beelenden

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beelenden (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich beelende
du beelendest
er, sie, es beelendet
Präteritum ich beelendete
Konjunktiv II ich beelendete
Imperativ Singular beelend!
beelende!
Plural beelendet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
beelendet haben
Alle weiteren Formen: Flexion:beelenden

Worttrennung:

be·elen·den, Präteritum: be·elen·de·te, Partizip II: be·elen·det

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild beelenden (Info)

Bedeutungen:

besonders Schweiz, Liechtenstein, daneben auch Frankreich (Elsass) und Südwestdeutschland, seltener Österreich, sonst veraltet: jemanden im Innersten stark erschüttern, einen tiefen seelischen Schmerz empfinden; jemanden in eine niedergedrückte, traurige Stimmung versetzen, traurige Gefühle wecken; Mitgefühl, Mitleid mit jemandem empfinden

Herkunft:

Desubstantivum zu Elend durch Präfigierung von be- und Suffigierung von -en

Sinnverwandte Wörter:

aufwühlen, bedrücken, bekümmern, bestürzen, betrüben, nahegehen, traurig machen, traurig stimmen
barmen, bedauern, bemitleiden, dauern, erbarmen, grämen, leidtun

Gegenwörter:

begeistern, beglücken, beseligen, entzücken, erbauen, erfreuen, erheitern

Oberbegriffe:

rühren

Beispiele:

„Entschuldigen Sie, ich weiß gar nicht, wie ich dazu komme, Sie mit meinem Gerede zu beelenden.[1]
„Könnte es sein, dass unser ganzes Grämen um die Schulen auch etwas mit der deutschen Neigung zum Selbstmitleid zu tun hat? In Süddeutschland gibt es dafür eine einprägsame Formulierung: Wir beelenden uns selbst.“[2]
„In einer Besprechung des als Buch herausgegebenen Briefwechsels Hesses mit seinem Analytiker schildert Sebastian Giebenrath die Drangsal des damals 39-jährigen Schriftstellers: ‚Hesses Ehe mit der neun Jahre älteren Maria Bernoulli, Mutter seiner drei Söhne, war gescheitert. Zum Familienvater, so empfand es Hesse selbst, taugte er nicht, und zudem beelendeten ihn die Schrecknisse des 1. Weltkriegs. Depressionen, Schlaflosigkeit, schwere Kopfschmerzen und Suizidgedanken plagten den Dichter und ebenfalls die Furcht, sein künstlerisches Potential zu verlieren.‘“[3]
„Köpfer erlebt auf seinen Reisen auch immer wieder Momente, die ihn beelenden.[4]
„Wäre es nicht besser, an 90 Personen je eine Million Euro oder an 180 je eine halbe auszuschütten, als eine einzige Person mit 90 Millionen zu beglücken und dessen Umfeld gleichermaßen zu beelenden?[5]
  „Was het’s mi nit b’elendt wie myn gelehrdi Azzel
Verungluͤkt iſch ?“[6]
«Die Schwierigkeiten des ‹Landeskinos›, die Ablehnungen der ‹Landeskletterhalle›, verbindender Brücken uvam., das am ‹Örtlegääscht› gescheitert ist und ein Gefühl der Missgunst und des Gegeneinanders beelenden uns.»[7]
„Was mich aber sehr beelendet hat, war der Tag der Angelobung.“[8]
„Es ging ihr trotzdem an die Nieren: ‚Es hat mich wirklich beelendet.‘“[9]
„Sie ging aber auch, weil sie das politische Klima des Austrofaschismus und erstarkenden Nationalsozialismus, die Ermordung ihres bewunderten Lehrers, des Philosophen Moritz Schlick, auf der Feststiege der Wiener Universität und die Farce des nachfolgenden Prozesses beelendeten.[10]
«Es beelendete Meyeli im Tiefſten ſeiner Seele, auf ſolche Weiſe ein Haus zu verlaſſen, in welchem es den bedeutendſten Theil ſeiner Jugend, die Jahre verlebt hatte, in welchen das Bewußtſein ſich entwickelt.»[11]
«Mich beelendet die Armut auf dieser Welt.»[12]
«Das völlig heruntergekommene Gebäude präsentiert sich Passanten und Autopendlern als Blickfang, der beelendet:[13]
«Nach der Beerdigung haben wir von fast allen damaligen Bekannten nie wieder etwas gehört. Diese Erfahrung hat mich beelendet.»[14]
«Was mich mehr beelendet, ist diese Verlagerung der ganzen Produktion und des damit verbundenen Know-hows nach China und Fernost.»[15]
«Sommaruga konstatierte eine weltweite ‹Verrohung›; es beelende sie, dass ‹der Wille von wichtigen Regierungen abnimmt, Frieden zu stiften›.»[16]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „beelenden
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „beelenden
The Free Dictionary „beelenden
Duden online „beelenden
PONS – Deutsche Rechtschreibung „beelenden
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbeelenden
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „beelenden“, Band 1, 1854, Spalte 1242.
Friedrich Staub , Ludwig Tober et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 1. Band: A, E, I, O, U, F/V, Huber, Frauenfeld 1881, DNB 948901764 (Digitalisat), Stichwörter »elenden, be-«, Spalte 177–178.
Elsässisches Wörterbuch „bᵉelëndeⁿ“, Band 1, 1899, Spalte 30a–30b.
Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512, Erster Band. A. B. P., Stichwort »bᵉ-elendeⁿ«, Spalte 752 (Digitalisat der HathiTrust Digital Library).
Kurt Meyer: Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-04131-5, DNB 891057218, Stichwort »beelenden«, Seite 93.
Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »beelenden«.
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »beelenden«, Seite 95.
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »beelenden«, Seite 92.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »beelenden«, Seite 275.

