Hokuspokus

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Hokuspokus (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Hokuspokus
Genitiv des Hokuspokus
Dativ dem Hokuspokus
Akkusativ den Hokuspokus

Worttrennung:

Ho·kus·po·kus, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hokuspokus (Info)
Reime: -oːkʊs

Bedeutungen:

Zauber, Hexerei, heute: fauler Zauber, der den Aberglauben an etwas ansprechen soll
Zauberspruch, gebraucht in Bühnenaufführungen vom "Zauberer" unmittelbar bevor der Trick für die Zuschauer sichtbar wird (beispielsweise der Hase aus dem Zylinder auftaucht)
Unfug, Unsinn, Überflüssiges oder Nutzloses

Herkunft:

Zauberformel, seit dem 17. Jahrhundert belegt. Reduplikation, speziell Reimdoppelung.[1] Die Etymologie ist nicht ganz geklärt.

Synonyme:

Abrakadabra, Simsalabim

Sinnverwandte Wörter:

Betrug, Nepp, Scharlatanerie, Schwindel, Täuschung
Blödsinn, Bockmist, Brimborium, Faxen, Klimbim, Kokolores, Mätzchen, Mummenschanz, Mumpitz, Pipifax, Quatsch, Schnickschnack, Schwachsinn, Tinnef

Beispiele:

Selbst wer übernatürlichen Phänomenen nichts abgewinnt und diese schlicht für Hokuspokus hält, kann diesen Film als düstere, atmosphärisch dichte und kluge Parabel über das Erwachsenwerden sehen.[2]
Kommentar: Schluss mit dem Hokuspokus.[3]
Früher glaubte ich, dass Hypnose Hokuspokus ist.[4]
Verblüffend, wie die Tauben im Käfig erst unter dem Tuch verschwinden, der Zauberer sagt „Hokuspokus“, zieht das Tuch weg und, zack, ist der Käfig leer.
„Er stellte fest, daß auch das gesamte deutsche Zauberwesen auf den Prinzipien der jüdischen Mystik, der Kabbala, beruht, daß aber alle Methoden, die in der Kabbala selber ihren guten Sinn hatten, hier in dem außerjüdischen Hokuspokus jeden Sinn eingebüßt haben und nackter Unfug geworden sind.“[5]
Lass endlich diesen Hokuspokus!
„Daß er diesen Hokuspokus wirklich ernst nahm, wollte mir nicht in den Kopf.“[6]
„Besonders die Silvesternächte waren häufig dermaßen von Hokuspokus durchdrungen, dass die Heilige Mutter Kirche warnend den Finger hob, weil sie befürchtete, dass ihre Schäflein sich allzu sehr in den Fallstricken heidnischen Brauchtums verheddern könnten.“[7]
„So ganz ohne Hokuspokus lebt der Deutsche glücklicherweise auch nicht.“[8]
„Etwas wie ein Schauer läuft mir bei all dem Hokuspokus plötzlich den Rücken entlang.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Verb: etwas für Hokuspokus halten, nach Hokuspokus klingen, Hokuspokus treiben
mit Adjektiv: reiner Hokuspokus
Hokuspokus Fidibus
mit Adjektiv: medialer Hokuspokus

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Hokuspokus
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hokuspokus
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHokuspokus
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Hokuspokus
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Hokuspokus
The Free Dictionary „Hokuspokus
Duden online „Hokuspokus
Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Hanna Grimm: Hokuspokus. In: Deutsche Welle. 13. Juli 2009 (Text und Audio, Dauer 01:11 mm:ss, URL, abgerufen am 23. August 2018).

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002. ISBN 3-11-017472-3
  2. Jörg Albrecht: Neue Filme - Alles (k)ein Hexenwerk. In: Deutschlandradio. 21. März 2018 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Corso, Text und Audio, Dauer: 05:48 mm:ss, URL, abgerufen am 23. August 2018).
  3. Fabian Schmidt: Kommentar: Schluss mit dem Hokuspokus. In: Deutsche Welle. 25. Mai 2016 (URL, abgerufen am 23. August 2018).
  4. Larissa Warneck: Gesundheit - Trance als Therapie: Hypnose im Selbstversuch. In: Deutsche Welle. 22. Februar 2018 (URL, abgerufen am 23. August 2018).
  5. Salcia Landmann: Jiddisch. Abenteuer einer Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1964, S. 79.
  6. Harry M. Deutsch: Das Lied der Loreley. Roman über ein 1500jähriges Mysterium bis in die Gegenwart. Eisbär-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930057-47-6, Seite 35.
  7. Matthias Kaiser: Der Eichsfeld Report. Art de Cuisine, Erfurt 2009, ISBN 978-3-9811537-3-6, Seite 112.
  8. Hatice Akyün: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 68.
  9. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 165. Erstmals 1956 erschienen.