Löffel

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Löffel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Löffel die Löffel
Genitiv des Löffels der Löffel
Dativ dem Löffel den Löffeln
Akkusativ den Löffel die Löffel
ein Löffel

Worttrennung:

Löf·fel, Plural: Löf·fel, Plural 2: regional: Löf·feln

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Löffel (Info), Lautsprecherbild Löffel (Österreich) (Info)
Reime: -œfl̩

Bedeutungen:

Küche: Teil des Bestecks zum Schöpfen, Rühren, Aufnehmen von Flüssigkeiten, insbesondere von Breien, Getränken, Mus, Suppen und Soßen; kurz für Esslöffel, Kaffeelöffel oder Teelöffel
nur Plural: Ohren von Tieren, besonders bei Hasen und Kaninchen
nur Plural, übertragen, scherzhaft, salopp: Ohren (beim Menschen)
Technik: technisches Gerät zum Schöpfen, Greifen, Abmessen, Aufnehmen und Rühren sowie den Transport von Flüssigkeiten und losen Gütern (Brei, Teig, Mörtel, Erde)
mit Formen wie drei Löffel: als Küchenmaß/Mengenangabe für Esslöffel oder Teelöffel
Golf: Variante oder Typ des Golfschlägers
veraltete Bedeutung: Narr, Dummkopf

Herkunft:

mittelhochdeutsch leffel, althochdeutsch leffil, Instrumentalbildung zum untergegangenen althochdeutschen Verb: laffan, mittelhochdeutsch laffen. Zugrunde liegt indogermanisch *lab(h), *lap(h)schlürfend, schnalzend, schmatzend lecken“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]
mittelhochdeutsch leffel, wohl eine Bildung zu laffschlaff“, zum Verb erlaffenerschlaffen“. Das Wort ist seit dem 13. Jahrhundert belegt.[2]

Synonyme:

Hasenohr, Kaninchenohr
Eimer, Kelle, Schmelzlöffel, Schöpfkelle

Gegenwörter:

Gabel, Messer

Verkleinerungsformen:

Löffelchen, Löffellein dialektal: Löffele, Löffle, Löffla, Löffeli

Oberbegriffe:

Besteck, Küchengerät, Werkzeug, Technik
Hasenohr, Kaninchenohr, Tierohr, Ohr, Organ
Werkzeug, Golfschläger, Sportgerät
Küchenmaß

Unterbegriffe:

Aluminiumlöffel, Blechlöffel, Dessertlöffel, Edelstahllöffel, Eierlöffel, Eislöffel, Elfenbeinlöffel, Esslöffel, Froschlöffel, Gemüselöffel, Holzlöffel, Jogurtlöffel, Kaffeelöffel, Kartoffellöffel, Kinderlöffel, Kochlöffel, Metalllöffel, Moccalöffel, Mokkalöffel, Plastelöffel, Plastiklöffel, Porzellanlöffel, Rührlöffel, Sahnelöffel, Salatlöffel, Saucenlöffel, Schaumlöffel, Schmelzlöffel, Schöpflöffel, Servierlöffel, Silberlöffel, Soßenlöffel, Suppenlöffel, Teelöffel, Zinnlöffel, Zuckerlöffel
Horchlöffel, Rotzlöffel
Aluminiumlöffel, Baggerlöffel, Glaslöffel, Holzlöffel, Maurerlöffel, Messlöffel, Porzellanlöffel, Rührlöffel, Schmelzlöffel, Schöpflöffel, Schuhlöffel
Meteoritenlöffel

Beispiele:

Er hat die Suppe mit dem Löffel gegessen.
„Freund Blase, es gibt süßen Brei! Wo ist mein großer Löffel?(nach einem russischen Märchen)
„Stumm fährt er mit dem Löffel in seinem nun fast leeren Becher umher.“[3]
„Er nimmt einen Löffel voller Gurken- und Tomatenstücke in den Mund und spricht dann auf Deutsch weiter.“[4]
„Ich konnte mich an dem Löffel festhalten, konnte die Bohnen erkennen, Spuren von Eiweiß und Eidotter darin, die Scheibe Brot, die immer kleiner wurde.“[5]
„Ihre Mutter aß einen Löffel Flan und seufzte.“[6]
Der Hase spitzt seine Löffel.
In seiner Jugend bezog Paul regelmäßig welche hinter die Löffel.
„Als Mama mich mit dem Marmeladenbrot sah, kriegte ich ein paar hinter die Löffel.“[7]
Das Substrat wird üblicherweise mit einem Löffel umgerührt.
Sie wünscht drei Löffel Zucker in ihren Kaffee.

Redewendungen:

die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben|
mit dem Goldlöffel im Mund geboren – vergoldete oder gar goldene Löffel waren (und sind es immer noch) ein Privileg der Wohlhabenden, besonders wenn sie Kaviar speisen.
den Löffel abgeben - umgangssprachlich für sterben
den goldenen Löffel klauen, silberne Löffel stehlen – etwas ganz besonders Schlimmes tun
jemanden über den Löffel barbieren
die Löffel aufsperren, die Löffel spitzen – aufmerksam zuhören
ein paar hinter die Löffel bekommen – eine Ohrfeige verpasst bekommen, gezüchtigt werden
jemandem die Ohren langziehen
sich etwas hinter die Löffel schreiben – sich etwas gut merken
sich zum Löffel machen

Sprichwörter:

wer mit dem Teufel essen will, braucht einen langen Löffel, wer mit dem Teufel essen will, muss einen langen Löffel haben

Wortbildungen:

Löffelbagger, Löffelbiscuit, Löffelbiskuit, Löffelente, Löffelkraut, Löffelreiher, Löffelreim, Löffelschnitzer, Löffelsprache, Löffelstiel, Löffeltrunk, Löffelweisheit, Löffler, Musiklöffel
löffeln
löffelförmig, löffelrein, löffelweise

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Löffel
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Löffel
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Löffel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Löffel
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Löffel
The Free Dictionary „Löffel
Duden online „Löffel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLöffel

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort 1Löffel.
  2. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort 2Löffel.
  3. Reinhard Kaiser: Eos' Gelüst. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt/Main 1995, ISBN 3-89561-060-7, Seite 98.
  4. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 269.
  5. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 163 f.
  6. Kerri Maher: Die Buchhändlerin von Paris. Roman. 2. Auflage. Insel, Berlin 2023 (übersetzt von Claudia Feldmann), ISBN 978-3-458-68233-2, Seite 243. 1. Auflage 2022; englisches Original 2022
  7. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 78.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: löffle