Tinnef

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Tinnef (Deutsch)

Substantiv, m, n

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ der Tinnef das Tinnef
Genitiv des Tinnefs des Tinnefs
Dativ dem Tinnef dem Tinnef
Akkusativ den Tinnef das Tinnef

Worttrennung:

Tin·nef, kein Plural

Aussprache:

IPA: , auch
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Tinnef (Info)

Bedeutungen:

umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes

Herkunft:

im 19. Jahrhundert in Kaufmannskreisen aufgekommen; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen טינוף‎ (YIVO: tinef)  ‚Dreck, schlechte Qualität‘, welches seinerseits auf das Hebräische טִנוּף‎ (CHA: ṭinnūf )  ‚Schmutz, Verschmutzung; Kot‘ zurückgeht; dieses ist ein Deverbativ zu טִנֵף‎ (CHA: ṭinnēf )  ‚beschmutzen

Synonyme:

Kram, Plunder

Sinnverwandte Wörter:

Flitter, Gerümpel, Hokuspokus, Klimbim, Krimskrams, Ramsch, Schund, Talmi, Tand
Deutschland: Blech, Blödsinn, Dummheit, Fez, Humbug, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Käse, Kohl, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Nonsens, Quark, Quatsch, Quatsch mit Soße, Ramsch, Schnickschnack, Schnullifax, Schwachsinn, Stuss, Unfug, Unsinn, Wahnwitz
Österreich: Holler, Quargel, Schas, Topfen
Schweiz: Gugus, Hafenkäse, Kabis, Käse, Mumpitz, Quark

Beispiele:

Was willst du nur mit all diesem Tinnef?
„Es würden, meinte Loos, noch ganze Volkswirtschaften zugrundegehen, wenn die Welt nicht bald mal damit aufhöre, ihre ganze Kraft an Nippes und Tinnef zu verschwenden.“
„Doch auch die "grauen Mäuse" wollten diese Fetische des besseren Lebens besitzen, weshalb sie sich an Westbesucher heranmachten, um ihnen Kleider und sonstigen Tinnef abzukaufen.“
Red doch keinen Tinnef!
„Das "Treibselmanagement", mit dem seine SPD-Vorgängerin Monika Griefahn in den 90er Jahren die Deiche von Schutz sauber halten wollte, nennt er "Tinnef", in Dornumersiel nicken alle.“
„"Es ist einfach Tinnef, mir zu unterstellen, ich wollte mit sprachlichen Akzentuierungen verlorene deutsche Gebiete zurückerobern", sagte er der Berliner Zeitung.“
„Man hat immer einen vor Augen und Ohren, der nur darauf wartet, den Tinnef ein für allemal loszuwerden, aber noch nicht weiß, wie.“

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1682
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1353
Wikipedia-Artikel „Tinnef
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tinnef
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTinnef
The Free Dictionary „Tinnef

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 917
  2. vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1682
  3. vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1353
  4. Online-Ausgabe der Süddeutsche Zeitung, O du Kitschige, 22.12.2006
  5. deutschsprachige Online-Ausgabe der Le Monde diplomatique, Der Sozialismus geht, die Gesetzlosigkeit bleibt und die Mafia kommt, 15.08.1997
  6. Online-Ausgabe der tageszeitung, Der Buhmann, 22.12.2007
  7. Online-Ausgabe der Berliner Zeitung, Prussia und ein wenig Tinnef im Bundestag, 21.10.2004
  8. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 33.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hennef
Anagramme: Finten