Frost

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Frost (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Frost die Fröste
Genitiv des Frosts
des Frostes
der Fröste
Dativ dem Frost
dem Froste
den Frösten
Akkusativ den Frost die Fröste
Frost auf einem Stück Wiese

Worttrennung:

Frost, Plural: Frös·te

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Frost (Info)
Reime: -ɔst

Bedeutungen:

äußere, sowohl strenge als auch milde Kälte, die bei Temperaturen im Bereich unter null Grad Celsius, also unterhalb des Gefrierpunktes von Wasser, eintritt
metonymisch: gefrorene Scholle, gefrorener Acker, gefrorener Boden, gefrorene Erde
übertragen, beim Menschen, von Gefühls- bzw. Krankheitszuständen: inneres menschliches Empfinden von Kälte

Herkunft:

mittelhochdeutsch vrost althochdeutsch frost, westgermanisch *frusta-; belegt seit dem 8. Jahrhundert;[1] bezeugt in gotisch frius, altsächsisch frost, nnl. vorst, friesisch forst, angelsächsisch fyrst, frost, englisch frost, altnordisch frost (n), schwedisch, dänisch frost

Synonyme:

Kälte

Oberbegriffe:

Witterungszustand
Affektbezeichnung, Befindlichkeit

Unterbegriffe:

Barfrost, Bodenfrost, Dauerfrost, Feinfrost, Frühfrost, Herbstfrost, Kahlfrost, Kältefrost, Morgenfrost, Nachtfrost, Permafrost, Raufrost, Spätfrost, Tieffrost, Winterfrost
Fieberfrost, Schüttelfrost

Beispiele:

In diesem Winter bleibt der Frost meist aus.
„Nachdem John sein Frühstück wortlos verzehrt hatte, ging er, den Frost und das bläulich flimmernde Mondlicht verfluchend, fort.“[2]
„Die Gesichter waren verschlafen, Unwille lag auf ihnen, der Unwille, aus dem wenigstens animalisch erwärmten Bett in den Frost der Straße, aus der Ruhe in harte Fron zu müssen.“[3]
„Nach ein paar Frösten war es wieder warm geworden.“[4]
„Lange vor Weihnachten kam der erste Frost, es fiel der erste Schnee.“[5]
„Im Winter bietet Laub vielen Tieren Schutz vor Kälte und Frost: Igeln, aber auch Würmern, Spinnen, Asseln und Insekten.“[6]
Um den Toten zu bestatten, mussten sie in den Frost graben.
Von seinem Blick geht ein eisiger Frost aus.
Nach dem Fieber wurde er von Frösten geschüttelt.
„Victoirens Lippen flogen, ihre Sicherheit verließ sie, und ein Frost schüttelte sie.“[7]

Redewendungen:

offener Frost oder (veraltet) barer Frost, (untergegangen) blacher Frost: Kälte ohne Schnee
in den Frost graben: in die gefrorene Erde, in den gefrorenen Boden graben
jemand ist vom Frost befallen: jemand hat Schüttelfieber

Charakteristische Wortkombinationen:

ein strenger Frost, leichter Frost, geringer Frost, starker Frost, stechender Frost, früher Frost, später Frost, einsetzender Frost
in den Frost graben
heftiger Frost, Frost und Hitze haben, vom Frost geschüttelt, glühender Frost, der Frost des Todes, gelähmt vom Frost des Alleinseins

Wortbildungen:

Frost-Tau-Wechsel, Väterchen Frost, Frostabend, (veraltet) Frostabwehr, frostabwehrend, frostanfällig, Frostanfälligkeit, Frostaufbruch, Frostaufwölbung, Frostbad, frostbeständig, frostbedeckt, Frostbeulchen, Frostbeule, frostblau, Frostdecke, Frosteinbruch, Frosteis, fröstelnd, frostempfindlich, Frostempfindlichkeit, frosterstarrt, frostfest, Frostfestigkeit, frostfrei, (untergegangen) frostgebunden, Frostgefahr, frostgefährdet, frostgerötet, (veraltend) Frostgeschwulst, (veraltet) frostgespitzt, (veraltet) Frostgewitter, Frostgrenze, frosthart, Frosthärte, frostig, Frostigkeit, frostkalt, frostklamm, frostklappernd, frostklar, frostklirrend, frostknirschend, Frostloch, Frostluft, Frostmilderung, Frostnacht, Frostperiode, frostresistent, Frostresistenz, Frostsalbe, Frostschaden, Frostschutz, Frostschutzmittel, frostsicher, Frostspanner, froststarr, froststeif, Frosttag, (veraltet) frosticht, Frostverschärfung, Frostwarndienst Frostwarnung, Frostwetter, Frostwiderstandsfähigkeit, Frostverwitterung, frostzitternd; entfrosten, Entfrosten, Defroster, Permafrost
Frostbohrer
Frösteler, Fröstler, fröstelig, frösteln, frostern, frostig, Frostigkeit, frostklappernd, Frostableiter, Frostbeule, (veraltend) Frostfieber, Frostgesicht, (veraltet) Frosthitze

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Frost
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Frost
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFrost
The Free Dictionary „Frost
Duden online „Frost

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Frost“, Seite 319.
  2. Juri Rytchëu: Traum im Polarnebel. 3. Auflage. Unionsverlag, Zürich (Originaltitel: Сон в начале тумана, übersetzt von Arno Specht), ISBN 978-3-293-20351-8, Seite 255.
  3. Egon Erwin Kisch: Experiment mit einem hohen Trinkgeld. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 73-77, Zitat Seite 77. Datiert 1925.
  4. Ludwig Renn: Krieg. Aufbau, Berlin 2014 (Erstmals veröffentlicht 1928), ISBN 978-3-351-03515-0, Zitat Seite 126.
  5. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 256.
  6. Bodenschutz im Alltag. umweltbundesamt.de, Umweltbundesamt, Präsidialbereich / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dessau-Roßlau, Deutschland, 19. Januar 2021, abgerufen am 29. Mai 2024.
  7. Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 70. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.

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ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Frist, Frust
Anagramme: forst, Forst, Forts, Torfs