergebene Auszeichnung verleihen
einen Amtsträger, zum Beispiel einen Kaiser durch die Kurfürsten wählen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „küren“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „küren“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „küren“
- The Free Dictionary „küren“
- Duden online „küren“
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4 , Stichwort: „Kür“.
- ↑ Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „Kür“.
- ↑ Online Etymology Dictionary
- ↑ Cay Rademacher: Die Magie der Kriegerkönige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014 , Seite 24-37, Zitat Seite 31.
- ↑ Joseph August Lux: Das goldene Buch der Vaterländischen Geschichte für Volk und Jugend Österreichs. Abgerufen am 18. März 2021.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: führen, rühren