Quellen:

  1. Hans Georg Jaekel: Gott im Smog. Weg einer Industriegemeinde. Quell-Verlag, Stuttgart 1968, Seite 84 (Zitiert nach Google Books).
  2. Gerd Appenzeller: Konsequenzen aus Pisa: Die Schule als Jammertal. In: DER TAGESSPIEGEL. 8. Dezember 2004, ISSN 1865-2263, Seite 1.
  3. Durch die Krise zur Malerei. In: SÜDKURIER. 26. Juni 2013, Seite 27.
  4. Viele Momente der Freude auf beiden Seiten. In: Schwäbische Zeitung. 11. Dezember 2014, Seite 19.
  5. Karl-Heinz Fesenmeier: Lieber mehr Gewinner. In: Badische Zeitung. 18. Oktober 2016, Seite 2.
  6. : Der Pfingſtmontag. Luſtspiel in Straßburger Mundart in 5 Aufzuͤgen und in Verſen. Nebſt einem die eigenthuͤmlichen einheimiſchen Ausdruͤcke erklaͤrenden Woͤrterbuche. Bey Treuttel und Wuͤrtz, und in Commiſſion bey J. W. Pfaͤhler und Comp.ie, Straßburg 1816, Seite 60 (Zitiert nach Digitalisat des MDZ).
  7. Michaela und Marc Risch: Das Wirgefühl. In: Liechtensteiner Volksblatt Online. 10. November 2018 (Leserbrief, URL, abgerufen am 27. April 2021).
  8. „Bei unserer Angelobung war es wie im Eiskasten“. In: Kleine Zeitung. 21. März 2000.
  9. Bettina Steiner: Fäuste und Messer. In: Die Presse. 20. September 2005, ISSN 1563-5449, Seite 37, DNB 947702091.
  10. Als Wiens weiblicher Proust nach dem Krieg heimkehrte. In: FALTER. Nummer 32, 5. August 2009, Seite 16.
  11. Jeremias Gotthelf: Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet und wie es ihm mit dem Doktern geht. Neue Stereotyp-Ausgabe, Erſter Band, Verlag von Julius Springer, Berlin 1885, Seite 352 (Zitiert nach Google Books; Erstveröffentlichung 1843/44).
  12. Lukas Hartmann: Gebrochenes Eis. Aufzeichnungen. Verlag der Arche, Zürich 1980, ISBN 3-7160-1690-X, Seite 89.
  13. Ein Blickfang, der beelendet. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Januar 2001, ISSN 0376-6829, Seite 37 (NZZ Archiv-URL, abgerufen am 27. April 2021).
  14. «Mit dem Vergessen stirbt ein Mensch ein zweites Mal». In: Tages-Anzeiger. 18. November 2002, ISSN 1424-0262, Seite 27.
  15. «Es ist verrückt, so zu arbeiten». In: NZZ am Sonntag. 13. April 2008, Seite 104.
  16. Der Pessimismus des Alain Berset. In: Berner Oberländer. 2. August 2018, Seite 12.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 2: beenden, befehlenden, verelenden