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(statt eines Mantels getragene) einfache, taillenlose (zumeist aus dickem Wollstoff oder Loden gefertigte) Jacke, die üblicherweise von Männern getragen wird
bequeme, leichte (zumeist aus Flanell oder Loden gefertigte) Jacke für Zuhause, die üblicherweise von Männern getragen wird
Herkunft:
In der Ḥadīṯ-Literatur – Sammlungen angeblicher Handlungen und Aussprüche des Propheten Muḥammad – wird im 9. Jahrhundert berichtet, der Prophet habe einst eine جُبَّة (DMG: ǧubba) →ar[1][2] getragen[3], deren Ärmel so eng waren, dass er Schwierigkeiten hatte, die rituelle Waschung zu vollziehen.[4] Das ist insofern merkwürdig, als die جُبَّة (DMG: ǧubba) →ar in der Folgezeit ähnlich wie der Kaftan als ein langes, vorne offenes Gewand beschrieben wird, das aber weite (nicht enge!) Ärmel hat[5].[6] Die im Zusammenhang mit der جُبَّة (DMG: ǧubba) →ar Muḥammads erwähnte Herkunft „aus Šām“ (vergleiche Ṣaḥīḥ al-Buḫārī, ⅬⅥ, 90 sowie ⅬⅩⅩⅦ, 30)[5] lässt darauf schließen, dass es ursprünglich aus Syrien[5] stammt[6], wenngleich vielleicht auch andere Teile des Byzantinischen Reiches in Frage kommen (vergleiche Ibn Māǧa, كتاب السنن (DMG: kitāb as-Sunan) , ⅩⅩⅫ, 4)[5]. Das Gewand war in den muslimischen Gebieten weit verbreitet – in Spanien beispielsweise soll es 822 durch den Sänger Ziryāb[7] aus Baġdād (siehe »Laute«) eingeführt worden sein.[6] Den arabischen Schriften des Mittelalters sowie neueren europäischen Reiseberichten (bis ins 19. Jahrhundert) ist zu entnehmen, dass die جُبَّة (DMG: ǧubba) →ar sowohl im arabischen Spanien und in Nordafrika als auch in Syrien, Libanon und in der Türkei getragen wurde.[3] Auch Frauen waren mit ihr gewandet[8]. Sie wurde aus verschiedenen Materialien[8] hergestellt:[6] angerauter Wollstoff, Samt sowie Seide[8].
Du solltest deine Joppe anziehen: Es ist ganz schön kalt.
„Tadeusz war ein stämmiger Mann; er trug eine Joppe mit Fischgrätenmuster, eine Ballonmütze mit versteiftem Pappschild, sein Gesicht war breitwangig, und seine Bewegungen waren ruckartig und abrupt wie die Bewegungen eines Eichhörnchens.“[21]
„Er hatte die alte Joppe übergezogen, die ihm schon lange nicht mehr paßte.“[22]
„Joppen und Janker unterscheiden sich in der Rumpflänge. Eine Joppe hat die Rumpflänge des klassischen englischen Sakkos, ein Janker hingegen ist am Rumpf so kurz geschnitten, wie die Ärmel lang sind.“[23]
„Kein Zeichen von üppiger Lebensweise, gekleidet mit graugrünen Hosen und einer entsprechenden Joppe, verarbeitet aus Uniformteilen des deutschen Heeres und einer Mütze, die lebhaft an die Kopfbedeckung eines Afrikakämpfers erinnert, macht er einen äußerst bescheidenen Eindruck.“[24]
„Aber eine lose, flausartige Joppe, hoch geschlossen, so daß es keiner Krawatte dazu bedurfte, getragen zu irgendwelcher ebenfalls weiten, ungebügelten, klein gewürfelten Hose, war um diese Zeit sein ständiger Anzug, in dem er auch die gewohnten und unentbehrlichen lungenweitenden Spaziergänge machte.“[25]
„Der ſilberhaarige Brandes tritt auf den niederen Balkon — in einer Joppe, die Pfeife im Mund, das Bild unbefangenſter Gemütlichkeit.“[26]
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 908.
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↑Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »جبة²«, Seite 163.
↑ 3,03,13,2Raja Tazi: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. In: Stefan Sonderegger, Oskar Reichmann (Herausgeber): Studia Linguistica Germanica. 47. Band, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 978-3-110-14739-1, DNB 953951359, Stichwort »Joppe«, Seite 257.
↑Andreas Unger, unter Mitwirkung von Andreas Christian Islebe: Von Algebra bis Zucker. Arabische Wörter im Deutschen. Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-15-010609-9, DNB 979253837, Seite 109–110.
↑ 5,05,15,25,3Y. K. Stillman: LIBĀS. In: Peri J. Bearman, Thierry Bianquis, Clifford Edmund Bosworth, Emeri J. van Donzel, Wolfhart P. Heinrichs et al. (Herausgeber): Encyclopædia of Islam. 1. Auflage. 12 Bände auf CD-ROM, Brill, Leiden 2004, ISBN 978-90-04-14114-8.
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↑Nach Federico Corriente: A Dictionary of Andalusi Arabic. Brill, Leiden/New York/Köln 1997 (Handbuch der Orientalistik. Erste Abteilung, der Nahe und Mittlere Osten; Band 29, ISSN 0169-9423), ISBN 978-90-04-09846-6, Stichwort »*{JBB}«, Seite 88.
↑ 10,010,110,2Walther von Wartburg (Herausgeber): Französisches Etymologisches Wörterbuch. Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes. 25 Bände, Band ⅩⅨ, 1922–2002, Stichwort »ǧubba«, Seite 58.
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↑Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Joppe“
↑Girolamo Caracausi: Arabismi medievali di Sicilia. Centro di studi filologici e linguistici siciliani, Palermo 1983, Stichwort »149a. Iuppa«, Seite 258-259 (Zitiert nach Internet Archive).
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↑ 15,015,115,215,3Adolf Tobler, Erhard Lommatzsch; édition électronique conçue et réalisée par Peter Blumenthal et Achim Stein: Altfranzösisches Wörterbuch. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08167-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »jupe«.
↑ 20,020,120,2Andreas Unger, unter Mitwirkung von Andreas Christian Islebe: Von Algebra bis Zucker. Arabische Wörter im Deutschen. Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-15-010609-9, DNB 979253837, Seite 111.
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↑Raimund August: Als der Kalte Krieg am kältesten war. Ein dokumentarischer Roman. Engelsdorfer Verlag, 2010, ISBN 978-3-86268-273-7, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books).
↑Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9, Stichwort »Joppe«, Seite 629.
↑Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9, Stichwort »Joppe«, Seite 629.