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Worttrennung:
- Tin·nef, kein Plural
Aussprache:
- IPA: , auch
- Hörbeispiele: Tinnef (Info)
Bedeutungen:
- umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
- umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Herkunft:
- im 19. Jahrhundert in Kaufmannskreisen aufgekommen; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen טינוף (YIVO: tinef) ‚Dreck, schlechte Qualität‘, welches seinerseits auf das Hebräische טִנוּף (CHA: ṭinnūf ) ‚Schmutz, Verschmutzung; Kot‘ zurückgeht; dieses ist ein Deverbativ zu טִנֵף (CHA: ṭinnēf ) ‚beschmutzen‘[1][2][3]
Synonyme:
- Kram, Plunder
Sinnverwandte Wörter:
- Flitter, Gerümpel, Hokuspokus, Klimbim, Krimskrams, Ramsch, Schund, Talmi, Tand
- Deutschland: Blech, Blödsinn, Dummheit, Fez, Humbug, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Käse, Kohl, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Nonsens, Quark, Quatsch, Quatsch mit Soße, Ramsch, Schnickschnack, Schnullifax, Schwachsinn, Stuss, Unfug, Unsinn, Wahnwitz
- Österreich: Holler, Quargel, Schas, Topfen
- Schweiz: Gugus, Hafenkäse, Kabis, Käse, Mumpitz, Quark
Beispiele:
- Was willst du nur mit all diesem Tinnef?
- „Es würden, meinte Loos, noch ganze Volkswirtschaften zugrundegehen, wenn die Welt nicht bald mal damit aufhöre, ihre ganze Kraft an Nippes und Tinnef zu verschwenden.“[4]
- „Doch auch die "grauen Mäuse" wollten diese Fetische des besseren Lebens besitzen, weshalb sie sich an Westbesucher heranmachten, um ihnen Kleider und sonstigen Tinnef abzukaufen.“[5]
- Red doch keinen Tinnef!
- „Das "Treibselmanagement", mit dem seine SPD-Vorgängerin Monika Griefahn in den 90er Jahren die Deiche von Schutz sauber halten wollte, nennt er "Tinnef", in Dornumersiel nicken alle.“[6]
- „"Es ist einfach Tinnef, mir zu unterstellen, ich wollte mit sprachlichen Akzentuierungen verlorene deutsche Gebiete zurückerobern", sagte er der Berliner Zeitung.“[7]
- „Man hat immer einen vor Augen und Ohren, der nur darauf wartet, den Tinnef ein für allemal loszuwerden, aber noch nicht weiß, wie.“[8]
Übersetzungen
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
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- Englisch: trash → en, junk → en, rubbish → en, garbage → en
- Färöisch: skrambul → fo n, órusl → fo n, rusk → fo n, órudd → fo n
- Französisch: bric-à-brac → fr m, camelote → fr f, Kanada: chenolle → fr f, Kanada: cossin → fr m, fatras → fr m, pacotille → fr f, Kanada: ratatouille → fr f, saloperie → fr f, Kanada: sloche → fr f (auch slotche → fr f, sludge → fr f, slush → fr f),
- Italienisch: paccottiglia → it f
- Niederländisch: tinnef → nl m oder n,
- Sorbisch:
- Spanisch: baratijas → es f Pl.,
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umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
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- Englisch: nonsense → en, rubbish → en, guff → en, hogwash → en, baloney → en, bosh → en, garbage → en
- Färöisch: tvætl → fo n, møsn → fo n, dragsl → fo n, roks → fo n, fjas → fo n, svass → fo n, boksl → fo n
- Französisch: bêtises → fr f Pl., Kanada: caveries → fr f Pl., conneries → fr f Pl., couillonnades → fr f Pl., fadaise → fr f, foutaise → fr f, Kanada: niaiseries → fr f Pl., Kanada: nounouneries → fr f Pl., sottises → fr f Pl.
- Italienisch: sciocchezze → it m, scemenze → it m
- Niederländisch: flauwekul → nl m, kletskoek → nl m, kletspraat → nl m, larie → nl f, lariekoek → nl m, lulkoek → nl m, nonsens → nl m, onzin → nl m, quatsch → nl m, zotteklap → nl m
- Sorbisch:
- Spanisch: chorradas → es f Pl.
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- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1682
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1353
- Wikipedia-Artikel „Tinnef“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tinnef“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Tinnef“
- The Free Dictionary „Tinnef“
Quellen:
- ↑ vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 917
- ↑ vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1682
- ↑ vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1353
- ↑ Online-Ausgabe der Süddeutsche Zeitung, O du Kitschige, 22.12.2006
- ↑ deutschsprachige Online-Ausgabe der Le Monde diplomatique, Der Sozialismus geht, die Gesetzlosigkeit bleibt und die Mafia kommt, 15.08.1997
- ↑ Online-Ausgabe der tageszeitung, Der Buhmann, 22.12.2007
- ↑ Online-Ausgabe der Berliner Zeitung, Prussia und ein wenig Tinnef im Bundestag, 21.10.2004
- ↑ Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 33.