Genosse

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Genosse (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Genosse die Genossen
Genitiv des Genossen der Genossen
Dativ dem Genossen den Genossen
Akkusativ den Genossen die Genossen
Genossen

Worttrennung:

Ge·nos·se, Plural: Ge·nos·sen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Genosse (Info)
Reime: -ɔsə

Bedeutungen:

jemand, der eine andere Person durch bestimmte Lebensbereiche oder Unternehmungen begleitet
parteioffizielle Anrede und Bezeichnung in politisch links orientierten Parteien, Vereinen, Gruppierungen und so weiter; in Österreich im parlamentarischen Gebrauch für Abgeordnete aller Parteien, wenn bei Anträgen nicht alle Namen genannt werden[1]
bis 1990 offizielle Anrede in der NVA, der Volkspolizei, des MfS und Ähnlichem in der ehemaligen DDR
offizielle Anrede in einigen realsozialistischen (ehemalige Sowjetunion, Bulgarien unter anderem) sowie anderen sozialistischen Staaten (China) und in deren bewaffneten Organen
Mitglied einer Genossenschaft

Abkürzungen:

Gen.

Herkunft:

mittelhochdeutsch genōze, althochdeutsch ginōz, germanisch ga-nauta- „Genosse“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[2]

Synonyme:

Gefährte, Kamerad, Kampfgefährte, Kollege, Komplize, Kumpan, Kumpel, Mitstreiter, Waffenbruder, Weggefährte
Herr
Genossenschafter

Weibliche Wortformen:

Genossin

Oberbegriffe:

Genossenschaft, Gemeinschaft, Menschengruppe
Mitglied

Unterbegriffe:

Altersgenosse, Amtsgenosse, Artgenosse, Berufsgenosse, Betriebsgenosse, Bettgenosse, Bundesgenosse, Deichgenosse, Eidgenosse, Fachgenosse, Geschlechtsgenosse, Gesinnungsgenosse, Glaubensgenosse, Hausgenosse, Jagdgenosse, Kampfgenosse, Leidensgenosse, Mitgenosse, Schicksalsgenosse, Skigenosse, Sportgenosse, Stammesgenosse, Tischgenosse, Volksgenosse, Zeitgenosse, Zellengenosse, Zimmergenosse
Parteigenosse

Beispiele:

Die Genossen tagen nebenan.
„Antrag der Abgeordneten Anna Elisabeth Aumayr und Genossen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über das Inverkehrbringen von Zier-, Gemüse- und Obstarten (Pflanzgutgesetz 1997), BGBl. I Nr. 73/1997, geändert wird (833/A)“[3]
Die Versammlung der Genossen fand letzten Donnerstag statt.
„Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des »Yeah, Yeah, Yeah!«, und wie das alles heißt, sollte man doch Schluß machen. Ja?!“ (Walter Ulbricht)
Genossen und Genossinnen, wir nehmen keinen Stimmzettel in die Hand, wir wählen nicht.“[4]
„So etwas kennen die Genossen seit vielen Jahren nicht.“[5]
„Doch allzu konkret werden die Genossen nicht.“[6]
„Gestatten Sie, dass ich eintrete, Genosse Oberst?“
„Verkehrskontrolle. Genosse Bürger, fahren Sie rechts ran und hauchen Sie mich mal an!.“
„Es können aber auch seriöse Genossenschaften in finanzielle Schieflage geraten. Dann haften die Genossen mit ihrem eingesetzten Kapital.“[7]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Genosse
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Genosse
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGenosse

Quellen:

  1. Abänderung der für 12. März 1999, um 10 Uhr anberaumten Sitzung des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft. Abgerufen am 18. März 2019.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Genosse“, Seite 346.
  3. Tagesordnung für die am Freitag, den 12. März 1999 um 10 Uhr anberaumte Sitzung des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft des österreichischen Nationalrats
  4. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 238. Erstveröffentlichung 1929.
  5. Andreas Hoidn-Borchers: Schluss mit frustig. In: Stern. Nummer Heft 7, 2017, Seite 86-89, Zitat Seite 87.
  6. Raphael Geiger, Andreas Hoffmann: Griechenland. Die endlose Tragödie. In: Stern. Nummer Heft 9, 2017, Seite 90–92, Zitat Seite 92.
  7. Pro und Contra Wohnbaugenossenschaften: Das sollten Anleger beachten, 14.12.2019

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: genossen